(Siehe auch Darstellung der Schilddrüsenfunktion.)
Eine einfache nichttoxische Struma, der häufigste Grund einer Schilddrüsenvergrößerung, wird oft in der Pubertät, während einer Schwangerschaft und in der Menopause beobachtet. Die Ursache hierfür ist unklar. Bekannte Ursachen sind
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Intrinsischer Schilddrüsenhormonproduktionsfehler
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Die Aufnahme von Lebensmitteln, die Substanzen enthalten, die die Schilddrüsenhormon-Synthese hemmen (Goitrogene, z. B. Maniok, Brokkoli, Blumenkohl, Kohl), was in Ländern, in denen Jodmangel üblich ist, auftreten kann
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Medikamente, die die Synthese von Schilddrüsenhormonen vermindern können (z. B. Amiodaron oder andere jodhaltige Verbindungen, Lithium)
Jodmangel ist in Nordamerika selten, bleibt aber weltweit der häufigste Grund für eine (endemische) Struma. Es tritt eine geringe Erhöhung des TSH-Spiegels auf, die eine Hypothyreose verhindert, jedoch führt die Stimulation von TSH zu einer Struma. Wiederkehrende Phasen von Stimulation und Involution führen zu einer meist „nichttoxischen“ knotigen Struma. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ätiologie der meisten nichttoxischen Strumen in Gebieten mit ausreichender Jodversorgung unbekannt ist.
Symptome und Beschwerden
Eine verminderte Jodaufnahme oder eine übermäßige Aufnahme strumigener Nahrungsmittel in der Vergangenheit können bei dem Patienten vorliegen. Diese Phänomene sind in Nordamerika selten. Im frühen Stadium ist eine Struma üblicherweise weich, symmetrisch und glatt. Später kann es zur Entstehung von multiplen Knoten und Zysten kommen.
Diagnose
Im frühen Stadium kann die thyroidal radioaktive Jodaufnahme normal oder hoch sein, mit unauffälligen Schilddrüsen-Scans. Die Ergebnisse der Schilddrüsenfunktionstests sind in der Regel normal. Um eine Hashimoto-Thyreoiditis auszuschließen, werden thyreoidale Antikörper bestimmt.
Bei der endemischen Struma kann abhängig vom Grad des Jodmangels das Serum-TSH leicht erhöht und Serum-T4 normal-niedrig oder leicht erniedrigt sein. Serum-T3 ist aber normal oder leicht erhöht.
Eine Schilddrüsen-Sonographie wird durchgeführt, um festzustellen, ob Knötchen, die krebsverdächtig sind, vorhanden sind.
Therapie
In Jodmangelgebieten beseitigt folgendes den Jodmangel:
Die Aufnahme strumigener Substanzen soll gestoppt werden.
In anderen Fällen blockiert die Supprimierung der hypothalamisch-hypophysären Achse mittels Thyroxin die TSH-Produktion (und folglich die Stimulation der Schilddrüse). Eine moderate Dosis von l-Thyroxin-Dosis, die TSH komplett supprimiert (100–150 μg/Tag p.o. in Abhängigkeit von den Serum-TSH-Werten), ist bei jüngeren Patienten nützlich, um das Serum TSH auf den niedrigen Normalbereich zu reduzieren.
l-Thyroxin ist bei älteren Patienten mit nichttoxischer knotiger Struma kontraindiziert, da diese Strumen autonome Gebiete beinhalten können, sodass die l-Thyroxin-Therapie einer Hyperthyreose Vorschub leisten könnte.
Große Strumen bedürfen gelegentlich einer Operation oder einer 131I -Therapie, um sie zu verkleinern und damit sowohl Probleme beim Atmen oder Schlucken als auch kosmetische Probleme zu korrigieren.
Wichtige Punkte
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Die Schilddrüsenfunktionstests sind normal.
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Wenn ein Jodmangel die Ursache ist, ist Jod-Supplementierung eine effektive Behandlung.
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Eine Blockade der TSH-Produktion durch die Gabe von l-Thyroxin ist bei jüngeren Patienten nützlich, um die Stimulation der Schilddrüse zu stoppen und die Struma zu schrumpfen.
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Operation oder 131I kann bei großen Strumen notwendig sein.