(Siehe auch Übersicht über perinatale Atemnotsyndrome.)
Der Geburtsprozess wird von ausgeprägten physiologischen Veränderungen begleitet. Hierdurch können manchmal Krankheiten zu Tage treten, die während des intrauterinen Lebens keine Probleme bereitet haben. Aus diesem Grund sollte bei jeder Geburt eine Person zugegen sein, die mit neonatalen Wiederbelebungsmaßnahmen vertraut ist. Gestationsalter und Wachstumsparameterrhelfen dabei, das Risiko einer neonatalen Pathologie zu identifizieren.
Die transiente Tachypnoe des Neugeborenen betrifft Frühgeborene, reife Neugeborene, die durch einen nicht zwingenden Kaiserschnitt ohne Wehen entbunden wurden, und Kinder mit einer Atemdepression. Ein Teil der Ursache ist die Unreife der Natrium-Kanäle in den Lungenepithelzellen; diese Kanäle sind für die Absorption von Natrium (und damit von Wasser) aus den Alveolen verantwortlich. (Der Mechanismus für die normale Resorption der fetalen Lungenflüssigkeit werden in Neonatale Lungenfunktion besprochen.) Weitere Risikofaktoren sind Makrosomie, mütterlicher Diabetes und/oder Asthma, niedrigeres Schwangerschaftsalter und männliches Geschlecht.
Symptome und Beschwerden
Diagnose
Pneumonie, Atemnotsyndrom und Sepsis können ähnliche Erscheinungen aufweisen, sodass üblicherweise eine Röntgenaufnahme der Brust, ein Blutbild sowie Blut-Kulturen vorgenommen werden. Die Thoraxaufnahme zeigt überblähte Lungen mit streifenförmigen, perihilären Mustern, die dem Ganzen das Erscheinungsbild einer zottigen Herzsilhouette geben, während die Peripherie der Lunge sauber ist. Oft ist Flüssigkeit in den Lungenfissuren zu sehen.
Wenn die initialen Befunde unklar sind oder eine Infektion nahelegen, werden Antibiotika (z. B. Ampicillin, Gentamycin) gegeben, während auf die Ergebnisse der Blutkultur gewartet wird.
Therapie
Eine Erholung dauert 2–3 Tage.
Die Behandlung von vorübergehendem Tachypnoe des Neugeborenen erfolgt unterstützend mit einer O2-Gabe über eine Haube, Blutgasbestimmung und Pulsoxymetrie.
In seltenen Fällen bedürfen sehr frühe Frühgeborene und/oder Neugeborene, die bei der Geburt eine neurologische Depression aufweisen, kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck(CPAP) und gelegentlich sogar einer mechanischen Beatmung.