Übersicht psychosozialer Probleme bei Jugendlichen

VonSharon Levy, MD, MPH, Harvard Medical School
Überprüft/überarbeitet Juli 2022
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    Ärzte müssen sich darüber im Klaren sein, dass psychosoziale Störungen in diesem Lebensabschnitt in einer hohen Frequenz auftreten. Screening auf psychische Störungen gilt als Routine-Teil der jugendlichen Gesundheitsversorgung. Depressionen sind häufig und es muss aktiv an sie gedacht werden. Auch Suizidgedanken sind weit verbreitet, und bis zu 18,8% der Jugendlichen in den Vereinigten Staaten haben in ihrem Leben schon einmal über Selbstmord nachgedacht (1). Ein Suizid kam 2018 in den Vereinigten Staaten bei < 10/100.000 Personen vor (1). Angst manifestiert sich oft in der Adoleszenz, wie auch Stimmungsstörungen und disruptive erhaltensstörungen (z. B. oppositionelles Trotzverhalten, Verhaltensstörung). Die COVID-19-Pandemie und die weltweite Reaktion darauf, einschließlich der Unterbrechung der häuslichen und schulischen Abläufe, haben zu einem Anstieg von Depressionen und Angstzuständen bei Jugendlichen geführt. Personen mit Denkstörungen (Psychose) stellen sich in der Adoleszenz oft mit einem "Nervenzusammenbruch" vor. Nicht selten kommt es auch zu Essstörungen, v. a. bei Mädchen. Einige Patienten unternehmen ungeheure Anstrengungen, um die Symptome einer Essstörung zu verbergen.

    Der Arzt, der mit einem Heranwachsenden eine offene, vertrauensvolle Beziehung aufgebaut hat, ist oft in der Lage, diese Probleme zu identifizieren, eine therapeutische Beziehung aufzubauen, pragmatische Ratschläge anzubieten und, wenn angemessen, den Jugendlichen dazu zu bringen, einer speziellen Betreuung zuzustimmen.

    Allgemeiner Hinweis

    1. 1. Underwood JM, Brener N, Thornton J, et al: Youth Risk Behavior Surveillance—United States, 2019. MMWR Suppl 69(1):1–83, 2020. doi: 10.15585/mmwr.su6901a1