Anabolika (auch anabol-androgene Steroide genannt) sind synthetische (künstlich hergestellte) Versionen des Hormons Testosteron und verwandter Substanzen, die häufig zur Steigerung der Muskelmasse und -kraft verwendet werden.
Anabolika sind Hormone, die das Muskelwachstum fördern und Kraft und Leistungsfähigkeit steigern.
Sie können auch viele Nebenwirkungen haben, darunter psychische (Stimmungsschwankungen, aggressives Verhalten, Reizbarkeit) und körperliche (Akne und vermännlichende Wirkungen bei Frauen; Unfruchtbarkeit und Unterdrückung der natürlichen Testosteronproduktion sowie Gynäkomastie bei Männern).
Anabolika können im Urin bis zu sechs Monate lang nachgewiesen werden.
Die Behandlung der meisten Nebenwirkungen umfasst das Absetzen der Anabolika.
Anabolika umfassen das Hormon Testosteron und damit verwandte Medikamente. Anabolika haben zahlreiche körperliche Wirkungen, darunter die Förderung des Muskelwachstums und Steigerung der Muskelstärke und der Energiereserven. Diese Substanzen werden daher oft illegal verwendet, um im Sport einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu gewinnen. Oft werden sie von Sportlern angewendet. Weltweit wenden ungefähr 2 % der Frauen und 6 % der Männer Anabolika an oder missbrauchen sie; die Schätzungen für die USA sind ähnlich. Diese Schätzungen gelten sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche.
Anabolika können in der Medizin vielseitig eingesetzt werden, einschließlich zur Behandlung eines niedrigen Testosteronspiegels (Hypogonadismus) und manchmal auch, um den Abbau von Muskulatur bei Patienten zu vermeiden, die bettlägerig sind oder schwere Verbrennungen, Krebs oder eine schwere HIV-Infektion haben. Wenn Anabolika jedoch nur dazu verwendet werden, die Muskelmasse und -kraft zu steigern, vor allem bei einer Anwendung ohne Rezept, dann gilt das als Missbrauch. In den Vereinigten Staaten unterliegen die meisten Anabolika dem Controlled Substances Act, dem US-amerikanischen Gesetz im Zusammenhang mit der Drogenpolitik des Landes. Der Besitz von Anabolika ohne ein Rezept ist illegal.
Die Präparate können oral genommen, in einen Muskel gespritzt oder als Gel bzw. als Pflaster auf der Haut aufgetragen bzw. angewandt werden.
Sportler verwenden Anabolika vielleicht über einen bestimmten Zeitraum, brechen dann die Anwendung ab und beginnen dann mehrere Male pro Jahr wieder damit. Dieser Prozess wird als „Cycling“ bezeichnet. Sportler verwenden oft auch viele Anabolika zur selben Zeit, eine als „Stacking“ bezeichnete Praxis. Auch werden sie auf unterschiedliche Art angewandt (oral, als Injektion oder Pflaster). Beim sogenannten „Pyramiding“ wird die Dosis zyklisch erhöht. Dies führt schließlich zu einer sehr hoch dosierten Anwendung. Cycling, Stacking und Pyramiding sollen die gewünschten Wirkungen steigern und schädigende minimieren, doch gibt es nur wenige Nachweise für diesen Nutzen.
In zur Behandlung von Krankheiten genutzten Dosen verursachen Anabolika kaum Probleme. Zur Steigerung der Muskelmasse und -kraft wird unter Umständen jedoch das 10- bis 50-Fache dieser Dosen angewendet.
Symptome und Anzeichen von Anabolikagebrauch
Anabolika haben körperliche und psychische Auswirkungen. Je größer die angewendete Menge, desto stärker die Wirkung.
