Katheterassoziierte Harnwegsinfektionen

VonTalha H. Imam, MD, University of Riverside School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Nov. 2022 | Geändert Juni 2023
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Eine katheterbedingte Harnwegsinfektion (CAUTI) ist eine Harnwegsinfektion, bei der eine positive Kultur entnommen wurde, nachdem ein permanenter Harnblasenkatheter für 2 Kalendertage in situ gelegt war. Patienten mit Verweilkatheter sind prädisponiert für Bakteriurie und Harnwegsinfektionen. Die Symptome können unbestimmt sein oder auf eine Sepsis hindeuten. Die Diagnose hängt von den vorliegenden Symptomen ab. Die Untersuchung umfasst Urinanalyse und Kultur, nachdem der Katheter entfernt wurde und bevor ein neuer eingesetzt wurd. Die wirksamsten vorbeugenden Maßnahmen sind die Vermeidung unnötiger Katheterisierung und Entfernen von Kathetern so bald wie möglich.

(Siehe auch Einführung zu Harnwegsinfektionen.)

Bakterien können während der Einführung des Katheters in die Blase gelangen, durch das Katheterlumen, oder von der Außenseite des Katheters. Ein Biofilm entwickelt sich um die Außenseite des Katheters und auf dem Uroepithelium. Bakterien begeben sich in diesen Biofilm, der sie vor dem mechanischen Fluss des Urins, den Abwehrmechanismen des Wirts und vor Antibiotika schützt, sodass eine bakterielle Beseitigung schwierig ist. Selbst bei gründlicher aseptischer Einführung und Reinigung des Katheters, liegt die Wahrscheinlichkeit eine signifikante Bakteriurie zu entwickeln bei jedem Tag, an dem der Katheter liegt, bei 3–10%. Von den Patienten, die eine Bakteriurie entwickeln, bekommen 10–25% Symptome von Harnwegsinfektionen. Weniger entwickelte Sepsis.

Zu den Risikofaktoren für Harnwegsinfektion gehören die Dauer der Katheterisierung, weibliches Geschlecht, Diabetes mellitus, die Öffnen eines geschlossenen Systems und suboptimale aseptische Techniken. Verweilkatheter können auch für pilzbedingte Harnwegsinfektion prädisponieren.

Eine HWI kann sich auch bei Frauen während der Tage, nachdem ein Katheter entfernt wurde, entwickeln.

Symptome und Anzeichen von katheterassoziierten Harnwegsinfektionen

Patienten mit katheterbedingten Harnwegsinfektionen, können einige der typischen HWI-Symptome (Dysurie, Häufigkeit) nicht haben, aber sie können über das Gefühl klagen, das Bedürfnis zu urinieren zu verspüren oder über suprapubische Schmerzen. Jedoch können solche Symptome einer Harnwegsinfektion des unteren Urogenitaltraktes durch Obstruktion des Katheters oder die Entwicklung von Blasensteinen verursacht werden. Die Symptome einer akuten oder chronischen Pyelonephritis können sich auch ohne die typischen Symptome der Harnwege entwickeln. Patienten können unspezifische Symptome wie Unwohlsein, Fieber, Flankenschmerzen, Anorexie, Bewusstseinstrübung und Zeichen von Sepsis aufweisen.

Diagnose von katheterassoziierten Harnwegsinfektionen

  • Urinanalyse und Urinkultur bei Patienten mit Symptomen oder einem hohen Risiko für Sepsis

Tests werden nur bei Patienten, die eine Behandlung erfordern könnten, durchgeführt, einschließlich derjenigen, die Symptome aufweisen und bei denen ein hohes Risiko für die Entwicklung von Sepsis besteht.

  • Patienten mit Granulozytopenie

  • Patienten mit Organtransplantation, die Immunsuppressiva einnehmen

  • Schwangere

  • Patienten, die sich einem urologischen Eingriff unterziehen

Die diagnostischen Tests umfassen Urinanalyse und Urinkultur. Wenn eine Bakteriämie vermutet wird, werden Blutkulturen angelegt. Urinkulturen sollten vorzugsweise nach Austausch des Katheters (um Kultivierung von angesammelten Bakterien zu vermeiden) erfolgen, dann durch einen direkten Nadelstich aus dem Katheter, alles mit einer aseptischen Technik entnommen werden, sodass eine Verunreinigung der Probe minimiert wird.

Bei Frauen, bei denen ein Katheter entfernt wurde, wird empfohlen, eine Urinkultur innerhalb von 48 h anzulegen, unabhängig davon, ob Symptome auftreten oder nicht.

Behandlung von katheterassoziierten Harnwegsinfektionen

  • Antibiotika

Asymptomatische Patienten mit geringem Risiko werden nicht behandelt. Symptomatische und Hochrisikopatienten werden mit Antibiotika und unterstützenden Maßnahmen behandelt. Der Katheter sollte ersetzt werden, wenn die Behandlung beginnt. Wahl des empirischen Antibiotikums wie bei akuter Pyelonephritis. Manchmal wird Vancomycin zur Therapie gegeben. Anschließen sollten Antibiotika mit dem engsten Wirkungsspektrum, bezogen auf die Kultur und Empfindlichkeitsprüfung, verwendet werden. Die optimale Dauer ist nicht gut etabliert, aber 7 bis 14 Tage sind angemessen bei Patienten, die ein zufriedenstellendes klinisches Ansprechen, einschließlich Auflösung der systemischen Manifestationen hatten.

Asymptomatische Frauen und Männer, bei denen jüngst ein Katheter entfernt wurde und bei denen eine Harnwegsinfektion aufgrund der Urinkultur diagnostiziert wurde, sollten auf der Grundlage der Kulturergebnisse behandelt werden. Die optimale Therapiedauer ist unbekannt.

Prävention von katheterassoziierten Harnwegsinfektionen

Die wirksamsten vorbeugenden Maßnahmen sind eine Katheterisierung zu vermeiden und Katheter so schnell wie möglich zu entfernen. Durch eine Optimierung der aseptischen Bedingungen und Aufrechterhaltung eines geschlossenen Drainagesystems wird das Risiko ebenfalls reduziert. Wie oft und sogar, ob Dauerkatheter regelmäßig ausgewechselt werden, ist nicht bekannt. Intermittierende Katheterisierung trägt ein geringeres Risiko als die Verwendung eines Dauerkatheters und sollte stattdessen nach Möglichkeit verwendet werden. Eine Antibiotika-Prophylaxe und mit Antibiotikum überzogene Katheter werden Patienten, die Dauerkatheter benötigen, nicht länger empfohlen.

Wichtige Punkte

  • Langfristige Verwendung von dauerhaften Blasenkathetern erhöht das Risiko von Bakteriurie, obwohl Bakteriurie in der Regel asymptomatisch ist.

  • Eine symptomatische Harnwegsinfektion kann sich mit systemischen Symptomen (z. B. Fieber, verändertem Geisteszustand verringertem Blutdruck) und nur wenigen oder gar keinen Symptomen typisch für HWI manifestieren.

  • Führen Sie Urinanalyse und Urinkultur bei Patienten mit Symptomen oder einem hohen Risiko für Sepsis durch (z. B. wegen Immunschwächung)

  • Behandeln Sie in ähnlicher Weise bei anderen komplizierten Harnwegsinfektionen.

  • Wann immer möglich, vermeiden Sie die Verwendung von Kathetern oder entfernen Sie diese bei der ersten Gelegenheit.