Jahrhundertelang gab es Legenden über böse Geister, die in den Tropen lauern und den Besuchern angeblich schwere Krankheiten zufügen. Bei den Reisenden kam es zu Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, starker Abgeschlagenheit und Körperschmerzen.
Heute wissen wir, dass dies tatsächlich die Symptome von Dengue-Fieber sind, das nicht etwa durch dort lauernde böse Geister, sondern durch Mückenstiche verursacht wird. Das Dengue-Fieber ist eine durch Stechmücken übertragene Virusinfektion, die Fieber, Schmerzen am ganzen Körper und bei einer schweren Infektion auch externe und innere Blutungen verursacht (hämorrhagisches Dengue-Fieber).
Für Personen, die in Gebieten leben, in denen das Dengue-Fieber häufig vorkommt, oder die dorthin reisen, gibt es wichtige Aspekte, die man wissen muss, um die möglichen Anzeichen der Krankheit zu erkennen und das Infektionsrisiko zu minimieren. Im Folgenden finden Sie einen genaueren Blick darauf, was man über das Dengue-Fieber wissen sollte.
1. Nicht alle Stechmücken tragen das Dengue-Virus in sich
Gewöhnlich wird das Dengue-Virus durch die Stiche infizierter Stechmücken der Spezies Aedes auf den Menschen übertragen. Weltweit werden jährlich ungefähr 50 bis 100 Millionen Fälle von Dengue-Fieber und etwa 20.000 Todesfälle verzeichnet. In den USA treten jedoch pro Jahr lediglich etwa 100 bis 200 Fälle auf. Dabei handelt es sich praktisch immer um Touristen, die aus Infektionsgebieten nach Hause zurückgekehrt sind.
2. Das Dengue-Fieber breitet sich in neue Gebiete aus
Das Dengue-Fieber ist in den Tropen und Subtropen weltweit verbreitet, vor allem in Südostasien, immer häufiger aber auch in Mittel- und Südamerika mit Rekordzahlen in Ländern wie Brasilien. Am häufigsten kamen die in den USA gemeldeten Fälle bei Menschen vor, die vor Kurzem in Gegenden der Welt gereist waren, in denen das Dengue-Fieber verbreitet ist.
Gleichzeitig tauchen die Aedes -Mücken infolge der Verhaltensweisen der Menschen und des sich verändernden Klimas an neuen Orten auf. In den USA sind sie in Staaten wie Florida, im Süden Kaliforniens, in Texas, Arizona und im Mittleren Westen zu finden. Einige Fälle von lokal übertragenem Dengue-Fieber sind in Hawaii, Florida und Texas aufgetreten.
3. Dengue-Fieber tritt in drei Phasen auf
Das Dengue-Fieber verläuft unterschiedlich schwer und nicht jeder, der sich infiziert, wird schwer krank. Ist dies jedoch der Fall, kann der Verlauf sehr schwerwiegend sein. Meist beginnen die Symptome einer Dengue-Infektion plötzlich und verursachen Fieber, Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen, Schmerzen bei Bewegung der Augen, starke Abgeschlagenheit und starke allgemeine Körperschmerzen, vor allem im Rücken, in den Beinen und in den Gelenken. Diese Schmerzen sind häufig so stark, dass die Krankheit auch „Knochenbrecherfieber“ genannt wird.
Diese Symptome halten typischerweise einige Tage an, danach beginnen sich die Patientinnen und Patienten etwa 24 Stunden lang besser zu fühlen. Die Betroffenen denken womöglich, sie seien über den Berg; allerdings kann das Fieber danach erneut auftreten und wird begleitet von schwerwiegenderen Auswirkungen wie hämorrhagischem Dengue-Fieber, Blutungen und Kreislaufschock.
4. Das Dengue-Fieber ist nicht ansteckend
In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle können von Dengue-Fieber Betroffene die Krankheit nicht an andere weitergeben. Eine Stechmücke kann sie übertragen, indem sie zunächst eine infizierte Person und dann eine andere Person sticht. Obwohl es selten vorkommt, kann eine schwangere Frau das Dengue-Virus während der Schwangerschaft an ihren Fötus oder während der Entbindung an das Kind weitergeben. Es wurde ein Fall gemeldet, bei dem das Virus über die Muttermilch übertragen wurde.
5. Derzeit gibt es keinen Impfstoff gegen neue Fälle
Der einzige derzeit in den USA erhältliche Dengue-Impfstoff ist für Kinder zugelassen, die zuvor infiziert waren und die in einem Gebiet leben, in dem die Krankheit häufig vorkommt. Eine Reihe von Impfstoffen befindet sich in der Entwicklung. Sie könnten bei Personen zum Einsatz kommen, die zuvor keine Dengue-Fieber-Infektionen hatten, sowie bei Personen, die bereits daran erkrankt waren.
6. Reisende müssen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen
Jeder, der in Teile der Welt reist, in denen das Dengue-Fieber verbreitet ist, sollte Maßnahmen ergreifen, um sich selbst und seine Mitreisenden zu schützen. Vor der Reise sollten Sie eine Klinik für Reisemedizin aufsuchen und mit der Ärztin bzw. dem Arzt über mögliche Risiken und Vorsichtsmaßnahmen sprechen. Aktuelle Empfehlungen und Hinweise stehen über öffentliche Gesundheitsbehörden wie die Centers for Disease Control and Prevention zur Verfügung. Denken Sie daran, dass die Daten oft bis zu einer Woche hinter den tatsächlichen Werten zurückbleiben können.
Auf Reisen gelten die gleichen bewährten Praktiken, um sich vor Mückenstichen zu schützen. Tragen Sie helle, langärmelige, locker sitzende Kleidung. Verwenden Sie Insektenschutzmittel. Insektenschutzmittel werden zunehmend Sonnenschutzmitteln beigemengt. Überprüfen Sie einfach die Etiketten, bevor Sie ein Produkt bei Kindern verwenden.
Letztendlich ist die beste Möglichkeit, das Risiko von Dengue-Fieber zu reduzieren, die Anzahl der Stechmücken zu reduzieren, die das Virus in sich tragen. Es kann schwierig sein, alle Brutstätten zu beseitigen, aber es werden auch innovative Schritte unternommen, um die Stechmückenpopulationen zu reduzieren, unter anderem durch Einführen genetisch modifizierter Stechmücken in Populationen und durch Bakterien, die Stechmücken daran hindern, sich mit dem Dengue-Virus zu infizieren.
7. Reisende sollten auf Symptome achten
Die Symptome von Dengue-Fieber beginnen etwa 3 bis 15 Tage nach dem Stich einer infizierten Stechmücke. Oft fühlen Reisende sich erst nach ihrer Rückkehr nach Hause krank. Wenn Sie sich nach einer Reise krank fühlen, ist es wichtig, dass Sie genauere Angaben zur Reise machen, wenn Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen.
Weitere Informationen zu Dengue-Fieber erhalten Sie auf der Manuals-Seite oder in den Kurzinformationen zu diesem Thema.