(Siehe auch Juckreiz und trockene Haut (Xerodermie).)
Ichthyose ist eine Form schwerer Hauttrockenheit. Ichthyose verursacht übermäßige Schuppenbildung der Haut. Die Schuppen sind Bereiche angehäufter, toter Hautzellen, die schilfernde, trockene und raue Areale bilden.
Anders als bei der Xerodermie, bei der es sich einfach nur um trockene Haut handelt, wird die trockene Haut bei der Ichthyose durch eine ererbte Erkrankung (sogenannte hereditäre Ichthyose) oder eine Reihe anderer Erkrankungen oder Medikamente (sogenannte erworbene Ichthyose) verursacht.
Hereditäre Ichthyosen
Hereditäre Ichthyosen (die häufigsten Formen) werden durch genetische Mutationen verursacht, die meistens vom betroffenen Elternteil an das Kind weitervererbt werden, gelegentlich aber auch spontan auftreten. Hereditäre Ichthyosen werden bei der Geburt festgestellt oder entwickeln sich im Säuglingsalter oder im Laufe der Kindheit. Es gibt viele verschiedene Arten der hereditären Ichthyosen. Einige betreffen nur die Haut, während andere nur eine Begleiterscheinung einer Erbkrankheit sind, die andere Organe beeinträchtigt.
Je nach Art können die Schuppen fein sein oder aber groß, dick und warzig. Die Schuppen können sich nur an den Handflächen und Fußsohlen bilden oder den ganzen Körper bedecken. Einige Formen bilden Blasen, die zu bakteriellen Infektionen führen können.
Erworbene Ichthyose
Die erworbene Ichthyose kann durch eine Reihe innerer Erkrankungen verursacht werden, z. B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), ein Lymphom oder AIDS. Einige Medikamente, wie beispielsweise Nikotinsäure, Triparanol und Butyrophenone, können ebenfalls Ursache einer erworbenen Ichthyose sein. Die erworbene Ichthyose entwickelt sich in der Regel im Erwachsenenalter.
Diagnose
Die Diagnose von hereditären Ichthyosen erfolgt unmittelbar nach der Geburt oder wenn die charakteristischen Hautschuppen bei den betroffenen Kindern auftreten. Zur Feststellung der Ursache hereditärer Ichthyosen werden Untersuchungen durchgeführt und Experten für Genetik (Genetiker) konsultiert.
Bei erworbenen Ichthyosen wird die Diagnose gestellt, wenn die charakteristischen Hautschuppen bei den betroffenen Personen nach der Einnahme eines Medikaments oder einer inneren Erkrankung auftreten. Mithilfe einer Hautbiopsie kann manchmal eine innere Ursache festgestellt werden.
Behandlung
Bei erworbenen Ichthyosen wird die Grunderkrankung behandelt oder das verursachende Medikament abgesetzt. Des Weiteren kommen zur Behandlung Feuchtigkeitslotionen zum Einsatz, und ein Austrocknen der Haut sollte vermieden werden.
Vaseline-, mineralöl-, salizyl- oder milchsäure-, ammoniumlaktat-, ceramid- oder harnstoffhaltige Feuchtigkeitscremes sollten direkt nach dem Baden auf die noch feuchte Haut aufgetragen werden. Überschüssige Feuchtigkeitscreme kann durch Abtupfen mit einem Handtuch entfernt werden.
Erwachsene können zur Unterstützung der Abschuppung nach dem Baden eine Lösung von Propylenglykol in Wasser auf die betroffenen Bereiche auftragen. Die Bereiche werden anschließend über Nacht mit einem dünnen Kunststofffilm oder einer Plastiktasche bedeckt. Bei Kindern kann die Lösung zweimal täglich aufgetragen werden, es wird jedoch kein Film verwendet.
Bei der hereditären Ichthyose können Cremes oder Tabletten mit Inhaltsstoffen, die sich von Vitamin A ableiten, wie das Retinoid Tretinoin, orales Isotretinoin oder orales Acitretin das Ablösen der überschüssigen Hautschuppen unterstützen.
Personen, bei denen ein Risiko für bakterielle Infektionen besteht, können Antibiotika einnehmen.