Eine große Anzahl von medizinischen Untersuchungen ist weithin verfügbar. Viele Tests werden bei einer bestimmten Erkrankung oder einer Gruppe verwandter Erkrankungen durchgeführt. Andere Untersuchungen finden im Allgemeinen bei einem breiten Spektrum von Krankheiten Verwendung.
Die Untersuchungen werden aus vielen Gründen durchgeführt, wie
Vorsorgeuntersuchungen
Diagnosestellung
Beurteilung der Schwere einer Erkrankung, so dass ein Therapieplan erstellt werden kann
Überwachung des Ansprechens auf die Behandlung
Manchmal kann eine Untersuchung mehr als einen Zweck erfüllen. Ein Bluttest kann möglicherweise zeigen, dass ein Mensch zu wenige rote Blutkörperchen hat (Anämie). Derselbe Test kann nach der Behandlung wiederholt werden, um festzustellen, ob sich die Zahl der roten Blutkörperchen normalisiert hat. Manchmal kann eine Erkrankung während eines Screenings oder einer diagnostischen Untersuchung behandelt werden. Wenn beispielsweise bei einer Darmspiegelung (endoskopische Untersuchung des Dickdarms mit einer flexiblen Sonde) Wucherungen (Polypen) entdeckt werden, können diese noch vor Ende der Darmspiegelung entfernt werden.
Einige diagnostische Verfahren
Verfahren | Untersuchte Körperteile oder Proben | Beschreibung |
---|---|---|
Amniozentese | Fruchtwasser, das den Fötus umgibt | Analyse der Flüssigkeit, die mittels einer Nadel durch die Bauchdecke entnommen wird, um Fehlbildungen des Fötus zu erkennen |
Arteriografie (Angiografie) | Alle Arterien im Körper (gewöhnlich Gehirn, Herz, Nieren, Aorta oder Beine) | Bei dieser Röntgenuntersuchung wird durch einen dünnen Schlauch (Katheter) ein Röntgenkontrastmittel verabreicht. Der Katheter wird in die betreffende Arterie eingeführt, um eine Blockierung oder einen Defekt der Arterie festzustellen, abzugrenzen oder hervorzuheben. |
Audiometrie | Ohren | Beurteilung der Fähigkeit, zu hören und Töne unterschiedlicher Frequenzen und Lautstärken unter Verwendung eines Kopfhörers zu unterscheiden |
Abhören (Auskultation) | Herz | Mittels eines Stethoskops werden die Herztöne auf Unregelmäßigkeiten abgehört |
Barium-Röntgenuntersuchung | Speiseröhre, Magen, Darm oder Rektum | Röntgenuntersuchung zur Feststellung von Geschwüren, Tumoren oder anderen krankhaften Veränderungen |
Biopsie | Alle Körpergewebe | Entnahme und mikroskopische Untersuchung einer Gewebeprobe, um diese auf Krebszellen oder andere ungewöhnliche Veränderungen hin zu überprüfen |
Blutdruckmessen | Meistens am Arm | Untersuchung auf hohen oder niedrigen Blutdruck mittels einer aufblasbaren Manschette, die um den Arm gewickelt wird |
Bluttests | In der Regel eine Blutprobe aus dem Arm | Messung der Substanzen im Blut zur Beurteilung der Organfunktion und als Hilfe für die Diagnosestellung sowie zur Überwachung verschiedener Krankheiten |
Knochenmarkaspiration | Hüftknochen oder Brustbein | Entnahme einer Rückenmarkprobe mittels einer Nadel zur mikroskopischen Untersuchung, um ungewöhnliche Veränderungen der Blutkörperchen festzustellen |
Bronchoskopie | Atemwege | Direkte Untersuchung mittels eines Endoskops, um nach einem Tumor oder anderen krankhaften Veränderungen zu suchen |
Herzkatheterisierung | Herz | Untersuchung der Herzfunktion und -struktur mittels eines Katheters, der in ein Blutgefäß eingeführt und ins Herz eingebracht wird |
