Zahlreiche Medikamente und Arzneimittel verursachen als unerwünschte Wirkungen Übelkeit, Erbrechen und Diarrhö. Eine detaillierte Medikamenten- und Arzneimittelanamnese muss erhoben werden. In leichten Fällen kann man die Diagnose durch Absetzen des Medikaments und Wiedereinsetzen sichern. Medikamente, bei denen diese Nebenwirkungen häufiger auftreten, sind magnesiumhaltige Antazida, Antibiotika, Anthelmintika, Zytostatika (zur Krebsbehandlung), Colchicin, Digoxin, Schwermetalle, Laxanzien, Immuntherapie, und Strahlentherapie. Der Gebrauch von Antibiotika kann zu einer durch Clostridioides difficile–iinduzierten Diarrhö führen. Diarrhö und andere Symptome bei einer Infektion mit C. difficile können schwerwiegender sein als Antibiotika-assoziierter Durchfall und auch nach Beendigung oder Absetzen der Antibiotika fortbestehen.
Iatrogene, akzidentelle oder vorsätzliche Schwermetallvergiftungen führen häufig zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Diarrhö.
Laxanzienmissbrauch, über den Patienten möglicherweise nur ungern mit medizinischem Personal sprechen, kann zu Schwäche, Erbrechen, Diarrhö, Elektrolytverlust und metabolischen Störungen führen. Stuhluntersuchungen, insbesondere auf die Osmolalität des Stuhls und auf Magnesium, können dazu beitragen, eine Diarrhö, die auf den Missbrauch osmotischer Laxanzien zurückzuführen ist, von einer Diarrhö, die andere Ursachen hat, zu unterscheiden, wobei eine niedrige Osmolalität des Stuhls und/oder erhöhtes Magnesium im Stuhl auf die Einnahme von Abführmitteln als Ursache hinweisen.
Die Untersuchung auf spezifische Ursachen hängt von der Anamnese und der vermuteten Substanz ab; die Behandlung hängt von der festgestellten Ursache ab.
(Siehe auch Übersicht zur Gastroenteritis.)
