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Barrieremethoden

Überprüft/überarbeitet Mai 2023
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Verhütung ist eine Methode zur Vermeidung einer Schwangerschaft (Empfängnisverhütung). Sie können auch dann schwanger werden, wenn Sie eine Verhütungsmethode anwenden, aber die richtige Anwendung von Verhütungsmitteln senkt das Risiko einer Schwangerschaft erheblich.

Was sind Barrieremethoden?

Barrieremethoden sind eine Art von Verhütung, die dadurch funktionieren, dass sie Sperma davon abhalten, eine Eizelle zu befruchten.

Barrieremethoden sind unter anderem die Folgenden:

  • Kondome

  • Diaphragmen

  • Portiokappen

  • Verhütungsschwämme

  • Spermizid

Versperren des Zugangs: Barrieremethoden

Barrieremethoden verhindern, dass Sperma in die Gebärmutter gelangt. Dazu zählen Kondome, Diaphragmen, Portiokappen und Verhütungsschwämme. Manche Kondome sind mit Spermiziden (Spermien abtötende Substanzen) beschichtet. Spermizide sollten mit Kondomen und anderen Barrieremethoden verwendet werden, die keine Spermizide enthalten.

  • Die am besten funktionierende Barrieremethode ist ein Latex-Kondom für den Mann (wenn Sie es richtig anwenden).

  • Latex-Kondome schützen als einzige Verhütungsmethode auch gegen STI (sexuell übertragbare Infektionen), einschließlich HIV.

  • Sie können Kondome, Verhütungsschwämme und Spermizide direkt im Laden kaufen (ohne Rezept).

  • Diaphragmen und Portiokappen gibt es in verschiedenen Größen und sollten vom Arzt verschrieben werden.

  • Sie sollten alle Barrieremethoden zusammen mit einem Spermizid (ein chemischer Wirkstoff, der Spermien abtötet) verwenden.

Wie wende ich eine Barrieremethode an?

Kondome

Kondome sind dünne Schutzkappen, die über den Penis (männliche Kondome) gezogen oder in die Scheide (weibliche Kondome) platziert werden. Beide Formen blockieren den Weg der Spermien in die Scheide. Kondome können aus Latex, Polyurethan oder Schafsdarm sein. Latex-Kondome sind die einzige Art von Verhütungsmitteln, die Sie auch vor Geschlechtskrankheiten schützen.

Damit Kondome schützen, müssen sie korrekt angewendet werden. Kondome sollten vor der Penetration angewendet werden.

So wird ein Kondom für den Mann angewendet:

  • Bei jedem Geschlechtsakt ein neues Kondom benutzen

  • Ein Kondom der richtigen Größe benutzen

  • Sorgfältig mit dem Kondom umgehen, um zu vermeiden, dass es durch Fingernägel, Zähne oder andere scharfe Objekte beschädigt wird

  • Kondom überstreifen, nachdem der Penis erigiert ist, und vor dem genitalen Kontakt mit dem Partner

  • Überprüfen, in welche Richtung das Kondom aufgerollt wird, indem es auf den Zeigefinger gestülpt und vorsichtig nur ein kleines Stück weit aufgerollt wird

  • Wenn dies nicht möglich ist, das Kondom andersherum aufstülpen und erneut aufrollen

  • Das aufgerollte Kondom über die Spitze des erigierten Penis stülpen

  • An der Spitze des Kondoms ungefähr 1,5 cm für die Aufnahme der Samenflüssigkeit freilassen

  • Mit einer Hand die eingeschlossene Luft aus der Kondomspitze drücken

  • Falls unbeschnitten, die Vorhaut zurückziehen, bevor das Kondom abgerollt wird

  • Mit der anderen Hand das Kondom bis zur Penisbasis abrollen und Luftblasen herausdrücken

  • Sicherstellen, dass während des Geschlechtsverkehrs genügend Gleitflüssigkeit vorhanden ist

  • Bei Latexkondomen nur Gleitmittel auf Wasserbasis verwenden (Gleitmittel auf Fettbasis wie Vaseline, Backfett, Mineralöle, Massageöle, Körperlotionen und Salat- bzw. Kochöle können das Latex schwächen und das Kondom zum Reißen bringen)

  • Das Kondom beim Herausgleiten fest gegen den Penisschaft halten, um zu verhindern, dass Samen aus dem Kondom austritt

So wird ein Femidom (Kondom für Frauen) angewendet:

  • Schieben Sie den inneren Ring des Femidoms so weit wie möglich in die Scheide hinein und lassen Sie dabei den äußeren Ring draußen.

  • Schieben Sie den Penis vorsichtig durch den äußeren Ring in die Aussackung.

  • Wenn der Penis aus der Aussackung herausschlüpft oder der äußere Ring nach innen geschoben wird, entfernen Sie das weibliche Kondom und setzen es erneut ein, sofern der Mann noch nicht ejakuliert hat.

  • Ziehen Sie den Penis gleich nach der Ejakulation heraus.

  • Drücken Sie den äußeren Ring zusammen und drehen Sie ihn, damit der Samen nicht herausfließt.

  • Ziehen Sie das verwendete Femidom vorsichtig aus der Scheide.

  • Entsorgen Sie es.

