Die Ursache der Erkrankung ist unbekannt.
Häufig kommt es zu starken, oft pochenden Kopfschmerzen, Schmerzen auf der Kopfhaut beim Kämmen sowie Schmerzen der Gesichtsmuskeln beim Kauen.
Unbehandelt kann die Erkrankung zur Erblindung führen.
Die Diagnose basiert auf den Symptomen und den Ergebnissen der körperlichen Untersuchung. Sie wird jedoch durch eine Biopsie der Schläfenarterie bestätigt.
Prednison (ein Kortikosteroid), Tocilizumab und Aspirin sind hier in der Regel sehr wirksam.
(Siehe auch Überblick über Vaskulitis Übersicht über Vaskulitis Bei dieser Erkrankung sind die Blutgefäße entzündet (Vaskulitis). Auslöser können bestimmte Infektionen oder Medikamente sein. Gelegentlich ist die Ursache unbekannt. Es können allgemeine Symptome... Erfahren Sie mehr .)
Die Riesenzellarteriitis ist in den Vereinigten Staaten und Europa eine recht häufige Form der Vaskulitis. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Die Riesenzellarteriitis tritt typischerweise ab dem 55. Lebensjahr auf, zumeist im Alter von etwa 70 Jahren. Rund 40 bis 60 % der Betroffenen leiden ebenfalls unter Symptomen einer Polymyalgia rheumatica Polymyalgia rheumatica Bei einer Polymyalgia rheumatica kommt es zu Entzündungen der Gelenkinnenhaut sowie zu starken Schmerzen und Steifheit in den Nacken-, Rücken-, Schulter- und Hüftmuskeln. Die Ursache der Erkrankung... Erfahren Sie mehr . Die Ursache für diese Erkrankungen ist nicht bekannt.
Symptome der Riesenzellarteriitis
Die Symptome einer Riesenzellarteriitis können schleichend über Wochen hinweg oder abrupt auftreten. Sie können Fieber, Müdigkeit und ein allgemeines Unwohlsein umfassen. Die Betroffenen verlieren ungewollt an Gewicht und schwitzen häufiger als sonst. Die Symptome variieren je nach den betroffenen Arterien.
Kopf- und Kopfhautschmerzen
Typischerweise sind die großen Kopfarterien betroffen, was zu starken, manchmal pochenden Kopfschmerzen an den Schläfen oder am Hinterkopf führt. Die Schläfenarterien können berührungsempfindlich sein und sich geschwollen und dick anfühlen. Die Kopfhaut schmerzt bei Berührungen und beim Kämmen.
Blindheit und Sehstörungen
Es können doppeltes oder verschwommenes Sehen, große blinde Flecken, plötzliche Erblindung an einem Auge, die nach einigen Minuten verschwindet, oder andere Augenprobleme auftreten. Die größte Gefahr besteht in einer akuten dauerhaften Erblindung, die entstehen kann, wenn die Blutversorgung des Sehnervs unterbrochen ist. Bei einer unverzüglichen Behandlung ist eine vollständige Erblindung beider Augen eher selten, kann aber ohne Behandlung auftreten. In den letzten 50 Jahren ist die Anzahl der Sehstörungen zurückgegangen, bei gleichzeitig höheren Erholungsraten. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Riesenzellen-Arteriitis früher diagnostiziert und bereits vor einer Beeinträchtigung der Augen behandelt wird.
Kiefer- und Zungenschmerzen
Normalerweise schmerzen die Kiefermuskeln und ermüden beim Kauen rasch. Beim Essen oder Sprechen kann auch die Zunge schmerzen. Bei Personen mit Kiefer- und Zungenschmerzen treten mit höherer Wahrscheinlichkeit Sehstörungen auf.
Neurologische Störungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Gelegentlich kommt es aufgrund einer blockierten Blutzufuhr zum Gehirn zu einem Schlaganfall.
In einigen Fällen wird die Aorta durch eine Entzündung geschädigt, wodurch die Innenhaut reißen (Dissektion) oder sich in der Wand eine Verdickung (Aneurysma) bilden kann.
