Übertragen wird die Infektion durch direkten Kontakt mit Nasen- und Rachensekreten.
Die Betroffenen verspüren ein allgemeines Krankheitsgefühl und haben je nach infizierter Körperregion weitere, oft schwere Symptome.
Die Identifizierung der Bakterien mithilfe einer Probennahme des infizierten Gewebes bestätigt die Diagnose.
Eine Impfung kann vor einer Meningokokken-Infektion schützen.
Es müssen so schnell wie möglich intravenös Antibiotika und Flüssigkeit verabreicht werden.
Bei mehr als 90 Prozent aller Meningokokken-Infektionen handelt es sich um Folgendes:
Sepsis Sepsis oder septischer Schock Sepsis ist eine heftige Reaktion des ganzen Körpers auf eine Bakteriämie oder eine andere Infektion zusammen mit der Funktionsstörung oder dem Versagen eines lebenswichtigen Systems... Erfahren Sie mehr : Infektion in der Blutbahn (sogenannte Meningokokkämie, wenn Meningokokken die Erreger sind)
Infektionen der Lunge, der Gelenke, der Augen und des Herzens kommen weniger häufig vor.
In gemäßigten Klimazonen treten die meisten Meningokokken-Infektionen im Winter und Frühling auf. Lokale Krankheitsausbrüche können auftreten, vor allem in Afrika südlich der Sahara zwischen Senegal und Äthiopien. Diese 26 Länder umfassende Gegend wird auch als Meningitisgürtel bezeichnet.
Meningokokken befinden sich bei manchen Menschen im Rachen und in der Nase, ohne irgendwelche Symptome hervorzurufen. Diese Menschen gelten als Träger der Bakterien. Nach Ausbrüchen werden Menschen oft zu Trägern. Gewöhnlich tritt die Infektion jedoch bei Menschen auf, die noch keinen Meningokokken-Erregern ausgesetzt waren, und nicht bei Trägern. Übertragen wird die Infektion durch direkten Kontakt mit den Nasen- und Rachensekreten infizierter Personen (einschließlich Träger).
Am häufigsten betroffene Bevölkerungsgruppe:
Kinder zwischen 6 Monaten und 3 Jahren (siehe auch Meningitis (Hirnhautentzündung) bei Kindern Meningitis (Hirnhautentzündung) bei Kindern Unter der bakteriellen Hirnhautentzündung versteht man eine Infektion der Hirn- und Rückenmarkshäute (Meningen). Ursache einer bakteriellen Meningitis bei älteren Säuglingen und... Erfahren Sie mehr )
Weitere Bevölkerungsgruppen, die häufig betroffen sind:
Jugendliche
Militärrekruten
Hochschulstudenten im ersten Studienjahr, die im Studentenwohnheim leben
Reisende in Gegenden, wo Meningokokken-Infektionen weit verbreitet sind
Personen mit bestimmten Erkrankungen des Immunsystems
Personen, deren Milz entfernt oder beschädigt wurde
Patienten, die Eculizumab oder Ravulizumab einnehmen (Medikamente, die eine Komponente des Immunsystems blockieren, das sogenannte Komplementsystem Komplementsystem Eine der körpereigenen Verteidigungslinien (das Immunsystem) umfasst weiße Blutkörperchen (Leukozyten), die im Blutstrom zirkulieren und in Körpergewebe eindringen, um dort nach Mikroorganismen... Erfahren Sie mehr )
Mikrobiologen, die mit Meningokokken arbeiten
Meningokokken-Infektionen kommen unter AIDS-Kranken häufiger als in der Allgemeinbevölkerung vor. Ebenfalls zu einem erhöhten Infektionsrisiko beitragen kann es, wenn man sich eine Virusinfektion einfängt, auf engem Raum mit anderen Personen zusammenwohnt, an einer chronischen Erkrankung leidet, raucht oder Zigarettenrauch ausgesetzt ist (Passivrauchen).
