KURZINFORMATIONEN

Paraneoplastische Syndrome

Überprüft/überarbeitet Juli 2023
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Was ist ein paraneoplastisches Syndrom?

Neoplasma ist eine eventuell bösartige Neubildung im Körper. Wenn etwas „neoplastisch“ ist, hängt es mit einem Neoplasma zusammen. Ein paraneoplastisches Syndrom ist eine Reihe von Symptomen, die von einer Krebserkrankung verursacht werden. Die Symptome treten in einer von der tatsächlichen Krebslokalisation unterschiedlichen Körperregion auf.

Die meisten Krebserkrankten entwickeln kein paraneoplastisches Syndrom.

  • Paraneoplastische Syndrome werden durch hormonfreisetzende Krebsarten oder die Produktion von Autoantikörpern (Antikörpern, die körpereigenes Gewebe angreifen) durch das Immunsystem hervorgerufen; dabei gelangen diese Hormone und Antikörper in die Blutbahn.

  • Paraneoplastische Syndrome verursachen in Abhängigkeit davon, in welchem Gewebe und Organ sie entstehen, unterschiedliche Symptome.

  • Etwa einer von 5 Krebserkrankten leidet an einem paraneoplastischen Syndrom. Es kommt am häufigsten bei Lungenkrebs vor.

Was sind paraneoplastische Syndrome?

Allgemeine Symptome

  • Fieber

  • Nachtschweiß

  • Appetitlosigkeit

  • Gewichtsverlust

Hautsymptome

  • Juckreiz

  • Hitzewallungen oder Hautrötungen, wobei das Gesicht, Hals und der obere Brustkorb warm und rot werden

Neurologische Symptome (Hirn, Rückenmark und Nerven betreffend)

  • Schwächegefühl oder Kraftverlust

  • Gefühlsverlust

  • Langsamere Reflexe

  • Schwierigkeiten beim Bewegen verschiedener Körperteile, wie beispielsweise Arme oder Beine

  • Sprachstörungen

  • Schwindel

  • Doppeltsehen (man sieht zwei Bilder eines einzigen Gegenstands) oder unkontrollierbare Augenbewegungen

Ein Krebstumor kann diese Symptome ohne Druck auf die Nerven oder das Rückenmark auslösen.

Endokrine (hormonelle) Symptome

  • Schwäche

  • Gewichtszunahme

  • Hoher Blutdruck oder Herzklappenprobleme

  • Verwirrtheit

  • Nierenerkrankungen

  • Gerötete, warme Haut

  • Keuchatmung

  • Durchfall

Sonstige Symptome

  • Muskelschwellungen und als Folge Schwächegefühl und Schmerzen

  • Schmerzhafte Gelenksschwellungen, die zu Verformungen von Fingern und Zehen führen können

  • Veränderungen des Blutbildes (der roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen und Thrombozyten)