Gastrointestinale Stromatumoren

VonAnthony Villano, MD, Fox Chase Cancer Center
Überprüft/überarbeitet Okt. 2023
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Gastrointestinale Stromatumoren sind seltene Krebsarten, die in bestimmten Zellen in der Wand des Verdauungstrakts beginnen.

Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) sind Sarkome (bösartige Tumoren des Bindegewebes), die aus Vorläuferzellen des embryonalen Bindegewebes (Mesenchym) in den Wänden der Speiseröhre, des Magens oder des Darms entstehen. GIST sind die häufigste Form von Sarkomen im Verdauungstrakt.

Die meisten GIST werden durch eine Mutation in einem Gen mit dem Namen C-KIT verursacht, welches das Wachstum der Zellen steuert, und einige werden durch eine Mutation in einem Gen mit dem Namen PDGFRB verursacht, das Anweisungen zur Herstellung eines bestimmten Proteins liefert.

GIST können sich bei Menschen mit einem genetisch-bedingten Syndrom entwickeln. Ein häufiges Syndrom ist die Neurofibromatose Typ 1.

Etwa die Hälfte dieser Tumoren treten im Magen auf, einige im Dünndarm und ein kleiner Prozentsatz in der Speiseröhre, im Dickdarm und im Mastdarm.

Das Durchschnittsalter bei der Diagnose liegt bei 50 bis 60 Jahren. Patienten, die sich einer Bestrahlung des Bauches zur Behandlung anderer Tumoren unterzogen haben, können zu einem späteren Zeitpunkt an einem gastrointestinalen Stromatumor erkranken.

Diese Tumoren können langsam wachsen. Einige können sich jedoch schneller entwickeln und in andere Stellen im Körper streuen (metastasieren).

Symptome von GIST

Die Symptome von GIST hängen vom jeweiligen Tumorherd ab, können aber unter anderem Bauchschmerzen, Blutungen, Verdauungsbeschwerden und ein Völlegefühl nach dem Verzehr kleiner Mahlzeiten umfassen. Es kann zu Übelkeit und Erbrechen kommen, wenn der Tumor groß genug wurde, um den Verdauungstrakt zu blockieren.

Diagnose von GIST

  • Endoskopie

  • Bildgebende Verfahren

Ein Arzt kann ein Endoskop (einen biegsamen Beobachtungsschlauch) verwenden, um den Tumor zu lokalisieren und eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe zur mikroskopischen Untersuchung) vorzunehmen.

Zur Feststellung, ob der Krebs sich bereits auf andere Organe ausgebreitet hat, machen Ärzte einen Computertomografie(CT)-Scan von Brustkorb, Bauchraum und Becken und eine endoskopische Ultraschallaufnahme (bei der eine Ultraschallsonde an die Spitze eines Endoskops gesetzt wird und mit deren Hilfe die Wände des Verdauungstrakts klarer dargestellt werden als bei anderen Untersuchungen).

Behandlung von GIST

  • Operative Entfernung

GIST werden operativ entfernt.

Wenn der Krebs gestreut hat oder nicht operiert werden kann, wird er häufig mit dem Chemotherapeutikum Imatinib behandelt. Imatinib wird auch häufig vor der Operation verabreicht, um einige Tumoren zu schrumpfen und eine Operation zu ermöglichen oder zu erleichtern. Wenn Imatinib nicht hilft, kann der Arzt andere Chemotherapeutika wie Sunitinib und Regorafenib verabreichen.

Patienten mit GIST, die durch eine Genmutation namens PDGFRA-Exon 18 verursacht werden, können ein anderes Medikament namens Avapritinib erhalten.