HealthDay
ERKRANKUNG

Vitamine und Mineralstoffe

VonShilpa N Bhupathiraju, PhD, Harvard Medical School and Brigham and Women's Hospital;
Frank Hu, MD, MPH, PhD, Harvard T.H. Chan School of Public Health
Überprüft/überarbeitet Feb. 2023
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

    Vitamine und alle Mineralstoffe sind essenzielle Nährstoffe. Das bedeutet, dass der Körper sie selbst nicht aus anderen Substanzen in der Nahrung herstellen kann. Folglich müssen Vitamine und Mineralstoffe direkt über die Nahrung aufgenommen werden.

    Vitamine werden unterteilt als

    • Wasserlöslich: Vitamin C und die acht Vitamine des Vitamin-B-Komplex

    • Fettlöslich: Vitamine A, D, E und K

    Nur die Vitamine A, D, E, K und B12 werden in größerem Umfang im Körper gespeichert.

    Einige Mineralstoffe benötigt der Körper in ziemlich großen Mengen (etwa 1 bis 2 Gramm pro Tag). Sie werden als Makronährstoffe betrachtet. Dazu gehören Kalzium, Chlorid, Magnesium, Phosphor, das meist als Phosphat im Körper vorkommt, Kalium und Natrium.

    Mineralstoffe, die in nur kleinen Mengen benötigt werden (Spurenelemente), werden als Mikronährstoffe betrachtet. Dazu zählen Chrom, Kupfer, Fluorid, Jod, Eisen, Mangan, Molybdän, Selen und Zink. Mit Ausnahme von Chrom werden alle diese Mineralstoffe in Enzyme oder Hormone eingebaut, die für den Stoffwechsel erforderlich sind. Chrom trägt im Körper dazu bei, den Blutzuckerspiegel im Normalbereich zu halten. Spurenelemente wie Arsen, Kobalt, Fluorid, Nickel, Silikon und Vanadium, die für Tiere essenziell sein können, wurden für die Ernährung des Menschen bisher nicht als erforderlich angesehen. Fluor geht mit Kalzium eine stabile Verbindung ein und hilft so, den Mineralgehalt von Knochen und Zähnen aufrechtzuerhalten und Zahnschäden zu verhüten. Alle Spurenelemente wirken bei Überdosierung giftig; einige wie Arsen, Nickel und Chrom können Krebs auslösen.

    Antioxidationsmittel

    Einige Vitamine, z. B. die Vitamine C und E und Mineralstoffe wie Selen wirken als Antioxidantien, ähnlich wie andere Stoffe in Obst und Gemüse, darunter z. B. Betakarotin. Antioxidantien schützen Zellen vor einer Schädigung durch freie Radikale, die als Nebenprodukte des normalen Zellstoffwechsels freigesetzt werden. Freie Radikale gehen schnell chemische Reaktionen ein – von denen einige für den Körper nützlich sind, andere nicht. Man geht davon aus, dass freie Radikale beispielsweise zur Entstehung von Herz- und Gefäßkrankheiten sowie Krebs beitragen können.

    Menschen, die ausreichend Obst und Gemüse zu sich nehmen, die reich an Antioxidantien sind, entwickeln seltener Herz- und Gefäßkrankheiten und bestimmte Krebsarten. Ob diese Vorteile jedoch auf Antioxidantien, andere Substanzen in Obst und Gemüse oder andere Faktoren in der Ernährung und Lebensweise der Menschen zurückzuführen sind, ist nicht bekannt. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Antioxidantien hat außerdem nicht gezeigt, dass diese vor Krankheiten und Tod schützen. In manchen Fällen können sie sogar schädlich sein.

    Ergänzungsmittel

    Gewöhnlich ist es vorteilhafter, ausreichend Vitamine und Mineralstoffe aus Lebensmitteln zu erhalten, als diese über Nahrungsergänzungspräparate aufzunehmen. Lebensmittel enthalten im Gegensatz zu Nahrungsergänzungspräparaten noch andere Substanzen, die für die Gesundheit von Nutzen sind.

    Die regelmäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist bei Personen, die sich gesund ernähren, weder notwendig noch von Vorteil. Einige Ergänzungsmittel können sogar schädlich sein. Beispielsweise kann zu viel Vitamin A zu Haarausfall, aufgeplatzten Lippen, trockener Haut, geschwächten Knochen, Kopfschmerzen, erhöhten Kalziumspiegeln im Blut und einer seltenen Erkrankung führen, die durch einen erhöhten Druck im Schädel gekennzeichnet ist, der idiopathischen intrakraniellen Hypertonie.