Nichtinfektiöse Meningitis

VonJohn E. Greenlee, MD, University of Utah Health
Überprüft/überarbeitet Nov. 2022
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Nichtinfektiöse Meningitis ist die Entzündung der Gewebsschichten, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben (Hirnhäute), und des flüssigkeitsgefüllten Raums zwischen den Hirnhäuten (Subarachnoidalraum), wenn sie von Erkrankungen, die keine Infektionen sind, von Arzneimitteln oder Impfstoffen verursacht wird.

(Siehe auch Einführung zur Meningitis.)

Das Gehirn und das Rückenmark sind von drei Gewebsschichten bedeckt, die Hirnhäute bzw. Meningen genannt werden. Der Subarachnoidalraum befindet sich zwischen der mittleren Schicht und der inneren Schicht der Hirnhäute. Dieser Raum enthält die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit, die durch die Hirnhäute fließt, die Räume im Gehirn ausfüllt und dabei hilft, das Gehirn und das Rückenmark abzupolstern.

Die nichtinfektiöse Meningitis ist eine Art aseptische Meningitis (Meningitis die von etwas anderem als den Bakterien verursacht wird, die typischerweise akute Meningitis verursachen).

Hirnhäute

Innerhalb des Schädels ist das Gehirn von drei Gewebeschichten, den Hirnhäuten (Meningen), überzogen.

Ursachen für nichtinfektiöse Meningitis

Eine nichtinfektiöse Meningitis wird durch Erkrankungen, die keine Infektionen sind, Arzneimittel oder Impfstoffe verursacht. Insgesamt sind diese Erkrankungen seltene Ursachen einer Meningitis.

Zu den Erkrankungen, die am häufigsten eine nicht infektiöse Meningitis verursachen, zählen Krankheiten, die Entzündungen verursachen, wie z. B. die Entzündung, die auftritt, wenn das Immunsystem des Körpers die körpereigenen Gewebe angreift (Autoimmunerkrankungen). Solche Erkrankungen schließen rheumatoide Arthritis und systemischen Lupus erythematodes (Lupus) ein.

Arzneimittel, die eine nichtinfektiöse Meningitis verursachen, schließen nichtsteroidale entzündungshemmende Arzneimittel (NSAR) und bestimmte Antibiotika ein. Eine nichtinfektiöse Meningitis, die durch NSAR verursacht wird, kann bei Personen mit Autoimmunerkrankungen, wie rheumatoider Arthritis oder systemischem Lupus erythematodes (Lupus), auftreten.

Nichtinfektiöse Meningitis kann sich auch entwickeln, nachdem eine Gehirnzyste aufgerissen ist und die Flüssigkeit in den Subarachnoidalraum abfließt. Solche Zysten können von Geburt an vorhanden sein oder durch eine Bandwurminfektion, die Cysticercose genannt wird, verursacht werden.

Tabelle

Symptome der nichtinfektiösen Meningitis

Für gewöhnlich verursacht nicht-infektiöse Meningitis Symptome, die denen der bakteriellen Meningitis ähnlich sind, sich aber langsamer entwickeln. Symptome schließen Kopfschmerzen, steifen Nacken und oft Fieber ein. Wenn der Nacken steif wird, ist es schmerzhaft, das Kinn auf die Brust zu legen.

Die meisten Personen erholen sich in 1 bis 2 Wochen.

Diagnose der nichtinfektiösen Meningitis

  • Spinalpunktion und Analyse der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit

Ärzte vermuten Meningitis, wenn Personen Kopfschmerzen und einen steifen Nacken haben, besonders bei Fieber. Sie versuchen dann festzustellen, ob die Meningitis bakteriell ist (was sofortige Behandlung notwendig macht) oder nicht. Falls die Symptome weniger schwer sind, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass die Ursache Bakterien sind.

Es wird eine Lumbalpunktion durchgeführt, um Proben der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit zu erhalten. Wenn der Arzt vermutet, dass der Druck im Schädel erhöht ist oder dass eine Gehirnzyste oder eine andere Raumforderung im Gehirn die Ursache ist, wird zuerst eine Computertomografie (CT-Scan) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt. In solchen Fällen kann eine Lumbalpunktion eine lebensbedrohliche Erkrankung verursachen, eine sogenannte Hirnhernie. Nachdem der Druck innerhalb des Schädels gesenkt oder wenn keine Wucherung gefunden wurde, wird die Lumbalpunktion durchgeführt.

Die Probe der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit wird zur Untersuchung und Analyse in ein Labor geschickt. Zucker- und Proteingehalt und die Anzahl und Typen weißer Blutzellen in der Flüssigkeit werden bestimmt. Die Flüssigkeit wird kultiviert, um sie auf Bakterien zu prüfen und damit eine bakterielle Meningitis auszuschließen oder zu bestätigen. Nichtinfektiöse Meningitis ist möglich, wenn die Flüssigkeit überschüssige weiße Blutzellen (was eine Entzündung anzeigt) und keine Bakterien enthält, die die Ursache sein könnten. Dann werden andere Tests vorgenommen, um infektiöse Organismen wie Viren oder Pilze in der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit zu identifizieren, die keine Bakterien sind.

Nichtinfektiöse Meningitis ist wahrscheinlich, wenn die Betroffenen eine Krankheit haben oder ein Medikament einnehmen, die eine Meningitis verursachen können und die Symptome des Betroffenen sowie dessen Testergebnisse nicht darauf hindeuten, dass die Ursache eine Infektion ist.

Behandlung der nichtinfektiösen Meningitis

  • Behandlung der Krankheitsursache

Wenn die Personen sehr krank zu sein scheinen, beginnen die Ärzte sofort mit der Behandlung, ohne die Ergebnisse der Tests zur Ursachenidentifikation abzuwarten. Die Behandlung schließt Antibiotika ein, welche verabreicht werden, bis die Ärzte sicher sind, dass diese Personen keine bakterielle Meningitis haben. Unbehandelt könnte eine solche Meningitis schnell zu permanenten Gehirnschäden oder zum Tod führen. Es wird auch Aciclovir (ein antivirales Arzneimittel) verabreicht, für den Fall, dass die Infektion auf das Herpes-simplex-Virus zurückzuführen ist.

Nachdem die Ursache identifiziert ist, behandeln die Ärzte die Ursache entsprechend, zum Beispiel, indem sie die Krankheit behandeln oder das Arzneimittel absetzen. Symptome werden nach Notwendigkeit behandelt.