Kokain ist ein Stimulans, das die Aufmerksamkeit steigert, Euphorien und ein Gefühl der Stärke auslöst.
Hohe Dosen können zu schwerwiegenden, lebensbedrohlichen Vorfällen wie Herzinfarkt Akute Koronarsyndrome (Herzinfarkt, Myokardinfarkt, instabile Angina pectoris) Akute Koronarsyndrome sind die Konsequenz aus einem plötzlichen Verschluss in einer Koronararterie. Dieser Verschluss führt je nach Lage und Größe zu einer instabilen Angina... Erfahren Sie mehr
oder Schlaganfall Überblick über den Schlaganfall Bei einem Schlaganfall verstopfen oder reißen die Arterien, die das Gehirn versorgen. Dadurch stirbt das Hirngewebe in einem Teil des Gehirns ab (Hirninfarkt) und es kommt sehr plö... Erfahren Sie mehr führen.
Die Diagnose kann mit Urintests bestätigt werden.
Sedativa wie Lorazepam, die intravenös verabreicht werden, können viele der Symptome lindern.
Bei der Kokainentwöhnung muss eine sorgfältige Überwachung erfolgen, da Abhängige möglicherweise selbstmordgefährdet sind und viel Unterstützung benötigen, um nicht rückfällig zu werden.
(Siehe auch Substanzmissbrauch und Abhängigkeit Überblick über substanzbezogene Störungen Medikamente und Drogen gehören zum Alltag von vielen Menschen, gleich, ob diese legal zu medizinischen Zwecken oder als Freizeitdrogen verwendet werden (siehe Tabelle Substanzen, die zu medizinischen... Erfahren Sie mehr .)
Die Wirkung von Kokain ist derjenigen von Amphetaminen Symptome Amphetamine sind Stimulanzien, die zur Behandlung bestimmter medizinischer Erkrankungen verwendet werden, können aber auch missbraucht werden. Amphetamine erhöhen die Wachsamkeit, fördern... Erfahren Sie mehr ähnlich. Kokain kann geschnupft, direkt in eine Vene gespritzt oder erhitzt und inhaliert werden. Wenn Kokain zusammen mit Natriumbikarbonat erhitzt wird, entsteht eine freie Base, die „Crack“ genannt wird. Das Erhitzen von Crack setzt Kokaindämpfe frei, die inhaliert werden können. Das Einatmen der Dämpfe wird generell als „Rauchen“ bezeichnet, doch wird Crack nicht wirklich verbrannt. Crack wirkt fast so schnell wie intravenös gespritztes Kokain.
Die größte Wahrscheinlichkeit, eine Kokainabhängigkeit zu entwickeln, besteht bei regelmäßiger, hoch dosierter Anwendung, bei intravenöser Anwendung oder beim Rauchen. Gelegenheitsanwender leichter Dosen und Personen, die die Droge über die Nase oder den Mund anwenden, werden mit geringerer Wahrscheinlichkeit abhängig.
Symptome
Die Anwendung von Kokain verursacht sowohl unmittelbare als auch langfristige Symptome.
Unmittelbare Auswirkungen
In Venen gespritztes oder inhaliertes Kokain erzeugt ein Gefühl äußerster Wachheit, Euphorie und Macht. Dieses Gefühl ist weniger ausgeprägt, wenn Kokain geschnupft wird. Da die Wirkung von Kokain nur kurzfristig anhält, kann es vorkommen, dass Anwender es alle 15 bis 30 Minuten spritzen, rauchen oder schnupfen. Größere Dosen, die oft über mehrere Tage genommen werden, führen zu Erschöpfung und Schlafbedürfnis.
Überdosis
Hoch dosiert schränkt es das Urteilsvermögen ein und löst Zittern, extreme Nervosität, Krampfanfälle, Halluzinationen, Schlaflosigkeit, paranoide Wahnvorstellungen, Delirium und aggressives Verhalten aus. Es kommt zu Schweißausbrüchen und einer Erweiterung der Pupillen. Sehr hohe Dosen führen zu einer lebensbedrohlich erhöhten Körpertemperatur ( Hyperthermie Syndrom mit Serotonin Ein Serotonin-Syndrom ist eine potenziell lebensbedrohliche Arzneimittelreaktion, die tendenziell zu einer hohen Körpertemperatur, Muskelspasmen und Angst oder Delirium führt. Serotonin... Erfahren Sie mehr ).
