Das Handgelenk besteht aus:
den beiden langen Knochen im Unterarm (Speiche und Elle)
acht kleinen Knochen an der Handwurzel (den Karpalknochen)
Die Karpalknochen befinden sich zwischen den Unterarmknochen und den Knochen in der Hand.
(Siehe auch Überblick über Knochenbrüche Überblick über Knochenbrüche Ein Bruch (Fraktur) ist ein Anriss oder Bruch eines Knochens. Die meisten Brüche (Frakturen) werden durch Gewaltanwendung an einem Knochen verursacht. Frakturen sind in der Regel auf Verletzungen... Erfahren Sie mehr .)
Frakturen des unteren Unterarms
Kahnbeinfrakturen sind für gewöhnlich die Folge eines Sturzes auf die gestreckte Hand.
Das gebrochene Handgelenk ist schmerzhaft, geschwollen und druckempfindlich und manchmal auch steif mit chronischen Schmerzen.
Ärzte können diese Frakturen in der Regel auf Röntgenbildern erkennen. Gelegentlich benötigen sie jedoch eine Computertomographie.
Häufig können die Bruchstücke manuell wieder an Ort und Stelle geschoben (reponiert) und dann in einer Schiene ruhiggestellt werden. Manchmal ist aber doch ein chirurgischer Eingriff nötig.
Zu einer Handgelenksfraktur kommt es in der Regel, wenn der/die Betroffene auf die gestreckte Hand fällt (um den Sturz abzufangen) und das Handgelenk nach hinten gebogen wird. Dabei bricht die Speiche in der Nähe des Handgelenks und das Bruchende wird nach oben verschoben, d. h. in Richtung Handrücken. Dieser Frakturtyp (Extensionsfraktur der distalen Speiche) wird auch als Colles-Fraktur bezeichnet. Mitunter ist das Handgelenk sichtbar außer Position. Wenn die Kraft des Aufpralls groß ist, sind die beiden Enden der gebrochenen Speiche zusammengeschoben und der Knochen wirkt verkürzt. Oftmals ist auch ein Teil der Elle gebrochen. Colles-Frakturen treten besonders häufig bei älteren Menschen auf, vor allem, wenn eine knochenschwächende Osteoporose Osteoporose Bei der Erkrankung Osteoporose werden die Knochen durch eine sich verringerte Dichte schwächer, sodass sie leichter brechen. Die Bestandteile, die für die Dichte und Stärke der Knochen... Erfahren Sie mehr vorliegt.
Seltener sind Handgelenksfrakturen, bei denen der/die Betroffene auf die nach unten gebogene Hand gefallen ist oder der Handgelenksrücken von einem Schlag getroffen wurde, beispielsweise von einem Hockey- oder Lacrosse-Schläger. Das Bruchende der Speiche verschiebt sich dabei nach unten, d. h. in Richtung Handflächenseite des Handgelenks. Dieser Frakturtyp (Flexionsfraktur der distalen Speiche) wird auch als Smith-Fraktur bezeichnet.
Handgelenksfrakturen: Colles und Smith
Handgelenksfrakturen sind:
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Frakturen des Speichenknochens können bis in das Handgelenk selbst verlaufen.
Es kann auch zu einer Verletzung des Medianusnervs (Nervus medianus), des bei einem Karpaltunnelsyndrom betroffenen Nervs, kommen. Dieser Nerv verläuft durch das Handgelenk zur Handfläche und zu einigen Fingern.
Symptome von Handgelenksfrakturen
Das Handgelenk ist schmerzhaft, geschwollen und druckempfindlich. Bei einer Schädigung des Medianusnervs, wird die Spitze des Zeigefingers taub und die Betroffenen haben Probleme, ihren Daumen und ihren kleinen Finger zusammenzudrücken.
Eine Handgelenksfraktur kann zu Steifheit, chronischen Schmerzen und/oder Osteoarthrose führen, besonders, wenn die Fraktur bis ins Handgelenk geht oder wenn die Bruchstücke verschoben waren.
Diagnose von Handgelenksfrakturen
Röntgenaufnahmen
mitunter Computertomographie
(Siehe auch Diagnose von Frakturen Diagnose Ein Bruch (Fraktur) ist ein Anriss oder Bruch eines Knochens. Die meisten Brüche (Frakturen) werden durch Gewaltanwendung an einem Knochen verursacht. Frakturen sind in der Regel auf Verletzungen... Erfahren Sie mehr .)
