Suizidales Verhalten bei Kindern und Jugendlichen

VonJosephine Elia, MD, Sidney Kimmel Medical College of Thomas Jefferson University
Überprüft/überarbeitet Mai 2023
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Suizidalität umfasst vollendeten Suizid, Suizidversuch (mit wenigstens einer gewissen Absicht zu sterben) und andeutende Gesten; Suizidgedanken sind Gedanken und Pläne über Selbstmord. Eine psychiatrische Überweisung ist in der Regel erforderlich.

(Siehe auch Suizidales Verhalten bei Erwachsenen.)

Zwischen 1999 und 2019 lagen die Suizidraten unter amerikanischen/alaskischen Ureinwohnern, Weißen, Schwarzen, asiatischen/pazifischen Inselbewohnern und hispanischen Jugendlichen (Männer und Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren) bei 23, 6,1, 4,3, 5,1 und 4,4 pro 100.000 Personen. In der zweiten Hälfte dieses Zeitraums stiegen die Raten für schwarze und asiatisch-pazifische Jugendliche um 30% bzw. 16% (1). In einem Bericht, der die Zunahme der Suizidsterblichkeit in den Vereinigten Staaten beschreibt (NCHS Brief No 398, February 2021), stieg die Zahl der Todesfälle durch Suizid bei Frauen (im Alter von 10 bis 14 Jahren) von 0,5% im Jahr 1999 auf 3,1% im Jahr 2019; bei Männern (im Alter von 10 bis 14 Jahren) stieg sie von 1,9% auf 3,1%.

Eine Reihe von Faktoren kann zum Anstieg der Versuche beitragen, darunter die Zunahme von Depressionen bei Jugendlichen, insbesondere bei Mädchen (2); die vermehrte Verschreibung von Opioiden durch die Eltern (3); erhöhte Suizidraten bei Erwachsenen, was zu einem erhöhten Bewusstsein für Suizid bei Jugendlichen führt (4); zunehmend konfliktreiche Beziehungen zu den Eltern und schulische Stressfaktoren (5, 6). Die COVID-19-Pandemie ist ein neuerer Faktor, der zum Anstieg der Suizidrate beiträgt. Im Vergleich zu den gleichen Zeiträumen im Jahr 2019 waren die Besuche in der Notaufnahme wegen vermuteter Suizidversuche bei Jugendlichen im Alter von 12–17 Jahren bei beiden Geschlechtern im Sommer 2020 um 22% und im Winter 2021 um 39% höher. Höhere Raten wurden bei Mädchen berichtet (26% mehr im Sommer und 51% im Winter) (7).

Viele Experten glauben, dass die sich ändernden Raten, mit denen Antidepressiva verschrieben werden, ein Faktor sein können (siehe Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen: Suizidrisiko und Antidepressiva). Einige Experten vermuten, dass Antidepressiva paradoxe Auswirkungen haben, sodass Kinder und Jugendliche ihre Selbstmordgedanken deutlicher artikulieren, aber seltener Selbstmord in die Tat umsetzen. Trotzdem, obwohl selten bei präpubertären Kindern, ist Selbstmord die zweithäufigste Todesursache bei 10- bis 24-Jährigen und die 9. Todesursache bei Kindern zwischen 5 und 11 Jahren (8). Dies stellt nach wie vor ein erhebliches Problem für die öffentliche Gesundheit dar, insbesondere für Minderheitengruppen, da sich die Suizidrate bei schwarzen Grundschulkindern zwischen 1993 und 2012 fast verdoppelt hat (9).

