Unter Thorakoskopie versteht man die endoskopische Untersuchung des Pleuraspaltes. Sie wird zur Diagnostik (Pleuroskopie) oder zu operativen Zwecken eingesetzt.
Die operative Thorakoskopie wird üblicherweise als videoassistierte thorakoskopische Operation (VATS) bezeichnet.
Eine Thorakoskopie kann in einer Endoskopieabteilung unter Lokalanästhesie am wachen Patienten durchgeführt werden, während VATS eine Vollnarkose erfordert und im OP erfolgt. Bei beiden Verfahren wird zur besseren Übersicht über die Pleurablätter ein Pneumothorax herbeigeführt.
Indikationen
Thorakoskopie wird verwendet für
Die diagnostische Genauigkeit für maligne Erkrankungen und Tuberkulose der Pleura beträgt 95%.
Zu den Indikationen für VATS gehören
Zu den selteneren Indikationen für eine VATS gehören die Exstirpation gutartiger mediastinaler Tumoren, Biopsie und Staging-Untersuchungen bei Ösophaguskarzinomen, Sympathektomie bei schwerer Hyperhidrose oder Kausalgie sowie traumatische Verletzungen von Lunge, Pleura und Zwerchfell.
Kontraindikationen
Die Kontraindikationen sind die gleichen wie bei Pleurapunktionen.
Eine absolute Kontraindikation ist
Biopsien sind bei Patienten mit stark vaskularisierten Karzinomen, schwerer pulmonaler Hypertonie und schweren bullösen Lungenerkrankungen relativ kontraindiziert.
Vorgehensweise
Obwohl die Thorakoskopie auch von einigen Pulmologen durchgeführt wird, ist die VATS eine Domäne der Thoraxchirurgie. Beide Verfahren ähneln dem Anlegen einer Pleuradrainage; durch einen Hautschnitt wird ein Trokar in einen Zwischenrippenraum eingelegt, durch den das Thorakoskop eingeführt wird. Zusätzliche Schnitte ermöglichen die Verwendung einer Videokamera und anderer Instrumente.
Nach einer Thorakoskopie wird üblicherweise für 1–2 Tage eine Pleuradrainage benötigt.