Hypohidrose

VonShinjita Das, MD, Harvard Medical School
Überprüft/überarbeitet Apr. 2022
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    Hypohidrose ist die unzureichende Sekretion von Schweiß.

    Die Hypohidrose durch Hautveränderungen ist nur selten klinisch signifikant. Es ist am häufigsten fokal und verursacht durch lokale Hautverletzungen (z. B. durch Trauma, Bestrahlung, Infektion [z. B. Lepra], oder Entzündung) oder durch Atrophie der Drüsen infolge einer Bindegewebserkrankung (z. B. systemische Sklerose, systemischer Lupus erythematosus, Sjögren syndrome).

    Hypohidrose ist ein Merkmal einiger genetischer Erkrankungen (z. B. hypohidrotische und anhidrotische ektodermale Dysplasie). Die Mutation eines einzigen Gens (ITPR2), das für einen Kalziumkanal kodiert, führt zu Anhidrose, dem völligen Fehlen des Schwitzens (1).

    Eine Hypohidrose kann auch durch Arzneimittel entstehen, v. a. solche mit anticholinergen Eigenschaften. Daneben tritt sie im Rahmen einer diabetischen Neuropathie sowie bei zahlreichen kongenitalen Syndromen auf. Der Hitzschlag geht mit inadäquater Schweißsekretion einer, ist jedoch eher eine Erkrankung des Zentralnervensystems als eine der Haut.

    Die Diagnose der Hypohidrosis wird durch klinische Beobachtung der verminderten Schweißsekretion oder durch Wärmeintoleranz gestellt.

    Die Behandlung der Hypohidrosis erfolgt mittels kühlender Maßnahmen (z. B. Klimaanlage, nasse Kleidung).

    (Siehe auch Einführung zu krankhaft vermehrter Schweißbildung.)

    Hinweis

    1. 1. Klar J, Hisatsune C, Baig SM, Tariq M, et al: Abolished InsP3R2 function inhibits sweat secretion in both humans and mice. J Clin Invest 124(11):4773–4780, 2014. doi: 10.1172/JCI70720