Chorionzotten-Probenahme | Plazenta | Entnahme einer Probe zur mikroskopischen Untersuchung, um krankhafte Veränderungen beim Fötus festzustellen |
Chromosomenanalyse | Blut | Mikroskopische Untersuchung, um eine genetische Erkrankung oder das Geschlecht des Fötus zu erkennen |
Koloskopie | Dickdarm | Direkte Untersuchung mittels eines Endoskops, um nach einem Tumor oder anderen krankhaften Veränderungen zu suchen |
Kolposkopie | Gebärmutterhals | Direkte Untersuchung des Gebärmutterhalses mittels eines Vergrößerungsglases |
Computertomografie (CT) | Alle Körperteile | Computergestützte Röntgenuntersuchung zur Erkennung struktureller Veränderungen |
Konusbiopsie | Gebärmutterhals | Entnahme und Untersuchung einer kegelförmigen Gewebeprobe, in der Regel mittels einer Elektrode oder eines Lasers |
Kultur | Eine Probe aus einem Körperteil (in der Regel einer Flüssigkeit wie Blut oder Urin) | Züchtung und Untersuchung von Mikroorganismen aus der Probe zur Identifizierung von Infektionen durch Bakterien oder Pilze |
Dilatation und Kürettage (D und K) | Gebärmutterhals und Gebärmutter | Mikroskopische Untersuchung einer Probe, um diese mittels eines kleinen, scharfen Instruments (Kürette) auf krankhafte Veränderungen der Gebärmutterwand zu untersuchen. |
Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DEXA) | Skelett, mit Fokus auf spezielle Regionen, meistens Hüfte, Wirbelsäule und Handgelenk | Niedrigdosis-Röntgenuntersuchung zur Bestimmung der Knochendichte |
Echokardiografie | Herz | Untersuchung der Herzstruktur und Herzfunktion mittels Schallwellen |
Elektrokardiografie (EKG) | Herz | Untersuchung der elektrischen Aktivität des Herzens mittels Elektroden, die an den Armen, Beinen und an der Brust befestigt werden |
Elektroenzephalografie (EEG) | Gehirn | Untersuchung der elektrischen Funktion des Gehirns mittels Elektroden, die am Schädel befestigt werden |
Elektromyografie | Muskeln | Aufnahme der elektrischen Aktivität eines Muskels mittels kleiner Nadeln, die in den Muskel eingebracht werden |
Elektrophysiologische Untersuchungen | Herz | Untersuchung zur Beurteilung von Veränderungen des Rhythmus oder der elektrischen Leitfähigkeit, indem ein Katheter in ein Blutgefäß eingeführt und zum Herzen vorgeschoben wird |
Endoskopische retrograde Cholangiopankreatografie (ERCP) | Gallenwege | Röntgenuntersuchung der Gallenwege nach Injektion eines Röntgenkontrastmittels unter Verwendung eines flexiblen Endoskops |
Endoskopie | Verdauungstrakt | Direkte Untersuchung der inneren Strukturen mittels flexiblen Endoskops |
Enzymgekoppelter Immunadsorptionstest (ELISA) | In der Regel das Blut | Bei diesem Testverfahren wird die Blutprobe mit Substanzen vermischt, die Allergien auslösen können (Allergene), oder mit Mikroorganismen, um das Vorhandensein spezieller Antikörper zu untersuchen |
Fluoroskopie | Verdauungstrakt, Herz oder Lungen | Eine fortlaufende Röntgenuntersuchung, die dem Arzt ermöglicht, das Innere eines Organs während seiner Funktion zu betrachten |
Hysteroskopie | Gebärmutter | Direkte Untersuchung des Inneren der Gebärmutter mit einem flexiblen Endoskop |
Intravenöse Urografie | Nieren und Harnwege | Röntgenuntersuchung der Nieren und Harnwege nach der Injektion eines Röntgenkontrastmittels in eine Vene (intravenös) |