Ausbrüche machen nur einen kleinen Teil der Fälle aus und betreffen tendenziell eher Personen, die enge soziale Kontakte haben oder auf engem Raum zusammenwohnen – zum Beispiel in Studentenwohnheimen oder Tagesstätten. Oft sind Personen im Alter von 5 bis 19 Jahren betroffen.
Symptome von Meningokokken-Infektionen
Die meisten Betroffenen fühlen sich bei einer Meningokokken-Infektion sehr krank.
Eine Meningitis (Hirnhautentzündung) ruft häufig Fieber, Kopfschmerzen, einen roten Ausschlag und Genickstarre hervor. Sie kann auch Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit verursachen.
Säuglinge haben möglicherweise Probleme bei der Nahrungsaufnahme, schreien nur schwach und sind reizbar und träge.
Eine Blutvergiftung Bakteriämie Eine Bakteriämie bedeutet, dass sich Bakterien in der Blutbahn befinden. Bakteriämie kann einfache Ursachen haben (wie kräftiges Zähneputzen) oder durch zahnärztliche oder medizinische... Erfahren Sie mehr kann einen Ausschlag mit roten oder lilafarbenen Flecken hervorrufen. Bei einer schweren Infektion kann es zu gefährlich niedrigem Blutdruck (Kreislaufschock), einer Blutungsneigung und Fehlfunktionen (Versagen) vieler Organe (wie Nieren und Leber) kommen.
In seltenen Fällen verursacht eine Meningokokken-Infektion eine chronische Erkrankung, die zu leichten, wiederkehrenden Symptomen führt, die zumeist die Gelenke und die Haut betreffen.
Diagnose von Meningokokken-Infektionen
Untersuchung und Kultur von Blutproben oder Proben anderer infizierter Gewebe, u. a. der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Entnahme durch Lumbalpunktion)
Vermutet werden Meningokokken-Infektionen bei Vorhandensein typischer Symptome, insbesondere wenn diese während eines Ausbruchs vorkommen.
Zur Bestätigung der Diagnose werden Blutproben oder Proben von infiziertem Gewebe entnommen, oder es wird eine Lumbalpunktion Lumbalpunktion Wenn aufgrund der Vorgeschichte und der neurologischen Untersuchung der Verdacht auf eine Krankheit besteht, können weitere Untersuchungen die Diagnose absichern. Die Elektroenzephalographie... Erfahren Sie mehr durchgeführt, wobei eine Probe der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) entnommen wird. Die Proben werden unter dem Mikroskop nach entsprechenden Bakterien untersucht. Außerdem werden die Proben ins Labor geschickt, wo zur Identifizierung der Bakterien Kulturen angelegt oder andere Laboruntersuchungen vorgenommen werden.
Mitunter werden Bluttests durchgeführt, um Antikörper gegen die Bakterien oder die sie umhüllenden Kapseln nachzuweisen. Die entsprechenden Ergebnisse müssen jedoch durch eine Kultur bestätigt werden.
Die Bakterien können auch untersucht werden, um zu bestimmen, welche Antibiotika wirksam sind (ein Prozess, der als Resistenzprüfung Prüfung auf Anfälligkeit und Empfindlichkeit eines Mikroorganismus gegenüber antimikrobiellen Medikamenten Infektionskrankheiten werden von Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten verursacht. Ärzte vermuten eine Infektion aufgrund der Symptome einer Person, der Ergebnisse einer... Erfahren Sie mehr bezeichnet wird).
Prognose bei Meningokokken-Infektionen
Insgesamt verlaufen Meningokokken-Infektionen bei 10 bis 15 Prozent der Betroffenen tödlich. Bis zu 40 Prozent der Patienten mit einer schweren Blutvergiftung sterben. Von den Patienten, die überleben, erleiden 10 bis 20 Prozent schwere Komplikationen wie z. B. dauerhaften Hörverlust, kognitive Defizite, Krampfanfälle oder den Verlust von Fingern, Zehen oder ganzen Gliedmaßen infolge von Gangrän.
