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Die Nerven

Überprüft/überarbeitet Mai 2024
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Was sind Nerven?

Ein Nerv ist ein Bündel mit Nervenfasern von vielen verschiedenen Nervenzellen. Die Fasern werden gebündelt, sodass sie stärker und vor Verletzungen geschützt sind.

  • Ihre Nerven sind wie Signalleitungen.

  • Nerven tauschen Nachrichten zwischen Ihrem Gehirn oder Rückenmark und Ihrem Körper aus.

  • Die Nachrichten aus dem Gehirn teilen Ihrem Körper mit, was er zu tun hat.

  • Die Nachrichten vom Körper teilen Ihrem Gehirn mit, was im Körper geschieht.

  • Wenn Nerven in einem Teil Ihres Körpers verletzt oder funktionsunfähig sind, können Sie diesen Teil Ihres Körpers möglicherweise nicht mehr bewegen oder spüren.

Wie funktionieren Nerven?

Es gibt Milliarden und Abermilliarden von Nervenzellen im Gehirn, im Rückenmark und in Gruppen direkt außerhalb des Rückenmarks.

Jede Nervenzelle hat einen mikroskopisch kleinen Körper:

  • Der Körper der Nervenzelle ist für die Verarbeitung von Nährstoffen und die Erhaltung der Zelle zuständig.

Jede Nervenzelle hat Fasern, die aus dem Zellkörper hervorgehen:

  • Inputfasern empfangen Signale von anderen Nervenzellen oder von Rezeptoren in Ihren Sinnesorganen.

  • Outputfasern senden Signale an andere Nerven, Muskeln oder andere Organe.

  • Signale bewegen sich in einer Nervenzelle immer nur in eine Richtung.

Gewisse Nervenfasern sind mehrere Dutzend Zentimeter lang. So kann zum Beispiel eine einzelne Nervenfaser vom Rückenmark bis ganz in den Zeh hinunter verlaufen. Einige Nervenfasern, die in Ihre Haut oder Ihre Organe gehen, haben sensorische Rezeptoren. So stellen die Rezeptoren am Ende der Nervenfasern in Ihrer Haut beispielsweise fest, ob etwas scharf oder heiß ist.

Da jede einzelne Nervenfaser sehr klein ist, werden die Fasern gebündelt und so verstärkt. Große Fasern führen aus dem Rückenmark heraus und teilen sich wie das Geäst eines Baumes auf, um alle unterschiedlichen Körperteile zu erreichen. Verschiedene Nerven leiten Signale zu und von einem bestimmten Teil Ihres Körpers.

Nervenzellen übertragen ihre Signale mithilfe von chemischen Substanzen.

  • Entlang einer Nervenfaser kommt es fortlaufend zu chemischen Veränderungen.

  • Diese Veränderungen geschehen zwar schnell, aber nicht annähernd so schnell wie Elektrizität.

  • Wenn die chemischen Veränderungen das Ende der Nervenfaser erreichen, werden andere chemische Stoffe freigesetzt, die sogenannten Neurotransmitter.

  • Die Neurotransmitter wandern über einen mikroskopisch kleinen Spalt und stoßen auf die chemischen Rezeptoren einer anderen Zelle.

  • Die Neurotransmitter lösen chemische Veränderungen in dieser anderen Zelle aus.

  • Wenn es sich bei dieser Zelle um eine Nervenzelle handelt, gehen die fortlaufenden chemischen Veränderungen den Fasern dieser Zelle entlang weiter, um das Signal weiterzugeben.

Um die rasche Weiterleitung der chemischen Signale zu unterstützen, sind die Nervenfasern in eine Fettschicht eingewickelt, die sogenannte Myelinscheide. Wenn die Myelinscheide beschädigt ist, werden die Nachrichten entweder langsamer oder gar nicht weitergeleitet.

Isolierung einer Nervenfaser

Die meisten Nervenfasern sind von einem vielschichtigen fetthaltigen Mantel (Lipoprotein) umgeben, der Myelinschicht. Diese Schichten bilden die Myelinscheide. Ähnlich der Isolierung eines Elektrokabels ermöglicht die Myelinscheide, Nervensignale (elektrische Impulse) schnell und exakt entlang der Nervenfaser weiterzuleiten. Ist die Myelinscheide defekt (was als Demyelinisation bezeichnet wird), leiten die Nerven Impulse nicht richtig weiter.

Welche Probleme können bei Nerven auftreten?

Vielerlei Probleme können sich auf die Nerven auswirken:

  • Verletzungen können Nerven durchtrennen oder schädigen.

  • Druck auf einen Nerv, wie bei einem Karpaltunnelsyndrom, kann den Nerv daran hindern, richtig zu funktionieren.

  • Erkrankungen wie multiple Sklerose, welche die Myelinscheide schädigen, verhindern, dass Signale korrekt weitergeleitet werden.

  • Krankheiten wie Diabetes und schlechte Durchblutung können Nervenfasern schädigen.

  • Nervenfasern können sich durch Autoimmunerkrankungen wie das Guillain-Barré-Syndrom entzünden.

  • Bestimmte Medikamente und Gifte schädigen Nervenfasern.

Wenn Nervenzellen absterben, wachsen sie nicht wieder nach. Wenn der Zellkörper nicht beschädigt ist, können Nervenfasern allerdings manchmal wieder langsam zurückwachsen. Manchmal können Ärzte die Nerven zusammennähen und sie so funktionsfähig machen. Eine Schädigung der Myelinscheide ist in der Regel dauerhaft.