Gelenkaspiration | Gelenke, insbesondere Schultern, Ellenbogen, Finger, Hüfte, Knie, Knöchel und Zehen | Entnahme und Untersuchung von Flüssigkeit aus den Gelenkspalten, um sie auf Blutkörperchen, Mineralienablagerungen und Mikroorganismen zu untersuchen |
Laparoskopie | Bauchraum | Direkte Untersuchung mittels eines Endoskops, das durch einen Einschnitt in die Bauchdecke eingeführt wird, um krankhafte Veränderungen im Bauchraum zu behandeln |
Magnetresonanztomografie (MRT) | Alle Körperteile | Bildgebendes Verfahren unter Verwendung eines starken Magnetfelds und von Radiowellen zur Feststellung struktureller Veränderungen |
Mammografie | Brüste | Röntgenuntersuchung zur Erkennung von Brustkrebs |
Mediastinoskopie | Brustkorb | Direkte Untersuchung des Bereiches zwischen den Lungen mit einem Endoskop, das durch einen kleinen Einschnitt knapp über dem Brustbein eingeführt wird |
Myelografie | Wirbelsäule | Einfache oder computergestützte Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule nach Injektion eines Röntgenkontrastmittels |
Untersuchung der Nervenleitfähigkeit | Nerven | Untersuchung zur Bestimmung der Geschwindigkeit der Nervenimpulse mittels Elektroden oder Nadeln, die entlang der Nervenwege eingebracht werden |
Test auf okkultes Blut | Dickdarm | Untersuchung auf Blut im Stuhl |
Ophthalmoskopie | Augen | Direkte Untersuchung mit einem Handinstrument, mit dem ins Auge geleuchtet wird, um krankhafte Veränderungen des Auges zu erkennen |
Pap-Test (Gebärmutterabstrich nach Papanicolaou) | Gebärmutterhals | Mikroskopische Untersuchung eines Abstriches von Gebärmutterhalszellen zur Krebserkennung |
Parazentese | Bauchraum | Einführung einer Nadel in die Bauchhöhle, um Flüssigkeit zur Untersuchung zu entnehmen |
Perkutane transhepatische Cholangiografie | Leber und Gallenwege | Röntgenuntersuchung der Leber und Gallenwege nach Injektion eines Röntgenkontrastmittels in die Leber |
Positronen-Emissions-Tomografie (PET) | Gehirn und Herz | Bildgebendes Verfahren unter Verwendung von Teilchen, die Strahlung abgeben (Positronen), um krankhafte Veränderungen in der Funktion zu erkennen |
Lungenfunktionsprüfung | Lungen | Untersuchung zur Messung der Lungenkapazität, der Fähigkeit der Lungen, Luft anzuhalten, ein- und auszuatmen, und den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid, bei der die Patienten in ein Messgerät blasen |
Szintigrafie | Zahlreiche Organe | Bildgebendes Verfahren unter Verwendung von Teilchen, die Strahlung abgeben (Radionuklide), um krankhafte Veränderungen der Durchblutung, der Struktur oder Funktion zu erkennen |
Reflextests | Sehnen | Untersuchung unter Verwendung eines physikalischen Reizes (z. B. ein leichtes Klopfen), um Anomalien der Nervenfunktion festzustellen |
Retrograde Urografie | Harnblase und Harnleiter | Röntgenuntersuchung der Harnblase und des Harnleiters nach Gabe eines Röntgenkontrastmittels in den Harnleiter |
Sigmoidoskopie | Rektum und letzter Dickdarmabschnitt | Direkte Untersuchung mittels eines Endoskops zur Erkennung von Tumoren oder anderen krankhaften Veränderungen |
Hautallergietests | In der Regel am Arm oder Rücken | Bei einem Allergietest wird eine Lösung, die ein mögliches Allergen enthält, auf die Haut aufgetragen und dieses dann mit einer Nadel kurz eingestochen |