Polymyalgia rheumatica Symptome Bei einer Polymyalgia rheumatica kommt es zu Entzündungen der Gelenkinnenhaut sowie zu starken Schmerzen und Steifheit in den Nacken-, Rücken-, Schulter- und Hüftmuskeln. Die Ursache der Erkrankung... Erfahren Sie mehr
Diagnose der Riesenzellarteriitis
Ärztliche Beurteilung
Bluttests
Biopsie der Schläfenarterie
Manchmal Ultraschall der Schläfenarterien
Die ärztliche Diagnose einer Riesenzellarteriitis stützt sich auf die Symptome und das Ergebnis einer körperlichen Untersuchung. Der Arzt betastet die Schläfen, um festzustellen, ob die Schläfenarterie hart, knotig oder berührungsempfindlich ist.
Es werden Bluttests durchgeführt. um die Diagnose zu bestätigen. Anämie, eine sehr hohe Blutsenkungsreaktion (BSR) und ein hoher Anteil an C-reaktivem Protein z. B. weisen auf eine Entzündung hin.
Die Diagnose kann durch eine Biopsie der Schläfenarterie (an der Schläfe) belegt werden.
Ein weiterer Test zur Bestätigung der Diagnose ist eine Ultraschalluntersuchung der Schläfenarterien, die manchmal eine Biopsie unnötig machen kann.
Die Diagnose ist wahrscheinlicher, wenn der Patient zudem Symptome einer Polymyalgia rheumatica Polymyalgia rheumatica Bei einer Polymyalgia rheumatica kommt es zu Entzündungen der Gelenkinnenhaut sowie zu starken Schmerzen und Steifheit in den Nacken-, Rücken-, Schulter- und Hüftmuskeln. Die Ursache der Erkrankung... Erfahren Sie mehr aufweist.
Wenn eine Riesenzellarteriitis in den großen Arterien wie der Aorta oder deren Hauptästen vermutet wird, kann eine Magnetresonanzangiografie Magnetresonanzangiographie (MRA) Bei einer Magnetresonanztomographie (MRT) werden mit einem starken Magnetfeld und hochfrequenten Radiowellen sehr detaillierte Darstellungen produziert. Für eine MRT werden keine Röntgenstrahlen... Erfahren Sie mehr zur Bestätigung der Diagnose durchgeführt werden.
Biopsie der Schläfenarterie
Mit einer Biopsie der Schläfenarterie lässt sich eine Riesenzellarteriitis zweifelsfrei diagnostizieren. Mit einer Doppler-Sonografie wird die Stelle der Schläfenarterie bestimmt, an der die Biopsie vorgenommen wird. Dann wird ein örtliches Betäubungsmittel gespritzt und direkt über der Arterie ein kleiner Schnitt gesetzt. Ein mindestens 2,5 cm großes Stück der Arterie wird entfernt und der Schnitt genäht. ![]() |
Behandlung der Riesenzellarteriitis
Prednison
Niedrig dosiertes Aspirin
Tocilizumab
Mit der richtigen Behandlung erholen sich die meisten Patienten mit Riesenzellarteriitis vollständig, doch die Erkrankung kann erneut auftreten.
Die Behandlung wird bei Verdacht auf Riesenzellarteriitis sofort eingeleitet, da die Erkrankung unbehandelt zur Erblindung führen kann. Normalerweise wird die Behandlung sogar noch vor der Biopsie begonnen. Wenn die Biopsie innerhalb von 2 Wochen nach Behandlungsbeginn vorgenommen wird, hat die Behandlung keine Auswirkungen auf das Ergebnis.
Das Kortikosteroid Prednison ist sehr wirksam. Anfänglich wird eine hohe Dosis verabreicht, um die Entzündung der Blutgefäße zu stoppen und einen Sehverlust zu verhindern. Nach einigen Wochen wird die Dosis langsam gesenkt, wenn eine Besserung eintritt. Die meisten Patienten müssen Prednison mindestens 2 Jahre lang einnehmen, um die Symptome einzudämmen und eine Erblindung zu vermeiden. Tocilizumab ist ein weiteres Medikament, das die Entzündung senkt. Tocilizumab wird allein oder in Kombination mit Kortikosteroiden verabreicht, wobei das Ziel darin besteht, die Dauer und/oder die Dosis der Kortikosteroide zu reduzieren.
Um Schlaganfälle zu vermeiden, wird die tägliche Einnahme von Aspirin empfohlen.
Weitere Informationen
Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.
Vasculitis Foundation: Bietet Informationen für Patienten zu Vaskulitis an, zum Beispiel, wie man einen Arzt findet, sich zu Forschungsstudien informiert und Patientenhilfsgruppen beitritt