Einige Ursachen für binokulare Diplopie

Ursache

Verdächtige Befunde

Diagnostischer Ansatz

Erkrankungen, die Hirnnerven zu extraokulären Augenmuskeln betreffen (Das Vorhandensein von Schmerz variiert je nach Ursache

Zerebrovaskuläre Erkrankung, die den Pons oder das Mittelhirn betrifft

Ältere Patienten, Risikofaktoren (z. B. Hypertonie, Arteriosklerose, Diabetes)

Manchmal internukleäre Ophthalmoplegie oder andere neurologische Defizite

Keine Schmerzen

MRT

Komprimierende Läsion (z. B. Aneurysma, Tumor)

Häufig Schmerzen (plötzlich, wenn durch ein gerissenes Aneurysma verursacht) und andere neurologische Ausfälle

Sofortige Bildgebung (Computertomographie, MRT)

Idiopathisch (meist mikrovaskulär)

Tritt isoliert auf (keine weiteren Manifestationen)

Ophthalmologische Überweisung zur Überprüfung anderer Defizite

Bei isolierter Diplopie Beobachtung, ob spontane Rückbildung auftritt

Bildgebung (MRT, Computertomographie), falls keine Rückbildung nach einigen Wochen

Entzündliche oder infektiöse Läsionen (z. B. Sinusitis, Abszess, Sinus-cavernosus-Thrombose)

Anhaltende Schmerzen

Manchmal Fieber oder systemische Beschwerden, sensorische Veränderungen im Gesicht, Exophthalmus

Computertomographie oder MRT

Pseudoenzephalitis Wernicke

Anamnestischer Alkoholmissbrauch, Ataxie, Verwirrtheit

Klinische Diagnose

Mechanische Störungen bei okulären Bewegungen (oft verbunden mit Schmerzen)

Morbus Basedow (infiltrative Ophthalmopathie, in der Regel mit Hyperthyreose assoziiert)

Lokale Symptome: Augenschmerzen, Exophthalmus, Augentränen, trockene Augen, Reizungen, Photophobie, Diplopie in Folge einer okularen Muskelschwäche, Verlust der Sehkraft durch Optikuskompression

Systemische Symptome: Palpitationen, Angst, gesteigerter Appetit, Gewichtsverlust, Schlaflosigkeit, Struma, prätibiales Myxödem

Manchmal gehen Augenanomalien einer Funktionsstörung der Schilddrüse voraus

Tests der Schilddrüsenfunktion

Orbitale Myositis

konstante Augenschmerzen, die sich durch Augenbewegung verschlimmern, Exophthalmus, manchmal Injektionen

MRT

Trauma (z. B. Fraktur, Hämatom)

Anzeichen eines äußeren Traumas; feststellbar durch Anamnese

Computertomographie oder MRT

Tumoren (nahe der Schädelbasis, in oder in der Nähe der Nebenhöhlen oder der Orbita)

Oft Schmerzen (unabhängig von Augenbewegungen), einseitiger Exophthalmus, manchmal andere neurologische Manifestationen

Computertomographie oder MRT

Störungen der neuromuskulären Übertragung (typischerweise liegt kein Schmerz vor)

Botulismus

Manchmal gehen gastrointestinale Symptome voraus

Absteigende Schwäche, Dysfunktion anderer Hirnnerven, erweiterte Pupillen, normale Empfindungen

Serum- und Stuhluntersuchungen auf Toxin

Guillain-Barré-Syndrom (Miller-Fisher-Variante)

Ataxie, verminderte Reflexe

Lumbalpunktion

Multiple Sklerose

Intermittierende, wandernde neurologische Symptome, einschließlich Parästhesien oder Schwächungen der Extremitäten, Sehstörungen, Miktionsstörung

Manchmal internukleäre Ophthalmoplegie

MRT des Gehirns und des Rückenmarks

Myasthenia gravis

intermittierende Diplopie, oft mit Ptosis, Bulbärsymptomen, Schwäche, die sich mit wiederholtem Gebrauch des Muskels verschlimmert

Eisbeutel-Test, Einzelfaser-Elektromyogramm (EMG), Anti-Acetylcholin-Rezeptor-Antikörper-Test