Allgemeine Literatur

  1. 1. Rachmand R, Gordon JA, Pearson JL: Trends in suicide rates by race and ethnicity in the United States. JAMA Netw Open 2021:4(5):e2111563. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2021.11563

  2. 2. Mojtabai R, Olfson M, Han B: National trends in the prevalence and treatment of depression in adolescents and young adults. Pediatrics 138(6):e20161878, 2016. doi: 10.1542/peds.2016-1878

  3. 3. Brent DA, Hur K, Gibbons RD: Association between parental medical claims for opioid prescriptions and risk of suicide attempt by their children. JAMA Psychiatry 76(9):941-947, 2019. doi: 10.1001/jamapsychiatry.2019.0940

  4. 4. Wang J, Sumner SA, Simon TR, et al: Trends in the incidence and lethality of suicidal acts in the United States, 2006 to 2015. JAMA Psychiatry 77(7):684-693, 2020. doi: 10.1001/jamapsychiatry.2020.0596

  5. 5. Shain B, Committee on Adolescence: Suicide and suicide attempts in adolescents. Pediatrics 138(1):e20161420, 2016. doi: https://doi.org/10.1542/peds.2016-1420

  6. 6. Bilsen J: Suicide and youth: Risk factors. Front Psychiatry 9:540, 2018. doi: https://doi.org/10.3389/fpsyt.2018.00540

  7. 7. Yard E, Radhakrishnan L, Ballesteros MF, et al: Emergency department visits for suspected suicide attempts among persons aged 12–15 years before and during the COVID-19 pandemic—United States, January 2019–May 2021. MMWR Morbid Mortal Wkly Rep 70; 888-894, 2021. doi: 10.15585/mmwr.mm7024e1

  8. 8. Centers for Disease Control and Prevention: WISQARSTM: Web-based Injury Statistics Query and Reporting Systems. 2020. Aufgerufen am 12.03.21.

  9. 9. Bridge JA, Asti L, Horowitz LM, et al: Suicide trends among elementary school-aged children in the United States from 1993 to 2012. JAMA Pediatr169(7):673-677, 2015. doi: 10.1001/jamapediatrics.2015.0465

Ätiologie

Bei Kindern und Jugendlichen wird das Risiko für suizidales Verhalten durch die Anwesenheit von anderen psychiatrischen Störungen und anderen Erkrankungen, die das Gehirn betreffen, Familienanamnese, psychosozialen Faktoren und Umweltfaktoren (siehe Tabelle Risikofaktoren für suizidales Verhalten bei Kindern und Jugendlichen) beeinflusst.

Tabelle
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Auch von anderen Medikamenten wurde berichtet, dass sie das Risiko erhöhen, was zu Black-Box-Warnungen der Food and Drug Administration führte. In einigen Fällen, wie z. B. bei der Einnahme von Antiepileptika, ist es jedoch schwierig, die genaue Ursache für das erhöhte Risiko zu bestimmen, da die behandelte Krankheit (d. h. die Epilepsie) selbst mit einem fünffach erhöhten Suizidrisiko verbunden ist, wenn keine Antiepileptika eingenommen werden. Ebenso war Azithromycin mit einem erhöhten Suizidrisiko assoziiert (1), basierend auf den von MarketScan gesammelten Daten über medizinische Ansprüche privater Versicherer bei über 150 Millionen Menschen zwischen 2003 und 2014. Dieses erhöhte Suizidrisiko könnte jedoch auf das erhöhte Risiko durch Infektionen zurückzuführen sein (2). Liraglutid und Vareniclin (zur Behandlung von Adipositas bzw. zur Raucherentwöhnung) wurden ebenfalls mit einem erhöhten Suizidrisiko in Verbindung gebracht; in beiden Fällen könnte das erhöhte Risiko auf die Grunderkrankung zurückzuführen sein, für die die Medikamente verschrieben wurden. Randomisierte, placebokontrollierte Studien werden notwendig sein, um das tatsächliche Risiko dieser Medikamente zu ermitteln.

Weitere Faktoren sind die folgenden:

  • Ein Mangel an Struktur und Grenzen führt zu einem überwältigenden Gefühl mangelnder Orientierung

  • Hoher elterlicher Erfolgsdruck verbunden mit dem Gefühl, hinter den Erwartungen zurückzubleiben

Ein häufiges Motiv für einen Selbstmordversuch ist ein Versuch, andere zu manipulieren oder zu bestrafen mit der Vorstellung "Du wirst es bereuen, wenn ich tot bin."