Spinalpunktion (Lumbalpunktion) | Rückenmarkkanal | Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit mittels einer Nadel, die in den Duralsack im Bereich der Lendenwirbelsäule eingeführt wird, um krankhafte Veränderungen der Rückenmarksflüssigkeit zu erkennen |
Spirometrie | Lungen | Untersuchung der Lungenfunktion, bei der die Patienten in ein Messgerät blasen |
Belastungstest | Herz | Untersuchung der Herzfunktion während der Belastung auf einem Laufband oder anderem Sportgerät mittels Elektrokardiografie (wenn keine körperliche Belastung möglich ist, wird ein Arzneimittel verabreicht, um diese zu simulieren) |
Pleurapunktion | Der Raum zwischen dem Brustfell (Pleura), einer zweischichtigen Membran, die die Lungen umgibt und das Wandblatt auskleidet (Pleurahöhle) | Entnahme von Flüssigkeit aus der Pleurahöhle mittels einer Nadel, um krankhafte Veränderungen zu erkennen |
Thorakoskopie | Lungen | Untersuchung der Lungenoberfläche, des Brustfells (Pleura) und der Pleurahöhle mittels eines Endoskops |
Tympanometrie | Ohren | Messung des Druckwiderstands (Impedanz) im Mittelohr mittels eines Gerätes, das ins Ohr eingeführt wird, und Schallwellen, um die Ursache für einen Hörverlust zu festzustellen |
Sonografie (Ultraschall) | Alle Körperteile | Bildgebendes Verfahren, bei dem mittels Schallwellen strukturelle oder funktionelle Veränderungen festgestellt werden können |
Urinuntersuchung | Nieren und Harnwege | Chemische Analyse einer Urinprobe zur Erkennung von Protein, Zucker, Ketonen und Blutkörperchen |
Venografie | Venen | Röntgenuntersuchung unter Verwendung eines Röntgenkontrastmittels (ähnlich der Arteriografie) zur Erkennung einer Venenverstopfung |
Untersuchungsmethoden
Es gibt in der Regel sechs Arten von Untersuchungen.
Analyse von Körperflüssigkeiten
Die am häufigsten analysierten Flüssigkeiten sind
Blut
Urin
Flüssigkeit, die das Rückenmark und das Gehirn umgibt (Cerebrospinalflüssigkeit)
Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit)
Nicht so häufig werden Schweiß, Speichel und Flüssigkeiten aus dem Verdauungstrakt (z. B. Magensaft) analysiert. Manchmal kommen die untersuchten Flüssigkeiten nur bei einer bestimmten Krankheit vor: So sammelt sich beispielsweise bei einer Bauchwassersucht (Aszites) Flüssigkeit im Bauchraum an oder es sammelt sich Flüssigkeit zwischen der zweischichtigen Membran, das die Lungen und das Brustfell (Pleura) umgibt, was einen Pleuraerguss verursacht.
Bluttests*
Test | Referenzwerte oder Schwellenwerte (konventionelle Einheiten†) |
---|---|
Azidität (pH) | 7,35–7,45 |
Alkohol (Ethanol) | 0 mg/dl (mehr als 0,1 mg/dl weist im Allgemeinen auf eine Vergiftung hin) |
Ammoniak | 15–50 E/l |
Amylase | 53–123 E/l |
Antinukleäre Antikörper (ANA)‡ | 0 (negatives Ergebnis) |
Ascorbinsäure | 0,4–1,5 mg/dl |
Bikarbonat (Kohlendioxidgehalt) | 18–23 meq/l |
Bilirubin | Direkt: Bis zu 0,4 mg/dl |
Gesamt: Bis zu 1,0 mg/dl | |
Blutvolumen | 8,5–9,1 % des Körpergewichts |
Calcium | 8,5–10,5 mg/dl (etwas höher bei Kindern) |
Kohlendioxidpartialdruck (ausgedrückt im Vergleich zu der Höhe, auf die Quecksilber [Hg] in einem Röhrchen aufgrund des Luftdrucks auf Meereshöhe steigt) | 35–45 mmHg |
Carboxyhämoglobin (Kohlenmonoxid an Hämoglobin, dem eisenhaltigen roten Blutfarbstoff in den Erythrozyten bzw. den roten Blutkörperchen) | Unter 5 % des gesamten Hämoglobins |