Eine Kokainüberdosis kann tödlich sein. Kokain erhöht den Blutdruck und die Herzfrequenz und der Herzrhythmus kann gestört sein (als Arrhythmie Herzrhythmusstörungen bezeichnet). Kokain verengt die Blutgefäße. Sind die Blutgefäße im Herzen verengt, kann dies zu Schmerzen in der Brust, einem Herzinfarkt Akute Koronarsyndrome (Herzinfarkt, Myokardinfarkt, instabile Angina pectoris) Akute Koronarsyndrome sind die Konsequenz aus einem plötzlichen Verschluss in einer Koronararterie. Dieser Verschluss führt je nach Lage und Größe zu einer instabilen Angina... Erfahren Sie mehr (sogar bei gesunden, jungen Sportlern) oder zu einem plötzlichen Tod führen. Auch Niereninsuffizienz Übersicht über Niereninsuffizienz Bei der Niereninsuffizienz ist die Nierenfunktion derart gestört, dass die Nieren nicht mehr in der Lage sind, Abbauprodukte des Stoffwechsels hinreichend auszuscheiden. Der Niereninsuffizienz... Erfahren Sie mehr , ein Schlaganfall Überblick über den Schlaganfall Bei einem Schlaganfall verstopfen oder reißen die Arterien, die das Gehirn versorgen. Dadurch stirbt das Hirngewebe in einem Teil des Gehirns ab (Hirninfarkt) und es kommt sehr plö... Erfahren Sie mehr und Lungenprobleme (u. a. Atemprobleme und Bluthusten, die sogenannte „Crack-Lunge“) können die Folge eines Kokainkonsums sein.
Langzeitauswirkungen
Bei langfristiger Anwendung von Kokain entwickelt sich eine Toleranz Intoxikation , sodass immer mehr von der Droge genommen werden muss, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Bei Langzeitkonsumenten kommt es unter Umständen zu geschwürigen Veränderungen der Nasenscheidewand (Ulzera am Nasenseptum), die einen operativen Eingriff erfordern können. Ein schwerer Missbrauch kann die geistige Funktion, auch die Aufmerksamkeit und das Gedächtnis, beeinträchtigen. Eine chronische Anwendung kann zudem das Herz schädigen, zu einer Vernarbung oder Verdickung des Herzmuskels und letztendlich zu Herzinsuffizienz Herzinsuffizienz (CHF) Bei einer Herzinsuffizienz (einem Herzversagen) kann das Herz nicht mit den Anforderungen des Körpers mithalten. Das führt zu einem verringerten Blutfluss, einer Stauung des Blutes... Erfahren Sie mehr führen. Kokain kann viele Füllstoffe, Verfälschungsmittel und Schmutzstoffe enthalten, die bei Injektion zu Komplikationen, z. B. Infektionen führen können.
Wird Kokain während der Schwangerschaft verwendet, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Schäden am Fötus, die zu einer Fehlgeburt Fehlgeburt Unter einer Fehlgeburt versteht man den Verlust eines Kindes aufgrund natürlicher Ursachen vor der 20. Schwangerschaftswoche. Fehlgeburten können aufgrund einer Komplikation beim Fötus (z. B... Erfahren Sie mehr führen.
Entzugssymptome
Diagnose
Untersuchung durch den Arzt
Urintests
Die Diagnose der Abhängigkeit stützt sich normalerweise auf Symptome bei Patienten, bei denen der Konsum von Kokain bekannt ist. Urintests können die Droge nachweisen.
Behandlung
Beruhigungsmittel für die Unruhe, den Bluthochdruck oder Krampfanfälle
Psychotherapie (bei Abhängigkeit)
Notfallbehandlung
Es wirkt nur sehr kurzzeitig, sodass unerwünschte Reaktionen meist nicht behandelt werden müssen. Bei extremer Unruhe oder Delirium mit Krampfanfällen oder Bluthochdruck werden Benzodiazepine (Sedativa) wie Lorazepam intravenös verabreicht. Wenn der Blutdruck durch die Beruhigungsmittel nicht kontrolliert werden kann, können Nitrate oder andere blutdrucksenkende Mittel intravenös verabreicht werden. Sogenannte Betablocker werden allerdings vermieden, da sie die Wirkung von Kokain auf den Blutdruck noch verstärken können. Auch die Hyperthermie sollte mit Kühlmethoden behandelt werden, zum Beispiel indem der Körper befeuchtet und dann Luft über ihn geblasen wird oder auch unter Verwendung von speziellen Kühldecken.
Entzug und Rehabilitation
Nach langem Kokainmissbrauch muss der Entzug sorgfältig überwacht werden, da die Gefahr von Depression und Selbstmord besteht. Ein Aufenthalt in einer Klinik oder einem Drogentherapiezentrum kann erforderlich sein. Eine Psychotherapie hat sich bei Kokainabhängigkeit als wirksamste Behandlungsmethode herausgestellt. Es gibt zahlreiche Selbsthilfegruppen und Kokain-Hotlines, die Süchtigen helfen, ohne die Droge zu leben.
Die unter Kokainsüchtigen häufigen psychischen Gesundheitsstörungen wie Depressionen Depression Kurze Erläuterung zur anhaltenden Trauerstörung. Die Depression ist ein Gefühl tiefer Traurigkeit und/oder einer verminderten Lebenslust, die dann zur Störung wird, wenn diese... Erfahren Sie mehr werden mit den für diese Fälle geeigneten Medikamenten behandelt.