Körperliche Auswirkungen
Die Hauptwirkung auf den Körper von Anabolika ist
eine Zunahme der Muskelmasse
Weitere körperliche Auswirkungen sind
Gynäkomastie (eine Vergrößerung der Brüste) sowie kleinere Hoden mit einer verminderten Spermienzahl und in der Regel Unfruchtbarkeit bei Männern
Virilismus (vermännlichende Wirkungen) bei Frauen, wie Kahlheit, übermäßige Körperbehaarung (Hirsutismus), eine vergrößerte Klitoris, eine tiefere Stimme, kleinere Brüste sowie eine dünnere Scheidenschleimhaut (Atrophie der Scheidenschleimhaut)
Eine Gynäkomastie bei Männern und vermännlichende Wirkungen bei Frauen können irreversibel verlaufen.
Häufige Zunahme von Akne ist bei beiden Geschlechtern üblich. Insbesondere bei der Anwendung von hohen Dosen können die Aggressivität und der Appetit zunehmen. Bei Heranwachsenden können Steroide die Entwicklung der Arm- und Beinknochen beeinträchtigen.
Eine langfristige Anwendung kann dazu führen, dass der Körper übermäßig viele rote Blutkörperchen bildet und kann anomale Fettspiegel (Lipide) im Blut verursachen. Die Werte des „schlechten“ Low Density Lipoprotein(LDL)-Cholesterins steigen an, der Spiegel des „guten“ High Density Lipoprotein(HDL)-Cholesterins sinkt. Im Zusammenhang mit Anabolika werden schwere Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems berichtet, darunter Bluthochdruck, Herzinfarkte und Blutgerinnsel. Es können auch Komplikationen auftreten, die die Leber oder die Nieren betreffen.
Psychische Auswirkungen
Anabolika haben mehrere psychische Wirkungen, normalerweise jedoch nur in hohen Dosen:
Starke und sprunghafte Stimmungswechsel
Irrationales Verhalten
Gesteigerte Aggressivität (sog. Steroid- oder „Roid“-Rage)
Reizbarkeit
Gesteigerter Sexualtrieb (Libido) bei Männern, manchmal auch bei Frauen
Depression
Diagnose von Anabolikagebrauch
Urintests
Bluttests
In Urintests lassen sich Abbauprodukte von Anabolika nachweisen. Sie können noch bis zu sechs Monate nach Abbruch der Anwendung festgestellt werden.
Mit Bluttests kann der aktuelle Testosteronspiegel der Person überprüft werden und es kann festgestellt werden, ob der Spiegel höher als normal ist. Der Spiegel anderer Sexualhormone (z. B. follikelstimulierendes Hormon [FSH], luteinisierendes Hormon [LH]) im Blut kann ebenfalls gemessen werden. Ist der Testosteronspiegel sehr hoch, der FSH- und LH-Spiegel jedoch niedrig, weist dies einen Anabolikagebrauch nach.
Behandlung von Anabolikagebrauch
Beenden der Steroidanwendung
Das Hauptbehandlungsziel besteht darin, Anabolika nicht mehr anzuwenden. Zwar machen Anabolika nicht körperlich abhängig, doch kann, insbesondere bei Wettkampf-Bodybuildern, eine psychische Abhängigkeit bestehen. Eine Gynäkomastie (die Vergrößerung des Brustgewebes bei Männern) muss möglicherweise chirurgisch behandelt werden.
Männer, die infolge von Anabolikagebrauch unfruchtbar werden, können medikamentös behandelt werden, um die Fruchtbarkeit wiederherzustellen.
Vorbeugung vor Anabolikagebrauch
Heranwachsende und junge Erwachsene sollten über die Risiken im Zusammenhang mit der Einnahme von Anabolika bereits ab der Mittelstufe aufgeklärt werden. Auch sind Programme sinnvoll, die Alternativen und gesunde Wege zur Steigerung der Muskelmasse und Verbesserung der Leistungsfähigkeit aufzeigen. Solche Programme stellen eine gesunde Ernährung und Techniken des Krafttrainings heraus.
Weitere Informationen
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