Zu den Schutzfaktoren, die mit einer verminderten Anzahl von suizidalen Ereignissen in Verbindung gebracht werden, gehören

  • Wirksame klinische Versorgung für psychische, physische und Substanzgebrauchsstörungen

  • Einfacher Zugang zu klinischen Interventionen

  • Familiäre und soziale Unterstützung ("connectedness")

  • Fähigkeiten bei der Konfliktlösung

  • Kulturelle und religiöse Überzeugungen, die vom Selbstmord abhalten

  • Medikamente: 44 Medikamente, darunter viele Psychopharmaka (einschließlich Antidepressiva, Antipsychotika, Stimmungsstabilisatoren, Lithium, Alpha-Agonisten, Antikonvulsiva) sowie Folsäure (1). Die schützende Wirkung von Folsäure wurde in zusätzlichen Daten aus den Jahren 2021 bis 2022 bestätigt (3).

Literatur zur Ätiologie

  1. 1. Gibbons R, Hur K, Lavigne J, et al: Medications and suicide: High dimensional empirical Bayes screening (iDeas). Harvard Data Sci Rev 1.2 2019 (revised 2020). doi: 10.1162/99608f92.6fdaa9de

  2. 2. Lund-Sorensen H, Benros ME, Madsen T, et al: A nationwide cohort study of the association between hospitalization with infection and risk of death by suicide. JAMA Psychiatry 73:912-919, 2016. doi: 10.1001/jamapsychiatry.2016.1594

  3. 3. Gibbons RD,  Hur K, Lavigne HE, et al: Association between folic acid prescription fills and suicide attempts and intentional self-harm among privately insured US adults. JAMA Psychiatry79(11):1118-1123, 2022. doi: 10.1001/jamapsychiatry.2022.2990

Behandlung

  • Krisenintervention, möglicherweise einschließlich Krankenhausaufenthalt

  • Psychotherapie

  • Möglicherweise Medikamente zur Behandlung von zugrunde liegenden Erkrankungen, in der Regel in Kombination mit Psychotherapie

  • Psychiatrische Überweisung

Jeder Suizidversuch ist eine ernsthafte Angelegenheit und erfordert eine sorgfältig überlegte und angemessene Intervention. Sobald die unmittelbare Lebensbedrohung beseitigt ist, muss eine Entscheidung über die Notwendigkeit einer Hospitalisierung getroffen werden. Die Entscheidungsfindung stützt sich auf die Abwägung zwischen dem Grund des Risikos und der Fähigkeit der Familie, Unterstützung zu bieten. Die Hospitalisierung (auch eine offene Station mit speziell ausgebildetem Personal) ist die sicherste Art des Kurzzeitschutzes und ist normalerweise bei Depression, Psychose oder bei Verdacht auf beides indiziert.

Die Letalität suizidaler Absichten kann auf der Grundlage der folgenden Kriterien bewertet werden:

  • Grad an bewiesener Vorausplanung (z. B. durch das Schreiben einen Abschiedsbriefs)

  • Unternommene Schritte, um nicht entdeckt zu werden

  • Verwendete oder geplante Methode (z. B. Schusswaffen sind tödlicher als Pillen)

  • Grad der erlittenen Selbstverletzung

  • Umstände oder vorausgegangene Faktoren rund um den Versuch

  • Geisteszustand zum Zeitpunkt der Episode (akute Agitation erregt besondere Besorgnis)

  • Kürzliche Entlassung aus der stationären Versorgung

  • Kürzliches Absetzen von Psychopharmaka

Die Medikamententherapie muss entsprechend der zugrunde liegenden Störungen (z. B. Depression, bipolare StörungVerhaltensstörung, Psychose) ausgesucht werden, kann einen Suizid aber nicht verhindern. Die Einnahme von Antidepressiva kann bei einigen Jugendlichen das Suizidrisiko erhöhen (siehe Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen: Suizidrisiko und Antidepressiva). Die Einnahme von Medikamenten sollte sorgfältig überwacht werden, und nur subletale Mengen sollten abgegeben werden.