Wenn vermutet wird, dass ein Handgelenksbruch vorliegt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Frakturen des Handgelenks sind der Regel auf Röntgenaufnahmen sichtbar. Mitunter muss eine Computertomographie (CT) durchgeführt werden, um Gelenkfrakturen festzustellen. Bei der CT handelt es sich um eine Art computergestützte Röntgenaufnahme, die ein detailliertes, dreidimensionales Bild der Verletzungsstelle liefert.
Behandlung von Handgelenksfrakturen
Richten der gebrochenen Knochen mit oder ohne chirurgischen Eingriff
Gipsverband oder Metallrahmen mit Stiften
Bei vielen Handgelenksfrakturen werden die Bruchstücke vom Arzt ohne Operation wieder gerichtet (geschlossene Reposition). Bevor der Bruch gerichtet wird, ergreift der Arzt möglicherweise eine der folgenden Maßnahmen, um Schmerzen beim Patienten zu verhindern:
Dem Patient werden opioide Schmerzmittel Opioid-Analgetika Manchmal wird der Schmerz durch die Behandlung der zugrundeliegenden Störung beseitigt oder minimiert. Ein Gipsverband für ein gebrochenes Bein oder Antibiotika für ein infiziertes Gelenk können... Erfahren Sie mehr und/oder ein Beruhigungsmittel in eine Vene verabreicht.
Es kann eine Bruchspaltanästhesie angewandt werden.
Bei einer Bruchspaltanästhesie wird eine Nadel durch die Haut in die Bruchstelle eingeführt, wo sich Blut angesammelt hat (ein Hämatom ist eine Ansammlung von Blut) und es wird Lidocain (ein Anästhetikum) eingespritzt, sodass die Bruchstücke vor dem Richten betäubt werden.
Nachdem die Knochen reponiert wurden, wird eine Schiene (zum Beispiel eine volare Schiene oder ein Spaltgips) angelegt. Der Patient wird dann an einen orthopädischen Chirurgen zur Nachsorge überwiesen. Für gewöhnlich wird die Schiene entfernt und gegen einen Gips ausgetauscht. Der Gips muss ca. 4 bis 6 Wochen getragen werden.
Volare Schiene
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Spaltgips
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Wenn zudem das Gelenk betroffen ist oder die Bruchstücke ineinander gerammt sind, muss unter Umständen ein chirurgischer Eingriff ( offene Reposition mit interner Fixation Operation Ein Bruch (Fraktur) ist ein Anriss oder Bruch eines Knochens. Die meisten Brüche (Frakturen) werden durch Gewaltanwendung an einem Knochen verursacht. Frakturen sind in der Regel auf Verletzungen... Erfahren Sie mehr , kurz ORIF) durchgeführt werden, um die Bruchstücke zu richten und ruhigzustellen, vor allem bei aktiven Erwachsenen, die ihr Handgelenk später wieder uneingeschränkt benutzen können müssen.
Die Fixierung des Knochens kann erfolgen, indem bei der Operation eine Platte daran befestigt wird. Alternativ kann auch ein Haltesystem außerhalb des Handgelenks angebracht werden, von dem aus Edelstahlstifte durch die Haut in den Knochen eingeführt werden (Fixateur externe). Ein Fixateur externe wird in der Regel nur vorübergehend getragen. Er wird solange verwendet, bis mittels chirurgischem Eingriff dauerhafte Fixatoren implementiert werden können.
Den Patienten wird geraten, die Finger, den Ellenbogen (sofern er nicht immobilisiert ist) und die Schulter jeden Tag zu bewegen, um eine Versteifung zu vermeiden. Das Hochlagern der Hand trägt dazu bei, Schwellungen unter Kontrolle zu bringen. Nach dem Bruch kann es 6 bis 12 Monate dauern, bis eine Beschwerdefreiheit und die ursprüngliche Flexibilität und Stärke wieder erreicht sind.
Fixateur externe
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Kahnbeinfrakturen
Kahnbeinfrakturen resultieren meist aus einem Sturz auf die gestreckte Hand.
Diese Frakturen können die Blutzirkulation zum Kahnbein unterbrechen und zu Osteoarthrose und Funktionsverlust führen.
Die Daumenseite des Handgelenks ist druckempfindlich und geschwollen und eine Drehung des Handgelenks ist schmerzhaft.
