Schutzmerkmale des Auges

VonJames Garrity, MD, Mayo Clinic College of Medicine and Science
Überprüft/überarbeitet März 2022
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

    Die Augenhöhlen, Wimpern, Augenlider, Bindehaut und Tränendrüsen schützen das Auge.

    Strukturen zum Schutz des Auges

    Die knöchernen Strukturen der Augenhöhle (der knöchernen Höhle, die den Augapfel und seine Muskeln, Nerven und Blutgefäße sowie die Tränen produzierenden bzw. ableitenden Strukturen enthält), ragen über die Oberfläche des Auges hinaus. Sie schützen das Auge, während sie ihm gleichzeitig gestatten, sich in einem weiten Bogen frei zu bewegen.

    Die Augenwimpern wachsen als kurze Haare aus dem Rand des Augenlids hinaus. Die oberen Wimpern sind länger als die unteren und aufwärts gebogen. Die unteren Wimpern wachsen in die untere Richtung. Die Augenwimpern halten Insekten und Fremdkörper von den Augen fern, indem sie als physische Barriere fungieren und den Menschen bei der geringsten Empfindung oder Provokation zum reflexartigen Blinzeln veranlassen.

    Das obere und untere Augenlid sind dünne Haut- und Muskelfalten, die die Augen bedecken können. Sie schließen sich schnell und reflexartig (blinzeln), um eine mechanische Barriere zu bilden und somit das Auge vor Fremdkörpern, Wind, Staub, Insekten und sehr hellem Licht zu schützen. Dieser Reflex wird ausgelöst, wenn man einen herannahenden Gegenstand erblickt, die Berührung eines Objektes auf der Augenoberfläche spürt oder die Wimpern mit Wind oder kleinen Partikeln wie Staub oder Insekten in Kontakt kommen.

    Auf der feuchten Innenseite des Augenlids bildet die Bindehaut eine Falte, um die vordere Oberfläche des Auges zu schützen, und reicht direkt bis an den Rand der Hornhaut. Die Bindehaut schützt das darunterliegende empfindliche Gewebe.

    Der Lidschlag hilft, die Tränenflüssigkeit gleichmäßig auf der Augenoberfläche zu verteilen. Tränen setzen sich aus einer salzigen Flüssigkeit zusammen, die die Oberfläche des Auges kontinuierlich umfließt, um sie feucht zu halten. Sie überträgt Sauerstoff und Nährstoffe an die Hornhaut, der die Blutgefäße fehlen, die diese Substanzen an andere Gewebearten weiterleiten. In geschlossenem Zustand schützen die Lider diese Flüssigkeit vor der Verdunstung. Kleine Drüsen auf dem oberen und unteren Lidrand scheiden eine ölige Substanz aus, die Bestandteil des Tränenfilms ist und die Verdunstung der Tränenflüssigkeit verhindert. Tränen halten die Oberfläche der Augen feucht. Ohne diese Feuchtigkeit würde die normalerweise durchsichtige Hornhaut austrocknen, sich verletzen, infizieren und trübe werden. Darüber hinaus bindet die Tränenflüssigkeit kleine, ins Auge eindringende Fremdkörper. Und schließlich sind Tränen auch reich an Antikörpern, die Infektionen abwehren. Augenlider und Tränenflüssigkeit schützen das Auge, während sie gleichzeitig den Lichtstrahlen, die ins Auge fallen, ungehinderten Zugang erlauben.

    Die Tränenflüssigkeit setzt sich aus drei Schichten zusammen: Wasser-, Schleim- und Fettschicht. Die Tränendrüsen bilden die Wasserschicht. Die jeweils am oberen äußeren Rand der Augen und in der Bindehaut liegenden Tränendrüsen (siehe Abbildung Wie Tränen entstehen) produzieren den wässrigen Anteil der Tränenflüssigkeit, die durch den Tränengang zur Augenoberfläche fließt. Die Schleimdrüsen in der Bindehaut produzieren die Schleimschicht, und Talgdrüsen (Lipide) am Rand der Augenlider die Fettschicht. Der Schleim und das Fett mischen sich mit dem wässrigen Anteil der Tränenflüssigkeit und bilden einen noch besser schützenden Tränenfilm.

    Die Tränen fließen aus jedem Auge an der Innenseite der Augenlider in der Nähe der Nase in eine Öffnung, die Tränenpünktchen (Punctum lacrimale) genannt wird. Dann fließen die Tränen durch winzige Kanäle, die als Tränenkanälchen (Canaliculi) bezeichnet werden, und dann weiter durch die Tränennasengänge in die Nase.