Mastoiditis

VonRichard T. Miyamoto, MD, MS, Indiana University School of Medicine
Überprüft/überarbeitet März 2022
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Eine Mastoiditis ist eine bakterielle Infektion im Warzenfortsatz des Schläfenbeins, dem hinter dem Ohr hervorstehenden Knochen.

Zur Mastoiditis kommt es gewöhnlich, wenn eine nicht oder nicht richtig behandelte akute Mittelohrentzündung vom Mittelohr auf den angrenzenden Knochen, den Processus mastoideus, übergreift. Die meisten Mastoidinfektionen werden durch Pneumokokken-Bakterien verursacht. Durch Pneumokokken-Konjugatimpfstoffe sind Infektionen mit Pneumokokken-Bakterien erheblich zurückgegangen, sodass Mastoiditis heute selten ist. Eine unzureichend behandelte Mastoiditis kann zu Taubheit, Blutvergiftung (Sepsis), Infektion der Hirnhäute (Meningitis), einem Gehirnabszess und sogar zum Tod führen.

Symptome der Mastoiditis

Die Symptome einer Mastoiditis treten meist Tage oder Wochen nach einer akuten Mittelohrentzündung auf, sobald die sich ausbreitende Infektion den inneren Bereich des Warzenfortsatzes (Processus mastoideus) zerstört. Im Knochen kann sich Eiter ansammeln (Abszess). Die Haut über dem Warzenfortsatz wird rot, schwillt an und reagiert empfindlich auf Berührungen. Das äußere Ohr wird zur Seite und nach unten geschoben. Weitere Symptome sind Fieber, Schmerzen im Ohr und in dessen Umgebung sowie reichlich dickflüssiger Ausfluss aus dem Ohr. Meist treten anhaltende, pochende Schmerzen auf. Schwerhörigkeit kann sich langsam verschlimmern.

Diagnose der Mastoiditis

  • Untersuchung durch den Arzt

  • Manchmal Computertomographie (CT)

Die Diagnose wird anhand der typischen Symptome des Betroffenen gestellt. Manchmal wird die Diagnose mit einer CT-Aufnahme bestätigt. Zur Identifikation der Bakterien, welche die Infektion verursachen, wird eine Probe des Ausflusses aus dem Ohr entnommen, um im Labor eine Kultur der darin enthaltenen Bakterien anzulegen.

Behandlung der Mastoiditis

  • Intravenöse oder orale Antibiotika

  • Manchmal Operation

Die meisten Patienten mit Mastoiditis erhalten umgehend intravenös Antibiotika (z. B. Ceftriaxon oder Vancomycin). Personen, die nicht ernsthaft krank sind, können stattdessen ein orales Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone erhalten (z. B. Ciprofloxacin). Nach dieser anfänglichen Behandlung wird anhand der Ergebnisse der angelegten Kultur das am besten geeignete Antibiotikum ausgewählt. Antibiotika werden oral eingenommen, sobald es dem Betroffenen besser geht, und die Behandlung wird über mindestens 2 Wochen fortgesetzt. Wenn sich ein Abszess im Knochen gebildet hat oder die Infektion und Entzündung chronisch geworden ist, muss der infizierte Teil des Knochens chirurgisch entfernt werden (Mastoidektomie).