Peyronie-Krankheit

VonPatrick J. Shenot, MD, Thomas Jefferson University Hospital
Überprüft/überarbeitet Aug. 2023
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Bei der Peyronie-Krankheit, oder Induratio penis plastica, kommt es zu einer Krümmung des erigierten Penis aufgrund einer Gewebeverdickung, die den Penis an einer Seite zusammenzieht.

Bei vielen Männern ist der erigierte Penis leicht gekrümmt. Bei der Peyronie-Krankheit kommt es jedoch zu einer stärkeren Krümmung. Durch eine Entzündung innerhalb des Penis bildet sich vernarbtes Fasergewebe, das die Krümmung beim erigierten Penis hervorruft und eine Penetration während des Geschlechtsverkehrs erschwert oder unmöglich macht. Wodurch die Entzündung verursacht wird, ist allerdings nicht mit Bestimmtheit geklärt.

Die Erektion kann hier schmerzhaft sein. Das Narbengewebe kann sich auf die Schwellkörper (Corpora cavernosa) ausweiten, was eine Erektionsstörung (erektile Dysfunktion) zur Folge hat.

In der Regel können die Ärzte ihre Diagnose aufgrund der Untersuchung des Penis stellen. Manchmal wird zur Beurteilung des Narbengewebes eine Ultraschalluntersuchung herangezogen.

Was ist die Peyronie-Krankheit?

Bei der Peyronie-Krankheit bildet sich aufgrund einer Entzündung im Penis Narbengewebe. Da sich das Narbengewebe bei einer Erektion nicht vergrößert, ist der erigierte Penis gekrümmt. Dadurch wird das Eindringen in die Scheide beim Geschlechtsverkehr erschwert oder unmöglich. Das Narbengewebe kann sich möglicherweise auf die Schwellkörper (Corpora cavernosa) ausweiten, was eine erektile Dysfunktion zur Folge hat.

Behandlung der Peyronie-Krankheit

  • Vitamin E und/oder Kalium-Paraaminobenzoat

  • Injektionen zur Reduzierung des Narbengewebes

  • Ultraschallbehandlungen

  • Externes Traktionsgerät (zur Behebung der Peniskrümmung)

Eine leichte Krümmung, welche die Sexualfunktion nicht beeinträchtigt, muss nicht behandelt werden. Die Peyronie-Krankheit kann sich nach einigen Monaten von allein wieder zurückbilden.

Manchmal hilft es, Vitamin E einzunehmen, das die Wundheilung unterstützt und die Vernarbungen mindert. Des Weiteren kann auch Kalium-Paraaminobenzoat eingenommen werden. In manchen Fällen kann es allerdings zu Bauchschmerzen oder Verdauungsstörungen führen und es erfordert die Einnahme vieler Tabletten am Tag.

Die Injektion von Kortikosteroiden, Verapamil oder Kollagenase aus Clostridium histolyticum (Kollagenase) in das Narbengewebe soll das Narbengewebe lösen und so die Entzündung lindern und die Narbenbildung verringern.

Eine Ultraschallbehandlung kann die Durchblutung fördern und so weiterer Narbenbildung vorbeugen.

Eine Bestrahlung kann zwar die Schmerzen lindern, verschlimmert aber häufig die Gewebeschäden.

Eine Operation wird nicht empfohlen, es sei denn, die Krankheit ist weit fortgeschritten und der Penis so sehr gekrümmt, dass kein Geschlechtsverkehr mehr möglich ist. Bei einer operativen Behandlung der Peniskrümmung werden Nähte unter die Haut gesetzt, um die gegenüberliegende Seite des Penis zu straffen oder zu verkürzen, was die Krümmung teilweise oder vollständig korrigiert. Die Operation zur Entfernung des Narbengewebes verkürzt den Penis und kann die Krankheit verschlimmern oder zu erektiler Dysfunktion führen. Sie kann jedoch eingesetzt werden, wenn die Krümmung bei Patienten mit einer starken Erektion stark ausgeprägt ist. Bei Patienten mit bereits vorliegender erektilen Dysfunktion kann eine Penisprothese eingesetzt werden, um gleichzeitig die erektile Dysfunktion und die Peniskrümmung zu behandeln.

Manchmal wird von Ärzten empfohlen, zur Behebung der Peniskrümmung ein Gerät zu tragen, das den Penis streckt (ein sog. externes Traktionsgerät).