Unglücklicherweise müssen sich viele Familien den emotionalen Herausforderungen stellen, die mit der Betreuung eines schwer kranken oder sterbenden Kindes einhergehen. Schwer kranke oder sterbende Kinder kann mit einer palliativen Versorgung, Hospizpflege oder beidem geholfen werden. Hospizpflege und palliative Versorgung sind beides spezielle Pflegeformen zur Unterstützung von Menschen mit schweren, lebensverändernden Erkrankungen. Das Personal der palliativen Versorgung und Hospizpflege kann bei möglichen Krankheitsaspekten wie der Schmerzbehandlung helfen und emotionale Unterstützung bieten.
(Siehe auch Krankheit und Tod bei Säuglingen.)
Tod eines Kindes
Meistens sterben Kinder im Krankenhaus oder in einer Notaufnahme. Der Tod kann nach einer langen Krankheit, wie Krebs, oder plötzlich und unerwartet, zum Beispiel nach einer Verletzung, einer schweren Infektion oder beim plötzlichen Kindstod (SIDS) eintreten.
Der Tod eines Kindes kann für die Familie schwer zu begreifen und zu akzeptieren sein. Für Eltern bedeutet es, die Träume und Hoffnungen, ein Kind großzuziehen und ihre Zukunft zusammen mit diesem Kind zu gestalten, aufgeben zu müssen. Während des Trauerprozesses kann es sein, dass die Eltern nicht mehr in der Lage sind, sich um die Bedürfnisse von Familienmitgliedern, einschließlich anderer Kinder, zu kümmern. Beratungen durch Spezialisten im Umgang mit Familien, die ein Kind verloren haben, können hilfreich sein.
Manchmal reagieren Eltern auf den Verlust eines Kindes, indem sie sofort die nächste Schwangerschaft planen, vermutlich in dem Versuch eine Art „Ersatz“ für das Kind zu schaffen. Die Eltern übertragen ihre Gefühle und Erwartungen, die sie an das verstorbene Kind hatten, möglicherweise auf das „Ersatzkind“. Die Furcht und Angst vor einem weiteren Verlust kann es ihnen schwer machen, eine Verbindung zu dem neuen Kind aufzubauen. Bei einem Kind, das nach dem Tod eines anderen Kindes geboren wird, besteht das Risiko eines Ersatzkind- oder Vulnerable-Child-Syndroms.
Beim Ersatzkindsyndrom möchten Eltern ein Kind nach dem Verlust eines älteren Kindes, damit es sie über den Verlust hinwegtröstet und die Leere füllt, die das verstorbene, ältere Kind hinterlassen hat. Sie sind möglicherweise enttäuscht, wenn ihre Trauer nicht nachlässt. Dies kann sich negativ auf ihre Fähigkeit auswirken, ihr nächstgeborenes Kind anzunehmen und sich um es zu kümmern.
Bei einem Vulnerable-Child-Syndrom können Eltern überfürsorglich sein und denken, dass für das Nächstgeborene nach dem Verlust des älteren Kindes ein besonderes Risiko besteht, Verhaltens-, Entwicklungs- oder medizinische Probleme zu entwickeln, und es daher besondere Pflege und Schutz vor vermeintlichen Schäden benötigt.
Eltern, die trauern, können Probleme damit haben, eine emotionale Bindung zum neuen Kind aufzubauen. Diese Gefühle sind normal. Eine Beratung für die Eltern und Geschwister ist hilfreich.
Kindern helfen, mit Tod und Sterben umzugehen
Besuch von kranken Kindern oder Erwachsenen
Eltern können den Arzt des Kindes oder andere medizinische Fachkräfte fragen, ob sie ihrem Kind den Besuch bei einem schwerkranken Kind oder Erwachsenen erlauben sollten. Manche Kinder fragen danach, sterbende Familienmitglieder oder Freunde zu besuchen. Eltern sollten ihre Kinder auf einen solchen Besuch vorbereiten, damit sie wissen, was sie erwartet. Zum Beispiel können sie dem Kind erzählen, dass die Person zwar anders aussieht, aber immer noch sie selbst ist. Die Person kann krank erscheinen, an Gewicht verlieren oder zunehmen, ihre Haare verlieren oder möglicherweise aufgrund der Krankheit nicht mehr in der Lage sein, wie früher zu kommunizieren.
Tod eines Familienmitglieds oder geliebten Menschen
Es hängt stark von der Entwicklung der Kinder ab, wie gut sie den Tod verstehen können. Ihnen muss der Tod eines geliebten Menschen oder Freundes so erklärt werden, dass sie es verstehen können. Kinder im Vorschulalter verstehen den Tod beispielsweise nur begrenzt. Die Eltern können versuchen, den Tod zu erklären, indem sie ihn mit einem anderen Ereignis in Verbindung setzen, wie dem Verlust eines geliebten Haustieres. Ältere Kinder können den Tod möglicherweise schon besser begreifen.
Wenn sich der Vergleich auch anzubieten scheint, sollte der Tod nicht mit „schlafen gehen und nicht wieder aufwachen“ gleichgesetzt werden, da das Kind dadurch Angst vor dem Zubettgehen bekommen kann.
Teilnahme an einer Beerdigung
Eltern fragen sich oft, ob sie ihr Kind auf eine Beerdigung mitnehmen sollten. Diese Entscheidung sollte im Einzelfall getroffen werden und die Kinder sollten, wenn möglich, in die Entscheidung einbezogen werden. Wenn die Kinder an einer Beerdigung teilnehmen, sollte ein enger Freund oder Verwandter bei ihnen sein und sie unterstützen. Zudem sollten sie die Möglichkeit haben, die Beerdigung zu verlassen, wenn sie dies wünschen.
Eltern sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Kinder neugierig sind und viele Fragen stellen. Sie sollten die Kinder wissen lassen, dass dies in Ordnung ist.
Wenn jemand anders betroffen ist, können Kinder selbstbewusster und weniger hilflos sein, wenn sie ihren Teil beitragen können, zum Beispiel, indem sie:
Blumen pflücken
Eine Karte schreiben oder malen
Ein Geschenk einpacken
Essen, Geld, Kleidung oder Spielzeug sammeln
Wenn ein Kind nach einem Todesfall verschlossen oder traurig wirkt, sich nicht an den üblichen Aktivitäten beteiligen will oder aggressiv ist, sollten die Eltern fachlichen Rat für das Kind aufsuchen.
Weitere Informationen
Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.
Diese Quellen stellen Informationen zur Unterstützung von Eltern, Betreuern und Geschwistern nach dem Tod eines Kindes bereit:
