Gelenktumoren

VonLukas M. Nystrom, MD, Cleveland Clinic Lerner College of Medicine and Case Western Reserve University
Überprüft vonBrian F. Mandell, MD, PhD, Cleveland Clinic Lerner College of Medicine at Case Western Reserve University
Überprüft/überarbeitet Geändert Apr. 2025
v729314_de
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Gelenke werden nur selten von Tumoren befallen, außer wenn sie sich in der Nähe eines Knochen- oder Weichgewebetumors befinden. Es gibt jedoch zwei Erkrankungen – die synoviale Chondromatose und der tenosynoviale Riesenzelltumor (auch als pigmentierte villonoduläre Synovialitis bezeichnet) –, die die Gelenkinnenhaut (Synovialis) betreffen. Diese Tumoren sind gutartig (benigne), können das Gelenk jedoch schwer beschädigen. Beide Erkrankungen befallen in der Regel 1 Gelenk, zumeist das Knie oder die Hüfte. Dabei kommt es häufig zu Schmerzen und einer Flüssigkeitsansammlung.

Um diese Erkrankungen zu diagnostizieren, werden eine Röntgenuntersuchung, eine Computertomographie (CT), eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Kombination dieser Verfahren durchgeführt. Um die Diagnose zu bestätigen, wird in der Regel eine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht (Biopsie).

Bei beiden Erkrankungen muss die befallene Gelenkinnenhaut operativ entfernt werden (Synovektomie).

(Siehe auch Übersicht über Knochentumoren.)

Tenosynovialer Riesenzelltumor

Der tenosynoviale Riesenzelltumor (auch pigmentierte villonoduläre Synovialitis [PVNS] und Riesenzelltumor der Sehnenscheiden genannt) führt zu Wucherungen der Gelenkinnenhaut, sodass das Gelenk anschwillt und sich verdickt. Dieses Wachstum beeinträchtigt die Knorpel und Knochen um das Gelenk. Die verstärkte Flüssigkeitsproduktion der Innenhaut verursacht Schmerzen und Schwellungen. Außerdem kommt es oft zu Einblutungen in das Gelenk, die zu Arthritis führen können. Ein tenosynovialer Riesenzelltumor betrifft in der Regel ein Gelenk.

Die Behandlung erfolgt in der Regel operativ, allerdings sind Rezidive nicht selten. Pexidartinib, ein oral einzunehmendes Medikament, wird verwendet, um das Wachstum des Tumors zu vermindern, aber nur, wenn die Symptome schwerwiegend sind und durch eine Operation nicht gelindert werden. Pexidartinib ist in den USA nur über das Risikobewertungs- und Präventionsprogramm des Herstellers in Krebszentren erhältlich. Das Medikament kann bei manchen Menschen schwere und potenziell tödliche Leberschäden verursachen.

Synoviale Chondromatose

Bei einer synovialen Chondromatose (ehem. synoviale Osteochondromatose) verwandeln sich Zellen in der Gelenkinnenhaut in knorpelbildende Zellen. Diese veränderten Zellen können Knorpelklumpen bilden, die sich dann um das Gelenk herum festsetzen. Diese, auf diese Weise entstandenen, beweglichen Geschwulste, die manchmal nicht größer sind als ein Reiskorn, können Schmerzen und Schwellungen verursachen. Diese Erkrankung wird selten bösartig (maligne).

Bei schweren Symptomen werden die beweglichen Geschwulste zusammen mit der befallenen Gelenkinnenhaut entfernt. Diese Erkrankung tritt häufig nach einer Behandlung häufig erneut auf und wird normalerweise operativ behandelt.

Eine synoviale Chondromatose wird durch bildgebende Verfahren diagnostiziert. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) wird bevorzugt, da darauf die knorpeligen Körperchen genauer zu erkennen sind. Größere lose Körperchen können auf einer Röntgenaufnahme oder Computertomographie (CT) erkannt werden, wenn sie sich zu Knochengewebe verhärten.

quizzes_lightbulb_red
Test your KnowledgeTake a Quiz!