Eine psychiatrische Überweisung ist in der Regel erforderlich, um eine entsprechende medikamentöse Behandlung und Psychotherapie anbieten zu können. Ein kognitive Verhaltenstherapie zur Suizidprävention und eine dialektische Verhaltenstherapie können bevorzugt werden. Die Behandlung ist am erfolgreichsten, wenn der Hausarzt weiterhin an der Behandlung beteiligt ist.

Von grundlegender Bedeutung für die nachfolgende Behandlung ist der Wiederaufbau des seelischen Gleichgewichts in der Familie. Eine negative oder nicht unterstützende elterliche Reaktion ist sehr bedenklich und kann zu einer verstärkten Intervention bis hin zur Heimunterbringung führen. Ein positives Ergebnis ist am wahrscheinlichsten, wenn die Familie Liebe und Sorge zeigt.

Literatur zur Therapie

  1. 1. Hesdorffer DC, Ishihara L, Webb DJ, et al: Occurrence and recurrence of attempted suicide among people with epilepsy. JAMA Psychiatry 73(1):80-86. 2016. doi: 10.1001/jamapsychiatry.2015.2516

Reaktion auf Selbstmord

Familienmitglieder von Kindern und Jugendlichen, die Selbstmord begangen haben, haben komplizierte Reaktionen auf den Selbstmord, dazu gehören Trauer, Schuld und Depression. Beratung kann ihnen helfen, den psychiatrischen Kontext des Selbstmords zu verstehen und die Schwierigkeiten des Kindes vor dem Selbstmord zu reflektieren und anzuzerkennen.

Nach einem Suizid kann das Suizidrisiko bei anderen Menschen in der Gemeinschaft zunehmen, besonders bei Freunden und Klassenkameraden der Person, die Selbstmord begangen hat. Es gibt Ressourcen (z. B. Leitfäden zur Bewältigung eines Suizids [guides for coping with a suicide loss]), die Schulen und anderen Einrichtungen nach einem Suizid helfen. Schul- und Gemeindevertreter können dafür sorgen, dass Fachleute für die psychische Gesundheit zur Verfügung stehen, um Informationen und Konsultationen anzubieten.

Vorbeugung

Suizidfällen gehen oft Besuche von Kindern und Jugendlichen in der Sprechstunde voraus, bei denen sich unter Umständen Verhaltensänderungen in der letzten Zeit offenbaren (z. B. Verzagtheit, geringes Selbstwertgefühl, Schlaf- und Appetitstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Schule schwänzen, somatische Beschwerden und Beschäftigung mit Suizidgedanken). Aussagen wie „Ich wünschte, ich wäre nie geboren“ oder „Ich würde gerne einschlafen und nie mehr aufwachen“ sollten als möglicher Hinweis auf eine Selbstmordabsicht sehr ernst genommen werden. Das Androhen oder der Versuch eines Suizids vermittelt einen wichtigen Einblick in die Intensität der erlebten Verzweiflung.

Frühzeitiges Erkennen der oben erwähnten Risikofaktoren kann einen Suizidversuch verhindern helfen. Als Reaktion auf diese frühen Hinweise oder bei Konfrontation mit angedrohtem oder versuchtem Suizid oder bei eindeutig riskantem Verhalten ist ein beherztes Eingreifen nötig. Durch diese direkten Fragen kann das Selbstmordrisiko vermindert werden. Heranwachsende sollten direkt zu ihren unglücklichen und selbstdestruktiven Gefühlen befragt werden. Der Arzt sollte nicht grundlos beruhigen, bevor er die betreffenden Umstände nicht versteht, denn fehlendes Verständnis vermag seine Glaubwürdigkeit zu untergraben und das Selbstwertgefühl des Heranwachsenden noch weiter herabzusetzen.