Vorbeugung gegen Meningokokken-Infektionen
Nach Exposition gegenüber Meningitiserregern
Familienmitglieder, in der Medizin tätiges Personal und andere Menschen, die in engem Kontakt zu Patienten mit einer Meningokokken-Infektion stehen, sollten zur Vorbeugung der Infektion ein Antibiotikum erhalten. Antibiotika können oral oder als Injektion verabreicht werden. Die meisten empfohlenen Antibiotika sind als Einzeldosis oder höchstens in zwei Behandlungsschritten zu verabreichen.
Bei einem Ausbruch werden auch Personen geimpft, die engen Kontakt mit Meningokokken-Infizierten haben. Die Impfung erfolgt ergänzend zur Gabe von Antibiotika.
Impfungen
Für weitere Informationen siehe auch Meningokokken-Impfstoff Meningokokkenimpfstoff Der Meningokokkenimpfstoff schützt vor Infektionen, die vom Bakterium Neisseria meningitidis (Meningokokken) verursacht werden. Meningokokken-Infektionen können zu Meningitis (Hirnhautentzündung)... Erfahren Sie mehr und die Impfkalender für Kinder und Erwachsene der Centers for Disease Control and Prevention (CDC).
Meningokokken-Impfungen schützen vor spezifischen Serotypen, welche die meisten Meningokokken-Infektionen auslösen: Serotypen A, B, C, W und Y.
In den USA gibt es mehrere Impfstoffe gegen Meningokokken Meningokokkenimpfstoff Der Meningokokkenimpfstoff schützt vor Infektionen, die vom Bakterium Neisseria meningitidis (Meningokokken) verursacht werden. Meningokokken-Infektionen können zu Meningitis (Hirnhautentzündung)... Erfahren Sie mehr :
MenACWY-Impfstoffe: Diese Impfstoffe schützen vor den Meningokokken-Serotypen A, C, W und Y. Sie sind Teil des Standardimpfplans für Kinder und werden bei allen Kindern im Alter von 11 bis 12 Jahren empfohlen, mit einer Auffrischungsimpfung im Alter von 16 Jahren.
MPSV4: Dieser Impfstoff wird nur bei bestimmten Menschen über 55 Jahren verabreicht.
MenB-Impfstoffe: Diese Impfstoffe schützen vor dem Meningokokken-Serotyp B, einer Art von Meningitis-Bakterien, die bei Ausbrüchen von Hochschulstudenten häufig vorkommen.
Die Meningokokken-Impfung wird auch für Jugendliche und Erwachsene empfohlen, die einem erhöhten Risiko einer Meningokokken-Infektion ausgesetzt sind.
Behandlung von Meningokokken-Infektionen
In die Vene verabreichte Antibiotika (intravenös)
Intravenös verabreichte Flüssigkeit
Möglicherweise Kortikosteroide
Die Betroffenen werden gewöhnlich auf die Intensivstation verlegt, wo sie so schnell wie möglich in intravenöser Form Antibiotika und Flüssigkeit verabreicht bekommen. Dies geschieht noch, bevor die Kulturergebnisse zur Identifizierung des ursächlichen Infektionserregers vorliegen. Nach Bestätigung einer Meningokokken-Infektion wird die Antibiotikatherapie auf solche Präparate umgestellt, die gegen die Bakterien am wirksamsten sind, typischerweise Ceftriaxon oder Penicillin. Diese Medikamente werden intravenös verabreicht.
Kindern oder Erwachsenen, die unter Meningitis (Hirnhautentzündung) leiden, werden unter Umständen auch Kortikosteroide verabreicht. Diese können einem Hirnschaden entgegenwirken.
Weitere Informationen
Im Folgenden handelt es sich um Hilfsmittel in englischer Sprache, die nützlich sein könnten. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.
Auf den folgenden offiziellen Websites finden Sie umfassende Informationen über alles Mögliche von aktuellen Meldungen über Ausbrüche und Risikofaktoren bis hin zu Aufklärungsmaterialien und Kurzverweisen zu verwandten Themen:
Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Meningokokken-Infektionen
Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Empfohlener Impfplan für Kinder zwischen 7 und 18 Jahren
Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Empfohlener Impfplan für Erwachsene