Untersuchung des Knies

VonAlexandra Villa-Forte, MD, MPH, Cleveland Clinic
Überprüft/überarbeitet Feb. 2022
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Eine Untersuchung des Knies umfasst eine körperliche Untersuchung und manchmal eine Arthrozentese (siehe Durchführung einer Kniearthrozentese).

(Siehe auch Beurteilung des Patienten mit Gelenksymptomen.)

Phsikalische Untersuchung des Knies

Im Knie

Größere Veränderungen wie Schwellung (z. B. Gelenkerguss, Baker-Zyste), Atrophie des M. quadriceps femoris oder Gelenkinstabilität sind am Knie unschwer festzustellen, wenn der Patient steht und geht. In aufrechter Position sollte der Patient vom Untersucher an Patella, Femurkondylen, Tuberositas tibiae, Tibiaplateau, Fibulaköpfchen, medialem und lateralem Gelenkspalt, Fossa poplitea sowie Quadriceps- und Patellarsehne palpiert werden. Die beiden Gelenkspalten korrespondieren mit der Lage der beiden Menisken; hier sollte während langsamer Beugung und Streckung des Gelenks palpiert werden. Es müssen schmerzhafte extraartikuläre Bursen (z. B. Bursa anserina unterhalb des medialen Gelenkspaltes) von tatsächlichen Störungen im Gelenk abgegrenzt werden.

Die Detektion kleiner Kniegelenkergüsse ist oft schwierig und gelingt am besten anhand des Ausbuchtungszeichens. Das Knie ist voll gestreckt und das Bein leicht nach außen rotiert, während sich der Patient mit entspannter Muskulatur in Rückenlage befindet. Der mediale Rand des Knies wird gepresst, um Flüssigkeit von dort zu verschieben. Durch Auflegen einer Hand auf die suprapatellare Tasche (im Synovialgewebe oberhalb der Kniescheibe) und sanftes Streichen oder Drücken auf die laterale Seite des Knies kann eine Flüssigkeitswelle oder -wölbung entstehen, die bei einem Erguss medial sichtbar ist. Größere Ergüsse können visuell oder durch balloting der Patella identifiziert werden. Der Vergleich mit der nicht betroffenen Seite ist nützlich. Viele Gelenkkrankheiten, inkl. rheumatoide Arthritis, Arthrose, Gicht oder auch ein Trauma, können einen Kniegelenkerguss hervorrufen.

Beugekontrakturen können beim Versuch einer vollen 180°-Streckung des Gelenks festgestellt werden. Die Patella ist auf eine freie, schmerzlose Beweglichkeit zu untersuchen.