Sonnenbrand

VonJulia Benedetti, MD, Harvard Medical School
Überprüft/überarbeitet Okt. 2023
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Sonnenbrand zeichnet sich durch Erytheme und gelegentlich Schmerz und Blasen aus, die durch eine überhöhte Exposition gegenüber UV-Strahlung verursacht werden. Die Behandlung erfolgt ähnlich wie bei Verbrennungen mit Kühlkompressen, nichtsteroidalen Antirheumatika sowie in schweren Fällen mit sterilen Verbänden und topischen antimikrobiellen Substanzen. Entscheidend ist die Prävention durch Vermeiden der Sonne und Verwendung von Sonnenschutzmitteln.

Sonnenbrand resultiert aus der überhöhten Exposition der Haut gegenüber ultravioletter (UV)-Strahlung. Wellenlänge im UVB-Bereich (280–320 nm) führen zu den am stärksten ausgeprägten Effekten.

(Siehe auch Übersicht der Auswirkungen von Sonnenlicht.)

Symptome und Anzeichen von Sonnenbrand

Die Symptome und Beschwerden von Sonnenbrand treten binnen einer bis 24 h auf und erreichen, abgesehen von schweren Fällen, innerhalb von 72 h die Maximalausprägung (normalerweise zwischen 12–24 h). Die Hautveränderungen reichen von einem leichten Erythem mit anschließender oberflächlicher Abschälung bis zu Schmerzen, Schwellung, Hautspannen und Blasenbildung. Konstitutionelle Symptome (z. B. Fieber, Schüttelfrost, Schwäche, Schock), die denen einer thermischen Verbrennung ähneln, können auftreten, wenn ein großer Teil der Körperoberfläche betroffen ist; diese Symptome können durch die Freisetzung entzündlicher Zytokine wie IL-1 verursacht werden. Von schwerem Sonnenbrand befallene Haut kann Tage später abblättern.

Die häufigsten Komplikationen bei Sonnenbrand sind sekundäre Infektion, bleibende fleckige Pigmentierung und ein deutlich erhöhtes Risiko für Hautkrebs. Die abgeschälte Haut reagiert oft noch wochenlang extrem empfindlich auf Sonnenlicht.

Behandlung von Sonnenbrand

  • Kalte Umschläge

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (= nonsteroidal anti-inflammatory drugs, NSAID)

Bis zur vollständigen Abheilung des Sonnenbrandes sollte eine erneute Exposition vermieden werden. Kompressen mit kaltem Leitungswasser und orale nichtsteroidale Antiphlogistika helfen, die Symptome zu lindern, ebenso wie topische Behandlungen (z. B. Aloe vera, andere Lotionen auf Wasserbasis). Produkte auf Petrolatum-Basis, wie z. B. Vaseline, sollten bei schweren Sonnenbränden vermieden werden. Topische Glucocorticoide sind nicht wirksamer als kalte Umschläge. Blasenbildung sollte ähnlich wie bei anderen Verbrennungen partieller Dicke (siehe Erste Wundversorgung) mit sterilen Verbänden und antimikrobiellen Salben behandelt werden.

Salben oder Lotionen mit lokalen Anästhetika (z. B. Benzocain) oder Diphenhydramine sollten wegen der Gefahr eines allergischen Kontaktekzems nicht aufgetragen werden.

Durch frühzeitige Behandlung ausgedehnter, schwerer Sonnenbrände mit systemischen Glukokortikoiden (z. B. Prednison 20–30 mg oral für vier Tage bei Erwachsenen und Jugendlichen) lassen sich die Beschwerden zwar lindern, ihr Einsatz ist jedoch umstritten.

Prävention von Sonnenbrand

Einfache Vorsichtsmaßnahmen (z. B. Vermeiden der Sonne, vor allem mittags, Tragen dicht gewebter Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrille; Auftragen von Sonnenschutzmitteln) verringern das Sonnenbrandrisiko erheblich.