Ärzte sollten in der medizinischen Umgebung auf Selbstmord untersuchen. Aus einer 2017 veröffentlichten Studie geht hervor, dass 53% der pädiatrischen Patienten, die aus medizinischen Gründen, die nicht mit Suizid zusammenhängen, in die Notaufnahme kommen, positiv auf Suizidalität getestet wurden (1). Es gibt auch Hinweise darauf, dass die meisten Erwachsenen und Kinder, die schließlich durch Suizid sterben, im Jahr vor ihrem Tod medizinisch versorgt worden sind (2, 3). Seit Juli 2019 verlangt die Joint Commission von Krankenhäusern, dass sie im Rahmen der standardmäßigen medizinischen Versorgung auf Suizidrisiken screenen (4, 5). Bei Erwachsenen wurden jedoch fast 40% der Suizidversuche und über 30% der Suizidtoten innerhalb von 30 Tagen nach einem negativen Ergebnis des Patientenfragebogens (PHQ) gemeldet (6). Die Entwicklung besserer Screening-Instrumente ist im Gange. Die "Open-Source-Suizidalitätsskala" (7), die auch Fragen zur Suiziddebatte und zur Frage, ob das Leben lebenswert ist, enthält, hat Berichten zufolge eine hohe Vorhersagekraft über demographische Gruppen im Alter von 13 Jahren und darüber (7).

Ärzte sollten sich nach Schusswaffen erkundigen, der häufigsten Todesursache bei Jugendlichen in den Vereinigten Staaten (60% Tötungsdelikte, 35% Suizide, 4% unbeabsichtigt) (8). Es wurde berichtet, dass eine ärztliche Beratung in Kombination mit der Bereitstellung eines Kabelgewehrschlosses die sichere Aufbewahrung von Schusswaffen erhöht (9).

Zusätzlich zum Screening auf Suizid sollten Ärzte den Patienten helfen, Folgendes zu tun, was dazu beitragen kann, das Suizidrisiko zu reduzieren:

  • Wirksame Behandlung von psychischen, physischen und Substanzgebrauchsstörungen

  • Zugang zu psychosozialen Diensten

  • Holen Sie sich Unterstützung von der Familie und Gemeinschaft

  • Wege erlernen, Konflikte friedlich zu lösen

  • Beschränken Sie den Medienzugriff auf Inhalte zum Thema Suizid (10)

Auch Programme zur Suizidprävention können helfen. Die effektivsten Programme sind diejenigen, die bestrebt sind sicherzustellen, dass das Kind Folgendes hat (11):

  • Eine unterstützende, nährende Umgebung

  • Leichter und gleichberechtigter Zugang zu psychosozialen Diensten und deren Bereitstellung für alle Jugendlichen

  • Ein sozialer Rahmen, der sich durch die Achtung individueller, ethnischer und kultureller Unterschiede auszeichnet

Im Jahr 2022 wurde in den Vereinigten Staaten ein neuer dreistelliger Code (988) aktiviert, der als 988 Suicide and Crisis Lifeline bezeichnet wird. Ein Anruf, eine SMS oder ein Chat unter 988 leitet die Anrufer an die National Suicide Prevention Lifeline weiter (deren bisherige Rufnummer 1-800-273-8255 bleibt weiterhin erreichbar). Geschulte Berater in Englisch und Spanisch, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen, unterstützen die Anrufer und vermitteln sie bei Bedarf an andere Stellen. Der Service ist vertraulich und kostenlos. Das SPRC Suicide Prevention Resource Center listet einige dieser Programme auf. Weitere Informationen über die Suizid- und Krisenhotline sind online verfügbar (988Lifeline.org).

Literatur zur Prävention

  1. 1. Ballard ED, Cwik M, Van Eck K, et al: Identification of at-risk youth by suicide screening in a pediatric emergency department. Prev Sci 18(2);174-182, 2017. doi: 10.1007/s11121-016-0717-5

  2. 2. Ahmedani BI, Simon GE, Stewart C, et al: Health care contacts in the year before suicide death. J Gen Intern Med 29(6):870-877, 2014.