Anzahl der CD4-Zellen | 500–1.500 Zellen/μl |
Ceruloplasmin | 15–60 mg/dl |
Chlorid | 98–106 meq/l |
Großes Blutbild (CBC) | Siehe einzelne Tests: Hämoglobin, Hämatokrit, mittlerer Hämoglobingehalt der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), mittlere Hämoglobinkonzentration der Erythrozyten, mittleres Erythrozytenvolumen, Thrombozytenzahl (Zahl der Blutplättchen) und Anzahl der weißen Blutkörperchen |
Kupfer | 70–150 μg/dl |
Kreatinkinase (CK), auch bekannt als Kreatin-Phosphokinase (CPK) | Männer: 38–174 Einheiten/l |
Frauen: 96–140 Einheiten/l | |
Kreatinkinase (CK) in seinen verschiedenen Formen (Isoenzyme) | 5 % oder weniger CK-MB (diese Form kommt hauptsächlich im Herzmuskel vor) |
Kreatinin | 0,6–1,2 mg/dl |
Elektrolyte | Siehe einzelne Tests: Kalzium, Chlorid, Magnesium, Kalium und Natrium (die routinemäßig untersucht werden) |
Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG) | Männer: 1–13 mm/Stunde |
Frauen: 1–20 mm/Stunde | |
Glukose | Nüchtern: 70–110 mg/dl |
Hämatokrit | Männer: 45–52 % |
Frauen: 37–48 % | |
Hämoglobin | Männer: 13–18 g/dl |
Frauen: 12–16 g/dl | |
Eisen | 60–160 μg/dl (höher bei Männern) |
Eisenbindungskapazität | 250–460 μg/dl |
Laktat (Milchsäure) | Venös: 4,5–19,8 mg/dl |
Arteriell: 4,5–14,4 mg/dl | |
Laktatdehydrogenase | 50–150 E/l |
Ableitung | 20 μg/dl oder weniger (viel geringer bei Kindern) |
Lipase | 10–150 E/l |
Lipide: | |
Gesamtcholesterin | Unter 225 mg/dl (40–49 Jahre; steigt mit dem Alter) |
High-Density-Lipoprotein (HDL) | 30–70 mg/dl |
Low-Density-Lipoprotein (LDL) | 60 mg/dl |
Triglyzeride | 40–200 mg/dl (höher bei Männern) |
Leberfunktionstests | Einschließlich Bilirubin (gesamt), Phosphatase (alkalisch), Protein (gesamt und Albumin), Transaminasen (Alanin und Aspartat), Prothrombin |
Magnesium | 1,5–2,0 mg/dl |
Mittlerer Hämoglobingehalt der Erythrozyten (MCH) | 27–32 pg/Zelle |
Mittlere Hämoglobinkonzentration der Erythrozyten (MCHC) | 32–36 % Hämoglobin/Zelle |
Mittleres Erythrozytenvolumen (MCV) | 76–100 μm |
Osmolalität | 280–296 mosmol/kg Plasma |
Sauerstoffpartialdruck (ausgedrückt im Vergleich zu der Höhe, auf die Quecksilber [Hg] in einem Röhrchen aufgrund des Luftdrucks auf Meereshöhe steigt) | 83–100 mmHg |
Sauerstoffsättigung (arteriell) | 96–100 % |
Partielle Thromboplastinzeit (PTT) | 30–45 Sekunden |
Phosphatase (alkalisch) | 50–160 U/l (höher bei Kindern und Jugendlichen, niedriger bei Frauen) |
Phosphor | 3,0–4,5 mg/dl |
Blutplättchenzahl | 150.000–350.000/ml |
Kalium | 3,5–5,0 meq/l |
Prostataspezifisches Antigen (PSA) | 0–4 ng/ml (steigt mit dem Alter) |
Protein: | |
Gesamt | 6,0–8,4 g/dl |
Albumin | 3,5–5,0 g/dl |
Globulin | 2,3–3,5 g/dl |
Prothrombinzeit (PT) | 10–13 Sekunden |
Erythrozytenzahl (RBC) | 4,2–5,9 Millionen/ml |
Natrium | 135–145 meq/l |
Untersuchung der Schilddrüse: Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH) | 0,5–5,0 mE/l |
Transaminase (Leberenzyme): | |
Alanin (ALT) | 1–21 E/l |
Aspartat (AST) | 7–27 E/l |
Troponin in seinen verschiedenen Formen: | |
I | Unter 1,6 ng/ml |
T | Unter 0,1 ng/ml |
Blut-Harnstoff-Stickstoff (BUN) | 7–18 mg/dl |
Harnsäure | 3,0–7,0 mg/dl |
Vitamin A§ | 30–65 μg/dl |
Leukozytenzahl (WBC) | 4.300–10.800 /ml |
