Um seine lebenswichtigen Funktionen aufrechtzuerhalten, muss der Körper genügend Energie produzieren. Diese Energie wird mittels Oxidation, also dem Verbrennen von Molekülen aus Nahrungsmitteln durch deren Verbindung mit Sauerstoff, produziert. Bei der Oxidation verbinden sich Kohlenstoff und Wasserstoff mit Sauerstoff und bilden Kohlendioxid und Wasser. Der Verbrauch von Sauerstoff und die Produktion von Kohlendioxid sind also lebensnotwendige Vorgänge. Daraus folgt, dass der Körper des Menschen über ein Organsystem für die Abgabe von Kohlendioxid aus dem zirkulierenden Blut und der Aufnahme von Sauerstoff aus der Atmosphäre verfügen muss. Dieses System muss auch bei körperlichen Höchstleistungen noch schnell genug arbeiten, um den Körper ausreichend versorgen zu können. Das Atmungssystem ermöglicht die Aufnahme von Sauerstoff und die Abgabe von Kohlendioxid durch den Körper.
Erkrankungen, die Lunge und Atemwege betreffen, werden Lungen-, Atemwegs- oder pulmonale Erkrankungen genannt. Die häufigsten Symptome von Lungenerkrankungen sind unter anderem:
Das Atmungssystem beginnt mit Nase und Mund und setzt sich über die Atemwege bis zur Lunge fort. Die Luft tritt durch Nase und Mund in das Atmungssystem ein und gelangt durch Rachen (Pharynx) und Kehlkopf (Larynx) in den Körper. Der Eingang zum Kehlkopf wird von einer kleinen Gewebeklappe (Kehldeckel oder Epiglottis) bedeckt, die sich automatisch beim Schlucken schließt und so verhindert, dass Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten in die Atemwege gelangen. (Siehe auch Übersicht über das Atmungssystem.)
Die akute Bronchitis bezeichnet die durch eine Infektion verursachte Entzündung der Luftröhre (Trachea) und der Atemwege, die von der Luftröhre abzweigen (Bronchien).
Bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung handelt es sich um eine dauerhafte Verengung (Blockade oder Obstruktion) der Atemwege, die von einem Emphysem und/oder chronischer Bronchitis begleitet sein kann.
Umweltbedingte Lungenerkrankungen werden durch Schadstoffe, Dünste, Dämpfe oder Gase verursacht, die in der Regel am Arbeitsplatz eingeatmet werden. Wenn die Lungenerkrankung durch eingeatmete Partikel entstanden ist, wird meist von einer Staublunge (Pneumokoniose) gesprochen.
Als interstitielle Lungenerkrankungen (auch diffuse Lungenparenchymerkrankung) werden verschiedene Krankheitsbilder bezeichnet, die das Interstitium bzw. den Zellzwischenraum der Lunge betreffen. Dieser Zellzwischenraum besteht aus Wänden der Lungenbläschen (Alveolen) und dem Binde- und Stützgewebe rund um die Blutgefäße und kleinen Atemwege. Interstitielle Lungenerkrankungen führen zu einer Häufung von Entzündungszellen im Lungengewebe, verursachen Kurzatmigkeit und Husten und weisen in bildgebenden Untersuchungen ein ähnliches Erscheinungsbild auf, auch wenn sie sonst keine Gemeinsamkeiten haben. Einige dieser Krankheiten sind sehr ungewöhnlich.
Das Brustfell (Pleura) ist eine dünne, transparente, zweischichtige Membran, welche die Lunge umhüllt und die Innenseite der Brustwand auskleidet. Die Schicht, welche die Lunge bedeckt, und die Schicht an der Brustwand liegen in engem Kontakt zueinander. Zwischen den beiden dünnen Schichten befindet sich ein wenig Flüssigkeit (Pleuraflüssigkeit), damit sie bei jedem Atemzug reibungslos übereinander gleiten können. Der Bereich, der die Flüssigkeit enthält, wird als Pleuraraum bezeichnet.
Bei einer Lungenembolie wird eine Lungenarterie (Pulmonalarterie) durch eine mit dem Blutfluss eingeschwemmte Ansammlung von Feststoffen (Embolus) verschlossen – in der Regel handelt es sich dabei um ein Blutgerinnsel (Thrombus), seltener um andere Substanzen.
Bei einer Rehabilitation bei Lungenerkrankungen wird auf angeleitete Bewegung, Aufklärung, Unterstützung und Verhaltensänderungen gesetzt, um das alltägliche Leben und die Lebensqualität solcher Patienten zu verbessern, die an chronischen Lungenerkrankungen leiden.
Schlafapnoe ist eine ernste Schlafstörung, bei der die Atmung mehrmals so lange aussetzt, dass der Schlaf gestört wird, wobei der Sauerstoffgehalt im Blut vorübergehend abnimmt und der Kohlendioxidgehalt ansteigt.