Das PAPA-Syndrom (pyogenische Arthritis, Pyoderma gangraenosum und Akne) ist eine autosomal-dominante Erbkrankheit, die Haut und Gelenke betrifft.
PAPA-Syndrom wird verursacht durch
Mutationen im Prolin-Serin-Threonin-Phosphatase-interagierenden Protein 1 (PSTPIP1) -Gen auf Chromosom 15q
Das mutierte Gen produziert ein hyperphosphoryliertes Protein, das übermäßig an Pyrin bindet und so die entzündungshemmende Wirkung von Pyrin einschränkt, was möglicherweise die Hemmung der neutrophilen Aktivierung und Chemotaxis durch Blockade der Aktivierung von Entzündungshemmern beinhaltet. PSTPIP1-Varianten wurden in einem breiten Spektrum von Phänotypen wie PAPASH (Pyoderma gangraenosum, Akne und eitrige Hidradenitis mit pyogener Arthritis) und PASH (Pyoderma gangraenosum, Akne und eitrige Hidradenitis ohne pyogene Arthritis) (1) identifiziert.
Eine Arthritis setzt in der ersten Dekade des Lebens ein und ist zunehmend destruktiv. Episoden eines leichten Traumas kann die Arthritis auslösen. Schlecht heilende Geschwüre mit undeutlichem Rand treten auf, oft an den Stellen der Verletzung (z. B. Impfeinstichen). Eine Akne zeigt sich in der Regel mit entzündlichen Knoten und Zysten und hinterlässt Narben, wenn sie nicht behandelt wird. In der Pubertät lässt die Arthritis in der Regel nach, und die Hautsymptome überwiegen.
Die Diagnose des PAPA-Syndroms erfolgt aufgrund von klinischen Kriterien und der Familienanamnese. Bei sichtbaren Ulzerationen sollte man eine Biopsie erwägen. Die Biopsie zeigt oberflächliche Ulzerationen und eine neutrophile Entzündung. Gentests auf Mutationen im PSTPIP1-Gen können die Diagnose unterstützen.
Die Behandlung des PAPA-Syndroms mit Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-Inhibitoren (z. B. Etanercept, Adalimumab, Infliximab) oder Anakinra kann sinnvoll sein (2). Die Akne wird mit oralem Tetracyclin oder Isotretinoin behandelt.
Allgemeine Literatur
1. Boursier G, Piram M, Rittore C, et al: Phenotypic associations of PSTPIP1 sequence variants in PSTPIP1-associated autoinflammatory diseases. J Invest Dermatol 141(5):1141–1147, 2021. doi: 10.1016/j.jid.2020.08.028
2. Cugno M, Borghi A, Marzano AV: PAPA, PASH and PAPASH Syndromes: Pathophysiology, Presentation and Treatment. Am J Clin Dermatol 18(4):555-562, 2017. doi: 10.1007/s40257-017-0265-1