*Das Blut kann auch auf viele andere Substanzen untersucht werden. †Die Einheiten (E) sind in Anhang I erklärt. Konventionelle Einheiten können mittels eines Konvertierungsfaktors in internationale Einheiten umgerechnet werden. Manchmal werden internationale Einheiten (IE), ein anderes System, von Laboren verwendet. ‡Es können auch andere Antikörper festgestellt werden. §Es können auch andere Vitamine gemessen werden. |
Bildgebende Verfahren
Bildgebende Verfahren bilden das Körperinnere ab – entweder ganz oder teilweise. Bildgebende Verfahren helfen Ärzten bei der Diagnose einer Erkrankung, der Feststellung des Schweregrads und bei der Überwachung von erkrankten Patienten. Die meisten bildgebenden Verfahren sind schmerzlos, relativ sicher und nicht invasiv, d. h. ein Schnitt in die Haut oder das Einführen eines Instruments in den Körper ist nicht notwendig.
Bildgebende Verfahren arbeiten mit folgenden Mitteln:
Bestrahlung, wie bei Röntgenaufnahmen Einfache Röntgenuntersuchungen Röntgenstrahlen sind hochenergetische Strahlen, die in unterschiedlichen Graden durch die meisten Substanzen dringen können. Sehr niedrig dosierte Röntgenstrahlung wird als diagnostisches Hilfsmittel... Erfahren Sie mehr , Angiografie Angiografie Bei einer Angiografie werden Röntgenstrahlen zur Erstellung detaillierter Abbildungen der Blutgefäße verwendet. Sie wird manchmal als „konventionelle Angiografie“ bezeichnet, um sie von der... Erfahren Sie mehr , Computertomografie Computertomografie (CT) Bei einer Computertomografie (CT), die früher auch axiale Computertomografie (CAT) genannt wurde, drehen sich eine Röntgenquelle und ein Röntgendetektor um einen Patienten. Der Röntgendetektor... Erfahren Sie mehr (CT) und Radionuklidscanning Radionuklidscanning Beim Radionuklidscanning werden Radionuklide zur Erstellung von Bildern verwendet. Ein Radionuklid ist die radioaktive Form eines Elements, also ein instabiles Atom, das durch die Freisetzung... Erfahren Sie mehr , einschließlich Positronen-Emissions-Tomografie Positronen-Emissions-Tomografie (PET) Die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) ist eine Form des Radionuklidscanning. Ein Radionuklid ist die radioaktive Form eines Elements, also ein instabiles Atom, das durch die Freisetzung... Erfahren Sie mehr (PET)
Magnetfelder, wie bei der Magnetresonanztomografie (MRT) Magnetresonanztomografie (MRT) Bei einer Magnetresonanztomografie (MRT) werden mit einem starken Magnetfeld und hochfrequenten Radiowellen sehr detaillierte Darstellungen produziert. Für eine MRT werden keine Röntgenstrahlen... Erfahren Sie mehr
Substanzen, die geschluckt, gespritzt oder eingeführt werden, damit sich die untersuchten Gewebe oder Organe von der Umgebung abheben oder genauer darstellen lassen. Diese werden als Kontrastmittel Radioaktive Kontrastmittel Bei bildgebenden Verfahren können Kontrastmittel eingesetzt werden, die ein Gewebe oder eine Struktur von der Umgebung abheben und eine detaillierte Ansicht ermöglichen. Kontrastmittel umfassen... Erfahren Sie mehr bezeichnet
Es gibt einige Risiken bei der Anwendung von Strahlung Strahlungsrisiko durch bildgebende Verfahren in der Medizin Bildgebende Verfahren, bei denen eine Bestrahlung (meistens Röntgenstrahlen) zur Anwendung kommt, sind wertvolle diagnostische Instrumente. Die Belastung mit Strahlungen geht aber auch mit einigen... Erfahren Sie mehr in medizinischen bildgebenden Verfahren.
