Nasopharynxkarzinom

VonBradley A. Schiff, MD, Montefiore Medical Center, The University Hospital of Albert Einstein College of Medicine
Überprüft/überarbeitet Dez. 2022
Aussicht hier klicken.

Das Plattenepithelkarzinom ist der häufigste Tumor des Nasopharynxkrebs. Symptome wie ein einseitiger blutiger Nasenausfluss, Nasenobstruktion, Hörverlust, Ohrenschmerzen, Gesichtsschwellung und Taubheitsgefühl im Gesicht entwickeln sich erst spät. Die Diagnose stützt sich auf Inspektion und Biopsie, mit CT, MRT oder PET lässt sich das Ausmaß beurteilen. Nasopharynxkarzinome werden strahlen- und chemotherapeutisch behandelt, in seltenen Fällen auch operiert.

(Siehe auch Übersicht zu Kopf- und Halstumoren.)

Nasopharyngealer Krebs kann in jeder Altersgruppe, einschließlich Jugendlicher, auftreten und ist in der südchinesischen Meeresregion verbreitet. Obwohl sie in den Vereinigten Staaten und Westeuropa selten vorkommt, ist sie in Asien weit verbreitet und gehört zu den häufigsten Krebsarten bei chinesischen Einwanderern in den Vereinigten Staaten, insbesondere bei solchen südchinesischer und südostasiatischer Abstammung. Seit mehreren Generationen senkt sich die Prävalenz unter chinesischstämmigen US-Bürgern allmählich auf das Niveau in der nicht chinesischstämmigen Bevölkerung ab, was auf eine umweltbedingte Komponente in der Ätiologie hinweist. Eine ernährungsbedingte Aufnahme von Nitriten und gesalzenem Fisch steht ebenfalls im Verdacht, das Risiko zu erhöhen. Ein wichtiger Risikofaktor ist das Epstein-Barr-Virus (EBV), zudem besteht eine erbliche Veranlagung.

Weitere Nasopharynxkarzinome sind adenoid-zystische und Mukoepidermoidkarzinome, maligne Mischtumoren, Adenokarzinome, Lymphome, Fibrosarkome, Osteosarkome, Chondrosarkome und Melanome.

Symptome und Anzeichen von Nasopharynxkarzinom

Nasen-Rachen-Krebs zeigt sich oft mit tastbaren Lymphknoten-Metastasen im Hals. Ein anderes häufig auftretendes Symptom ist Hörverlust, in der Regel verursacht durch eine Obstruktion der Nase oder der Ohrtrompete, was zu einem Mittelohrerguss führt. Andere Symptome sind Ohrenschmerzen, eitrige blutige Rhinorrhö, offene Epistaxis und Hirnnervenlähmungen. Hirnnervenlähmungen betreffen am häufigsten die 6., 4. und 3. Hirnnerven wegen ihrer Lage in dem höhlenartigen Sinus in der Nähe des Foramen lacerum, der für diese Tumoren der häufigste Weg für eine intrakranielle Ausbreitung ist. Da Lymphgefäße auch über die Mittellinie hinweg miteinander in Verbindung stehen, finden sich oft auf beiden Seiten des Nasopharynx Metastasen.

Diagnose von Nasopharynxkarzinom

  • Nasopharyngeale Endoskopie und Biopsie

  • Bildgebende Untersuchungen zur Stadieneinteilung

Bei Verdacht auf ein Nasopharynxkarzinom muss eine Spiegelung oder endoskopische Untersuchung des Nasopharynx durchgeführt werden, um Biopsien von vorhandenen Läsionen zu entnehmen. Eine offene zervikale Lymphknotenbiopsie sollte zuächst nicht durchgeführt werden (siehe Untersuchung einer Raumforderung am Hals), obwohl eine Nadelbiopsie vertretbar ist und oft empfohlen wird.

Bei der Gadolinium-verstärkten kranialen MRT (mit Fettsuppression) ist neben dem Nasopharynx besonders auf die Schädelbasis zu achten – denn bei rund 25% der Patienten liegt eine Beteiligung der Schädelbasis vor. Ein CT ist ebenfalls erforderlich, um knöcherne Veränderungen der Schädelbasis, die im MRT weniger gut sichtbar sind, genau beurteilen zu können. Ein PET-Scan wird häufig durchgeführt, um das Ausmaß der Erkrankung sowie die zervikalen Lymphgefäße zu bewerten. (Siehe Tabelle Staging von Nasopharynxkarzinomen.)

Tabelle
Tabelle

Prognose für Nasopharynxkarzinom

Patienten mit einem Nasopharynxkarzinom im Frühstadium (siehe Tabelle Staging von Nasopharynxkarzinomen) haben in der Regel eine gute Prognose (5-Jahres-Überlebensrate beträgt 60–75%), wohingegen Patienten mit einer Erkrankung im Stadium IV eine schlechte Prognose haben (5-Jahres-Überlebensrate < 40%).

Behandlung von Nasopharynxkarzinom

  • Chemotherapie plus Bestrahlung

  • Gelegentlich Operation

Aufgrund der Lokalisation und des ausgedehnten Befalls erweisen sich Nasopharynxkarzinome oft als inoperabel. Sie werden in der Regel mit Chemo- und Strahlentherapie behandelt, oft gefolgt von einer adjuvanten Chemotherapie.

Rezidivierende Tumoren können mit einer weiteren Strahlentherapie behandelt werden, häufig mit Brachytherapie (radioaktive Implantation); es besteht das Risiko von Radionekrosen der Schädelbasis. Eine Alternative zur Bestrahlung ist bei sehr ausgewählten Patienten die Schädelbasisresektion. Eine Resektion wird in der Regel durchgeführt, indem ein Teil des Oberkiefers zur Zugangsherstellung entfernt wird, aber in einzelnen Fällen kann die Resektion endoskopisch durchgeführt werden, auch wenn bis jetzt wenige Angaben über endoskopische Resektion vorliegen. (Siehe auch the National Cancer Institute’s summary Nasopharyngeal Cancer Treatment.)

Wichtige Punkte

  • Tastbare Lymphknoten im Hals sind der häufigste Befund bei Nasopharynxkarzinom; andere Symptome sind nasale Verstopfung mit Epistaxis, Blut im Speichel und Hörverlust.

  • Diagnose von Nasopharynxkarzinomen mit nasaler Endoskopie und Nadelbiopsie und Verwendung von CT, MRT und PET-Scanning für das Staging.

  • Die Behandlung von Nasopharynxkarzinomen erfolgt durch Chemotherapie plus Strahlentherapie und manchmal auch durch eine Operation.

Weitere Informationen

Die folgenden englischsprachigen Quellen können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MSD-Manual nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. National Cancer Institute’s Summary: Nasopharyngeal Cancer Treatment