Enthesiopathie der Achillessehne

VonJames C. Connors, DPM, Kent State University College of Podiatric Medicine
Überprüft/überarbeitet Nov. 2023
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Hierbei handelt es sich um Schmerzen in der Region des Ansatzes der Achillessehne an der posterosuperioren Seite des Fersenbeins. Die Diagnose wird klinisch gestellt. Auf Röntgenbildern in der Seitenansicht können Enthesophyten (Knochensporne) zu sehen sein. Die Behandlung besteht in Stretching, Schienen und Fersenstützen.

(Siehe auch Übersicht zu Erkrankungen der Füße und Sprunggelenke.)

Die Ursache einer Enthesopathie der Achillessehne ist eine chronische Zugbelastung der Sehne am Ansatz. Begünstigend wirkt eine Kontraktur oder Verkürzung der Wadenmuskulatur durch Bewegungsarmut, Übergewichtigkeit und athletischer Überbeanspruchung. Eine Enthesiopathie kann durch eine cSpondyloarthropathiec verursacht werden. Fluorchinolon-Antibiotika erhöhen das Risiko einer Achillessehnen-Tendinopathie oder einer Sehnenruptur, insbesondere bei Menschen über 60 Jahren.

Charakteristischerweise kommt es zu Fersenschmerzen oberhalb des Schuhrandes beim Umhergehen, diagnostisch beweisend sind Schmerzen bei der Palpation im Bereich des Sehnenansatzes bei Patienten mit diesen Symptomen. Wenn das Sprunggelenk während der Palpation zurückgebeugt wird, verstärkt sich typischerweise der Schmerz. Eine rezidivierende und vor allem multifokale Enthesitis sollte die Abklärung (Anamnese und Untersuchung) hinsichtlich einer Spondylarthropathie veranlassen.

Behandlung der Achillessehnen-Enthesopathie

Essenzieller Bestandteil häuslicher Trainingsprogramme ist eine physikalische Therapie, ausgerichtet auf Techniken zur Dehnung der Wadenmuskulatur, die 2- bis 3-mal am Tag für etwa 10 min durchgeführt werden sollten. Der Patient kann zur Dehnung der Wadenmuskulatur dorsalen Druck erzeugen, indem er sich eine Armlänge entfernt mit gestreckten Kniegelenken und dorsal flektierten Füßen aufgrund des eigenen Körpergewichts an eine Wand lehnt (Dehnung des M. gastrocnemius im Stehen). Um den Stress der Achillessehne bei Belastung zu minimieren, sollte der Patient Fuß- und Sprunggelenk für etwa 1 min beim Aufstehen nach längeren Ruhephasen aktiv in den Grenzen ihrer Beweglichkeit bewegen. Nächtliche Schienen können ebenfalls verordnet werden, um eine passive Dehnung während des Schlafes zu gewährleisten und Kontrakturen zu verhindern.

Fersenstützen sollten vorübergehend eingesetzt werden, um den Stress für die Sehne bei Belastung zu verringern und Schmerzen zu lindern. Auch wenn der Schmerz nur in einer Ferse auftritt, sollten die Fersenstützen beidseitig getragen werden, um Gangstörungen und mögliche sekundäre (kompensatorische) Hüft- und/oder Rückenschmerzen zu verhindern.

Bei Patienten mit Achillessehnenenthesopathie im Zusammenhang mit einem zugrunde liegenden Spondyloarthropathie kann eine Behandlung mit einem nichtsteroidalen Antrirheumatikum (NSAR) oder einem Biologikum (z. B. TNF-Hemmer) von Vorteil sein.

Bei hartnäckigeren Formen der Achillessehnen-Enthesopathie kann eine extrakorporale Impulsaktivierungstherapie (EPAT), auch bekannt als extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT), in Betracht gezogen werden. In EPAT werden niederfrequente Pulswellen lokal mit einem Handapplikator abgegeben. Die gepulste Druckwelle ist eine sichere, nicht invasive Technik, die den Stoffwechsel anregen und die Blutzirkulation verbessern soll, was wiederum die Regeneration von geschädigtem Gewebe und die Heilung beschleunigen kann. Einige Daten haben gezeigt, dass EPAT zu einer Verbesserung der Symptome und der funktionellen Ergebnisse führt (1); es sind jedoch weitere hochwertige Daten erforderlich, um die Dauer und Häufigkeit der Behandlungen zu bestimmen (2).

Literatur zur Behandlung

  1. 1. Rompe JD, Furia J, Maffulli N: Eccentric loading compared with shock wave treatment for chronic insertional Achilles tendinopathy. A randomized, controlled trial. J Bone Joint Surg Am 90(1):52-61, 2008. doi:10.2106/JBJS.F.01494

  2. 2. Fan Y, Feng Z, Cao J, Fu W: Efficacy of extracorporeal shock wave therapy for Achilles tendinopathy: a meta-analysis. Orthop J Sports Med 8(2):2325967120903430, 2020. Veröffentlicht am 27. Februar 2020. doi:10.1177/2325967120903430