  3. 3. Oein-Odegaard C, Reneflot A, Haugue LI: Use of primary healthcare services prior to suicide in Norway: A descriptive comparison of immigrants and the majority population. BMC Health Serv Res19(1):508, 2019.

  4. 4. The Joint Commission: Detecting and treating suicide ideation in all settings. Sentinel Alert Event, 56:1-7, 2016.

  5. 5. Brahmbhatt K, Kurtz BP, Afzal KI, et al: Suicide risk screening in pediatric hospitals: Clinical pathways to address a global health crisis. Psychosomatics 60(1):1-9, 2019. doi: 10.1016/j.psym.2018.09.003

  6. 6. Simon GE, Coleman KJ, Rossom RC, et al: Risk of suicide attempt and suicide death following completion of the PHQ depression module in community practice. J Clin Psychiatry77; 221-227, 2016. doi: 10.4088/JCP.15m09776

  7. 7. Harris KM, Wang L, Mu GM, et al: Measuring the suicidal mind: The "open source"Suicidality Scale, for adolescents and adults. PLoS ONE 18(2): e0282009. https://doi.org/10.1371/journal. pone.0282009

  8. 8. Cunningham RM, Walten MA, Carter PM: The major causes of death in children and adolescents in the United States. N Engl J Med Dec 379(25):2468-2475, 2018. doi: 10.1056/NEJMsr1804754

  9. 9. Barkin SL, Finch SA, Ip EH, et al: Is office-based counseling about media use, timeouts, and firearm storage effective? Results from a cluster-randomized, controlled trial. Pediatrics 122(1)e15-25, 2008. doi: 10.1542/peds.2007-2611

  10. 10. Bridge JA, Greenhouse JB, Ruch D, et al: Association between the release of Netflix's 13 Reasons Why and suicide rates in the US: An interrupted time series analysis. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry 59(2):236-243. doi:https://doi.org/10.1016/j.jaac.2019.04.020

  11. 11. Brent DA: Master clinician review: Saving Holden Caulfield: Suicide prevention in children and adolescents. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry58(1):25-35, 2019. https://doi.org/10.1016/j.jaac.2018.05.030

Wichtige Punkte

  • Selbstmord ist bei präpubertären Kindern selten, ist aber die zweit- oder dritthäufigste Todesursache bei 15- bis 19-Jährigen.

  • Berücksichtigen Sie die medikamentöse Behandlung einer zugrunde liegenden Erkrankung (z. B. affektive Störungen, Psychosen). Antidepressiva können jedoch bei einigen Jugendlichen das Suizidrisiko erhöhen, also überwachen Sie den Gebrauch von Medikamenten sorgfältig und geben Sie nur subletale Mengen.

  • Achten Sie auf frühzeitige Verhaltensänderungen (z. B. wenn Sie die Schule auslassen, schlafen oder zu viel oder zu wenig essen, Aussagen machen, die auf Selbstmordabsichten hindeuten und sehr riskantes Verhalten auslösen).

Weitere Informationen

Die folgenden englischsprachigen Screening-Tools für Suizid im medizinischen Umfeld können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MSD-Manual nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. Ask Suicide-Screening Questions (ASQ) Toolkit: This five-question screening tool is designed to be used by doctors to screen children and adolescents for suicide risk for immediate, appropriate treatment.

  2. Columbia Suicide Severity Rating Scale (C-SSRS): Comprehensive information on a unique suicide risk assessment tool that is endorsed by the World Health Organization, the Food and Drug Administration, and the Centers for Disease Control and Prevention, among other prestigious agencies.

  3. Patient Health Questionnaire (PHQ-9) Tool: Along with this tool, there is in-depth information on when and why to use it as well as the pearls and pitfalls associated with its use.