Die beiden Hauptformen einer Kniedeformität sind O-Beine und X-Beine. Sie sind Geburtsfehler.
Geburtsdefekte, auch als angeborene Anomalien bezeichnet, sind physische Anomalien, die vor der Geburt eines Kindes entstehen. „Angeboren“ (kongenital) bedeutet „bei Geburt vorhanden“. (Siehe auch Einführung zu Geburtsfehlern des Gesichts, der Knochen, Gelenke und Muskeln.)
O-Beine
Bei O-Beinen, welche Ärzte „Genu varum“ nennen, krümmen sich die Beine an den Knien, sodass diese weiter auseinander stehen als normal. Die Fehlstellung entsteht in der Regel durch die Stellung der Beine in der Gebärmutter vor der Geburt. Diese Störung sieht man häufig bei Kleinkindern und sie gibt sich normalerweise ohne Behandlung, wenn das Kleinkind den 18. Lebensmonat erreicht hat. Wenn die O-Beinigkeit weiter besteht oder sich sogar verschlimmert, müssen die Ärzte Rachitis oder eine andere stoffwechselbedingte Knochenkrankheit ausschließen.
Sie können die Blount-Krankheit vermuten, die durch ein Problem mit den Wachstumsfugen im Schienbein (Tibia) verursacht wird. Die Blount-Krankheit kann entweder ein oder beide Beine betreffen. Meist tritt sie im ersten Lebensjahr auf. Sie kann sich jedoch auch im Jugendalter bei übergewichtigen Kindern entwickeln. Die Blount-Krankheit ist schwer frühzeitig zu diagnostizieren, weil das Problem möglicherweise nicht auf dem Röntgenbild zu erkennen ist. Die frühe Verwendung von Schienen oder Beinhilfen bei Kindern unter 3 Jahren bei der Blount-Krankheit kann von Nutzen sein. Bei älteren Kindern kann eine Operation durchgeführt werden.
X-Beine
X-Beine, die von Ärzten „Genu valgum“ genannt werden, treten seltener als O-Beine auf. Bei X-Beinen zeigen die Knie nach innen. Selbst bei starker Fehlstellung bilden sich X-Beine ohne Behandlung bis zum 9. Lebensjahr beim Kind von selbst zurück. Kinder mit starken X-Beinen, die älter als 10 Jahre alt sind, benötigen wahrscheinlich eine Operation.