Für Informationen zu bildgebenden Verfahren für bestimmte Diagnosen und Früherkennungsuntersuchungen (Screenings) siehe Folgende:
Herz- und Gefäßkrankheiten Einführung in die Diagnose von Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße Manchmal geben die Krankengeschichte und eine körperliche Untersuchung bereits darüber Aufschluss, ob die Person eine Erkrankung im Herzen oder in den Gefäßen hat. Meistens sind jedoch besondere... Erfahren Sie mehr
Störungen der Hirn-, Rückenmarks- und Nervenfunktion Tests bei Hirn-, Rückenmark- und Nervenerkrankungen Wenn aufgrund der Vorgeschichte und der neurologischen Untersuchung der Verdacht auf eine Krankheit besteht, können weitere Untersuchungen die Diagnose absichern. Die häufig durchgeführten bildgebenden... Erfahren Sie mehr
Endoskopie
Mittels eines Endoskops kann das Innere von Organen und Zwischenräumen (Körperhöhlen) direkt betrachtet werden. Meist wird ein flexibles Endoskop verwendet, aber in manchen Fällen ist ein starres Endoskop besser geeignet. Die Spitze des Endoskops ist in der Regel mit einem Licht und einer Kamera ausgestattet, so dass der Untersucher die Bilder auf einem Monitor anschauen kann und nicht direkt durch das Endoskop blickt. Durch einen Kanal im Endoskop werden häufig Instrumente eingeführt. Mit einem dieser Instrumente können Gewebeproben entnommen werden.
Bei der Endoskopie wird das Endoskop in der Regel durch eine bestehende Körperöffnung eingeführt, wie z. B.:
Nase: Zur Untersuchung von Kehlkopf (Laryngoskopie) oder Lungen (Bronchoskopie)
Mund: Zur Untersuchung von Speiseröhre (Ösophagoskopie), Magen (Gastroskopie) und Dünndarm (Endoskopie des oberen Verdauungstrakts)
Anus: Zur Untersuchung von Dickdarm, Rektum und Anus (Koloskopie)
Harnröhre: Zur Untersuchung der Harnblase (Zystoskopie)
Scheide: Zur Untersuchung der Gebärmutter (Hysteroskopie)
Manchmal muss jedoch erst eine Körperöffnung geschaffen werden. Hierzu wird ein kleiner Schnitt (Inzision) in die Haut und die Gewebeschichten unter der Haut vorgenommen, damit das Endoskop in eine Körperhöhle eingeführt werden kann. Mittels solcher Inzisionen kann das Innere folgender Körperteile eingesehen werden:
Gelenke (Arthroskopie)
Bauchhöhle (Laparoskopie)
Brustraum zwischen beiden Lungen (Mediastinoskopie)
Lungen und Brustfell (Thorakoskopie)
Messung von Körperfunktionen
Häufig werden Körperfunktionen gemessen, indem die Aktivität verschiedener Organe festgestellt und analysiert wird. So wird beispielsweise die elektrische Aktivität des Herzens mittels Elektrokardiografie (EKG) Elektrokardiografie Bei der Elektrokardiografie (EKG) handelt es sich um eine schnelle, einfache und schmerzfreie Untersuchung, bei der die elektrisch verstärkten Impulse des Herzens gemessen und aufgezeichnet... Erfahren Sie mehr und die des Gehirns mittels Elektroenzephalografie (EEG) Elektroenzephalografie Wenn aufgrund der Vorgeschichte und der neurologischen Untersuchung der Verdacht auf eine Krankheit besteht, können weitere Untersuchungen die Diagnose absichern. Die häufig durchgeführten bildgebenden... Erfahren Sie mehr gemessen. Die Fähigkeit der Lungen, Luft einzubehalten, ein- und auszuatmen sowie Sauerstoff und Kohlendioxid auszutauschen, wird mit dem Lungenfunktionstest Lungenfunktionsprüfung (PFT) Mit einer Lungenfunktionsprüfung wird gemessen, wie viel Luft die Lungen aufnehmen, wie viel Luft ein- und ausgeatmet und wie viel Sauerstoff absorbiert werden kann. Durch diese Tests lassen... Erfahren Sie mehr gemessen.
Biopsie
Eine Biopsie ist ein Verfahren, bei dem eine Gewebeprobe zur Untersuchung aus dem Körper entnommen wird. Eine Diagnose wird gestellt, wenn Zellen unter dem Mikroskop untersucht werden. Diese Untersuchung konzentriert sich meist auf ungewöhnliche, veränderte Zellen, die auf eine Entzündung oder eine Krankheit wie Krebs hinweisen können. Körperteile, aus denen häufig Gewebeproben entnommen werden, sind Haut, Brust, Lunge, Leber, Nieren und Knochen.
Analyse von genetischem Material (genetische Untersuchung)
Gendiagnostische Technologien sind wissenschaftliche Methoden, die eingesetzt werden, um die Chromosomen Chromosomen Gene sind DNA-Abschnitte (Desoxyribonukleinsäure, DNS oder DNA), die den Code für ein bestimmtes Protein enthalten, das in einer oder mehreren Arten von Zellen im Körper tätig ist, oder den... Erfahren Sie mehr , Gene Gene Gene sind DNA-Abschnitte (Desoxyribonukleinsäure, DNS oder DNA), die den Code für ein bestimmtes Protein enthalten, das in einer oder mehreren Arten von Zellen im Körper tätig ist, oder den... Erfahren Sie mehr (einschließlich der DNS DNS Gene sind DNA-Abschnitte (Desoxyribonukleinsäure, DNS oder DNA), die den Code für ein bestimmtes Protein enthalten, das in einer oder mehreren Arten von Zellen im Körper tätig ist, oder den... Erfahren Sie mehr ) oder beides zu verstehen und zu untersuchen. In der Regel werden Zellen der Haut, des Blutes oder des Rückenmarks analysiert. Genetische Untersuchungen können in folgenden Altersstadien durchgeführt werden:
Föten: Um festzustellen, ob ein Gendefekt vorliegt.
Kinder und junge Erwachsene: Um festzustellen, ob sie eine Krankheit haben oder das Risiko für die Entwicklung einer Krankheit besteht
Erwachsene: Um in manchen Fällen festzustellen, ob für die Angehörigen wie Kinder oder Enkelkinder die Wahrscheinlichkeit besteht, eine bestimmte Krankheit zu entwickeln
Die Entwicklung der gendiagnostischen Technologie schreitet schnell voran. Mit Hilfe verschiedener Methoden können Abschnitte eines Gens kopiert oder genetische Veränderungen ermittelt werden.
Risiken und Ergebnisse
Jede Untersuchung birgt ein gewisses Risiko. Das Risiko kann in einer möglichen Verletzung während der Untersuchung liegen, oder es kann bei negativen Ergebnissen die Notwendigkeit einer weiteren Untersuchung bestehen. Eine weitere Untersuchung ist oft aufwändig, gefährlich oder beides. Die Ärzte wägen das mögliche Risiko einer Untersuchung gegenüber dem Nutzen ab, den sie aus den Ergebnissen ziehen können.
Normale Untersuchungswerte werden als ein Bereich ausgedrückt, der auf den Durchschnittswerten einer gesunden Bevölkerung basiert. Das heißt, bei 95 % der gesunden Menschen liegen die Werte in diesem Bereich. Jedoch variieren diese Durchschnittswerte leicht bei Männern und Frauen sowie bei verschiedenen Altersgruppen. Darüber hinaus fallen manche Werte auch von Labor zu Labor unterschiedlich aus. Erhält der Arzt die Testergebnisse eines Labors, so sind dort auch immer die laboreigenen Normalwerte für diesen Test angegeben. In der folgenden Tabelle mit Bluttests sind einige Normalwerte aufgeführt. Da die Werte jedoch von Labor zu Labor unterschiedlich sind, sollten Patienten lieber mit ihrem Arzt über ihre Untersuchungsergebnisse sprechen, als sich an den Werten dieser Tabelle zu orientieren.