Es werden Röntgenaufnahmen gemacht. Aber da Kahnbeinfrakturen direkt nach der Verletzung schwer zu erkennen sind, können andere bildgebende Verfahren nötig werden oder es wird eine Schiene angelegt und nach 7 bis 10 Tagen werden neue Röntgenaufnahmen gemacht.
Eine Daumen-Spica-Schiene ist häufig wirksam, aber manchmal muss doch ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden, um die verschobenen Bruchstücke wieder zu reponieren und zu fixieren.
Von den acht Handgelenksknochen (Karpalknochen), die sich zwischen den Knochen des Unterarms und denen der Hand befinden, ist das Kahnbein am anfälligsten für Verletzungen.
Knochen im Handgelenk
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Kahnbeinfrakturen resultieren meist aus einem Sturz auf die gestreckte Hand. Sie sind oft problematisch, da sie die Blutversorgung des Kahnbeins unterbrechen. Ohne Blutzufuhr kann folgendes passieren:
Der Knochen heilt vielleicht nicht und wird abgebaut und bricht zusammen.
Es kann zum Absterben von Gewebe kommen ( Osteonekrose Osteonekrose Unter einer Osteonekrose versteht man das, durch eine Durchblutungsstörung verursachte Absterben eines Knochensegments. Eine Osteonekrose kann durch eine Verletzung oder spontan ausgelöst... Erfahren Sie mehr ), was zu Osteoarthrose und Behinderungen führt.
Die Knochen wachsen nicht zusammen (Pseudarthrose).
Diese Probleme treten bei etwa 5 bis 10 Prozent der Patienten auf, auch bei optimaler Behandlung.
Symptome von Kahnbeinfrakturen
Bei Betroffenen mit einer Kahnbeinfraktur ist die Daumenseite des Handgelenks druckempfindlich und geschwollen. Besonders schmerzhaft ist das Drehen des Handgelenks.
Diagnose von Kahnbeinfrakturen
Untersuchung durch den Arzt
Röntgenaufnahmen
Manchmal Magnetresonanztomographie (MRT)
Wenn vermutet wird, dass ein Handgelenksbruch vorliegt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Die Diagnose einer Kahnbeinfraktur stützt sich auf die Symptome und das Ergebnis der körperlichen Untersuchung. Es werden Röntgenaufnahmen gemacht, aber diese Frakturen sind kurz nach der Verletzung unter Umständen kaum sichtbar.
Wenn auf den Röntgenbildern keine Fraktur zu sehen ist, aber die körperliche Untersuchung auf eine solche hindeutet, legen die meisten Ärzte eine Schiene an. Die Betroffenen werden dann gebeten in 7 bis 10 Tagen für eine weitere Röntgenaufnahme wieder zurückzukommen, damit die Fraktur überprüft werden kann. (Frakturen können nach ein paar Tagen Abheilung leichter überwacht werden – siehe Wie Knochen heilen Wie Knochen heilen Ein Bruch (Fraktur) ist ein Anriss oder Bruch eines Knochens. Die meisten Brüche (Frakturen) werden durch Gewaltanwendung an einem Knochen verursacht. Frakturen sind in der Regel auf Verletzungen... Erfahren Sie mehr .) Eine Magnetresonanztomographie (MRT) kann durchgeführt werden, um nach einem Bruch zu suchen, wenn auf Röntgenaufnahmen keiner erkennbar ist. Sie ist jedoch teuer und nicht immer verfügbar.
Daumen-Spica-Schiene
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Behandlung von Kahnbeinfrakturen
Eine Daumen-Spica-Schiene
Manchmal operative Eingriffe
Nach Bestätigung der Diagnose können viele Kahnbeinfrakturen wirksam mit einer Daumen-Spica-Schiene behandelt werden, die 6 bis 8 Wochen lang getragen werden muss.
Mitunter müssen die Bruchstücke chirurgisch gerichtet und immobilisiert werden ( offene Reposition mit interner Fixation Operation Ein Bruch (Fraktur) ist ein Anriss oder Bruch eines Knochens. Die meisten Brüche (Frakturen) werden durch Gewaltanwendung an einem Knochen verursacht. Frakturen sind in der Regel auf Verletzungen... Erfahren Sie mehr , kurz ORIF).
Die Knochenheilung kann 3 bis 4 Monate dauern.