Verwenden Sie jedes Mal ein neues Kondom, wenn Sie Geschlechtsverkehr haben, und niemals ein altes Kondom oder eines mit einem Loch darin. Spermizide machen die Kondome wirksamer, daher sollten Sie diese auftragen, sobald Sie ein neues Kondom einsetzen.

Diaphragmen

Das Diaphragma ist eine kuppelförmige Gummikappe, die in die Scheide und über den Muttermund geschoben wird, um Spermien draußen zu halten. Ihr Gebärmutterhals mit dem Muttermund (Zervix) ist der untere Teil Ihrer Gebärmutter. Sie erhalten ein Diaphragma von Ihrem Arzt. Dieser sorgt dafür, dass Sie die richtige Größe erhalten und zeigt Ihnen, wie Sie es anwenden. Sie und Ihr Partner sollten das Diaphragma, nachdem es platziert wurde, nicht mehr spüren können.

Diaphragmen helfen Ihnen dabei, nicht schwanger zu werden, aber Sie schützen Sie nicht vor Geschlechtskrankheiten.

So wird ein Diaphragma angewendet:

  • Schmieren Sie eine spermizidhaltige Creme oder Gel in die Kappe.

  • Setzen Sie das Diaphragma ein, bevor Sie Geschlechtsverkehr haben.

  • Lassen Sie das Diaphragma 6 bis 8 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr (aber nicht länger als 24 Stunden) im Körper.

  • Wenn Sie mit Ihrem Diaphragma wieder Geschlechtsverkehr haben, geben Sie vorher noch mehr Spermizid in Ihre Scheide.

Sie können das Diaphragma waschen und wiederverwenden. Sie sollten das Diaphragma regelmäßig auf Risse kontrollieren. In den folgenden Situationen benötigen Sie eventuell eine neue Größe:

  • Wenn Sie mehr als 4,5 kg zu- oder abgenommen haben

  • Wenn Sie ein Diaphragma für länger als ein Jahr hatten

  • Wenn Sie ein Baby oder einen Schwangerschaftsabbruch hatten

Portiokappen

Die Portiokappe ist eine hutförmige Silikonkappe, die ein bisschen wie ein Diaphragma aussieht, aber kleiner ist. Die Kappe wird in die Scheide geschoben und über den Muttermund gestülpt, um die Spermien am Eindringen zu hindern.

Sie können eine Portiokappe direkt von Ihrem Arzt erhalten. Dieser sorgt dafür, dass die Kappe die richtige Größe für Sie hat.

So wird eine Portiokappe verwendet:

  • Schmieren Sie eine spermizidhaltige Creme oder Gel in die Kappe.

  • Setzen Sie die Portiokappe ein, bevor Sie Geschlechtsverkehr haben.

  • Lassen Sie die Portiokappe mindestens 6 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr, aber nicht länger als 48 Stunden im Körper.

Sie können die Portiokappe 1 Jahr lang waschen und wiederverwenden.

Verhütungsschwämme

Ein Verhütungsschwamm ist ein Schwamm mit Spermiziden, der in die Scheide geschoben wird, um Spermien vor dem Eindringen in Ihre Gebärmutter abzuhalten. Verhütungsschwämme helfen Ihnen dabei, nicht schwanger zu werden, aber Sie schützen Sie nicht vor Geschlechtskrankheiten.

Sie können einen Verhütungsschwamm im Laden kaufen, ohne zum Arzt gehen zu müssen. Sie und Ihr Partner sollten den Verhütungsschwamm, nachdem er platziert wurde, nicht mehr spüren können.

Sie können einen Verhütungsschwamm bis zu 24 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr einsetzen.

So wird der Verhütungsschwamm angewendet:

  • Befeuchten Sie den Schwamm mit Wasser.

  • Falten Sie ihn und schieben Sie ihn tief in die Scheide.

  • Sie können so oft Geschlechtsverkehr haben, wie Sie möchten, während der Schwamm in der Scheide ist.

  • Lassen Sie den Schwamm mindestens 6 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr, aber nicht länger als 30 Stunden, in Ihrer Scheide.

Mögliche Probleme mit Verhütungsschwämmen:

  • Allergische Reaktionen

  • Trockenheit oder Schmerzen in Ihrer Scheide

  • Probleme beim Herausnehmen des Schwammes

Spermizide

Spermizide sind Chemikalien, die Spermien abtöten. Spermizide sind als Schäume, Gele, Cremes oder Zäpfchen (ein weiches, sich auflösendes, pillenförmiges Medikament, das in die Scheide eingeführt wird) erhältlich. Sie führen das Spermizid in Ihre Scheide ein, bevor Sie Geschlechtsverkehr haben. Weil das Zäpfchen erst schmelzen muss, sollten Sie es 10 bis 30 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr einsetzen.

Verwenden Sie Spermizide nicht öfter als einmal am Tag. Sie können die Scheide reizen, was das Risiko für eine HIV-Infektion erhöht.

  • Sie sollten nicht allein Spermizide als Verhütungsmittel verwenden – wenden Sie diese zusammen mit einer Barrieremethode wie etwa einem Kondom oder Diaphragma an.

  • Spermizide töten zwar Spermien ab, nicht aber die Erreger, die zu Geschlechtskrankheiten führen können.