KURZINFORMATIONEN

Rheumatoide Arthritis (RA)

Überprüft/überarbeitet März 2022
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Arthritis bezeichnet eine Reihe von Erkrankungen, die zu schmerzhaften Schwellungen und Rötungen der Gelenke führen. Es gibt viele verschiedene Formen von Arthritis.

Was ist rheumatoide Arthritis (RA)?

RA ist eine Form von Arthritis, bei der das körpereigene Immunsystem die Gelenke angreift.

  • RA kommt bei Frauen häufiger vor und beginnt normalerweise zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr, kann aber in jedem Alter auftreten.

  • Die Krankheit kann alle Gelenke angreifen, betrifft aber besonders häufig Hände und Füße.

  • Die Gelenke sind geschwollen, schmerzen und sind am Morgen steif. Nach jahrelanger Erkrankung kommt es oft zu Verformungen.

  • Gelegentlich sind auch andere Körperteile von RA betroffen, wie etwa Herz, Lunge, Augen und Blutgefäße.

  • Die Diagnose einer RA stützt sich auf die Symptome, Röntgenaufnahmen und Bluttests.

  • Die Behandlung kann Medikamente, Übungen und manchmal einen chirurgischen Eingriff umfassen.

Was sind die Ursachen für rheumatoide Arthritis?

RA ist eine Autoimmunerkrankung? Das Immunsystem ist Bestandteil der körpereigenen Abwehrmechanismen gegen Krankheiten und Infektionen. Bei einer Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem fälschlicherweise Teile des eigenen Körpers an – bei RA greift das Immunsystem die Gelenke und manchmal auch andere Körperteile an. Es ist nicht bekannt, warum das Immunsystem die Gelenke angreift.

Was sind die Symptome einer rheumatoiden Arthritis?

Die Symptome entwickeln sich in der Regel schleichend.

Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Schmerzhafte, warme, gerötete und geschwollene Gelenke (Entzündung), normalerweise auf beiden Seiten des Körpers (also beide Handgelenke oder beide Knie)

  • Steifheit in den betroffenen Gelenken während etwa einer Stunde nach dem Aufstehen

Neben den Gelenkschmerzen kann ein allgemeines Krankheitsgefühl mit folgenden Symptomen auftreten:

  • Leichtes Fieber

  • Müdigkeit und Erschöpfung

  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust

Wenn die Gelenkprobleme schlimmer werden, kann es mit der Zeit zu folgenden Erscheinungen kommen:

  • Unfähigkeit, betroffene Gelenke vollständig zu beugen oder zu strecken

  • Permanent verformte Gelenke, besonders an Händen und Fingern

Auffällige Krümmung der Finger

Aufgrund einiger Erkrankungen wie zum Beispiel rheumatoider Arthritis und Verletzungen können sich die Finger ungewöhnlich verkrümmen. Bei der Schwanenhalsdeformation ist das Grundgelenk gebeugt (Flexion), das Mittelgelenk überstreckt (Extension) und das Endgelenk wieder gebeugt (Flexion). Bei der Knopflochdeformität ist das Mittelgelenk des Fingers in einer Stellung nach innen (zur Handfläche hin) gebeugt fixiert und das Endgelenk nach außen (von der Handfläche weg) überstreckt.

Möglicherweise treten weitere Probleme auf, die nichts mit den Gelenken zu tun haben. Beispielsweise kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Gerötete, gereizte Augen

  • Herz- oder Lungenprobleme, die Schmerzen im Brustkorb bzw. Atembeschwerden auslösen

  • Hautverhärtungen an Armen und Beinen

Die meisten Patienten mit RA haben geringfügige Behinderungen, können aber ein normales Leben führen. Bei einigen Betroffenen ist die Behinderung stärker, beispielsweise wenn die Hände stark verformt sind.

Woran erkennt der Arzt eine rheumatoide Arthritis?

RA wird anhand von Folgendem erkannt:

Wie wird die rheumatoide Arthritis behandelt?

RA wird zu folgenden Zwecken medikamentös behandelt:

  • Verringerung von Schwellungen und Symptombekämpfung

  • Verlangsamung des Krankheitsverlaufs von RA und Vorbeugung gegen Gelenkverformungen

  • Schwächung des Immunsystems zur Linderung von Symptomen

Weitere mögliche Empfehlungen vonseiten des Arztes:

  • Regelmäßige Ruhepausen einlegen

  • Mehr Fisch und pflanzliche Öle, aber weniger rotes Fleisch essen

  • Aktiv bleiben (mit dem Arzt besprechen, welche sportliche Betätigung am besten ist)

  • Nicht rauchen

Der Arzt kann auch Folgendes vorschlagen:

  • Physiotherapie

  • Ergotherapie (Behandlung zur Erleichterung von alltäglichen Tätigkeiten)

  • Wärme- oder Kältebehandlungen

  • Bei Bedarf ein chirurgischer Eingriff, z. B. Einsetzen eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenks