Siehe auch Alopecia Alopezie (Siehe auch Alopecia Areata.) Alopezie ist definiert als Körperhaarausfall. Haarausfall ist aus kosmetischen und psychologischen Gründen oft eine Anlass großer Besorgnis für den Patienten, kann... Erfahren Sie mehr .)
Kopfhaut und Bart sind am häufigsten betroffen, wobei jeder behaarte Bereich betroffen sein kann. Der Haarausfall kann fast den gesamten Körper betreffen (Alopecia universalis). Die Alopecia areata gilt als Autoimmunerkrankung, die bei genetisch prädisponierten Menschen nach Exposition mit unbekannten Umweltauslösern, wie Infektion oder emotionaler Belastung, auftritt. Gelegentlich treten gleichzeitig eine autoimmune Vitiligo Vitiligo Vitiligo ist der Verlust der Hautmelanozyten mit umschriebenen depigmentierten Hautbereichen unterschiedlicher Größe. Die Ursache ist unbekannt, basiert aber wahrscheinlich auf genetischen... Erfahren Sie mehr oder Thyreoiditis Hashimoto-Thyreoiditis Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische, autoimmune Entzündung der Schilddrüse mit lymphozytären Infiltrationen. Man findet (Anmerkung der Redaktion: Initial) eine schmerzlose... Erfahren Sie mehr auf.
Diagnose
Untersuchung
Die Diagnose erhält man durch die Inspektion. Die Alopecia areata manifestiert sich typischerweise mit kleinen kreisrunden unbehaarten Flecken, an deren Rand sich kurze abgebrochene Haare finden, die an Ausrufezeichen erinnern. Die Nägel sind gelegentlich eingekerbt oder weisen eine Trachyonychie auf, eine Aufrauung des Nagels, wie sie auch beim Lichen planus Lichen planus Der Lichen planus ist ein rezidivierendes, juckendes, entzündliches Exanthem mit kleinen, dezenten, polygonalen, abgeflachten, lividen Papeln, die konfluieren können, oft liegen auch... Erfahren Sie mehr auftritt.
Zu den Differenzialdiagnosen gehören die Tinea capitis Tinea capitis Die Tinea capitis ist eine Dermatophyteninfektion der Kopfhaut. Die Tinea capitis ist eine Dermatophytose die überwiegend Kinder betrifft, ansteckend ist und epidemisch auftreten kann. Trichophyton... Erfahren Sie mehr , die Trichotillomanie Trichotillomanie Trichotillomanie ist durch wiederkehrendes Herausziehen der Haare bis hin zum Haarausfall charakterisiert. Patienten mit Trichotillomanie ziehen oder zupfen aus nichtkosmetischen Gründen wiederholt... Erfahren Sie mehr
, der Lupus Systemischer Lupus erythematodes Der systemische Lupus erythematodes ist eine chronische, multisystemische entzündliche Krankheit mit autoimmuner Ätiologie, die bevorzugt bei jungen Frauen auftritt. Gemeinsame Manifestationen... Erfahren Sie mehr
und die sekundäre Syphilis Klassifizierung der Syphilis
. Wenn Ergebnisse nicht eindeutig sind, können weitere Tests mit KOH-Vorbereitung, Pilzkulturen, Screening für Syphilis oder Biopsie durchgeführt werden. Patienten mit klinischen Befunden, die auf assoziierte Autoimmunerkrankungen hindeuten (insbesondere Erkrankungen der Schilddrüse) werden auf jene Krankheiten getestet.
Therapie
Corticosteroide
Manchmal topisches Anthralin, Minoxidil, oder beides
Wird eine Therapie in Beracht gezogen, ist Intraläsionale Kortikosteroid-Injektion die Therapie der Wahl bei Erwachsenen. Triamcinolonacetonidsuspension (in Dosen von 0,1–3 ml einer 2,5–5 mg/ml Konzentration, 4–8 Wochen lang) kann bei kleinen Läsionen intradermal injiziert werden. Auch potente topische Glucocorticoide (z. B. Clobetasol-propionat 0,05% als Schaum, Gel oder Salbe 2-mal täglich für ca. 4 Wochen) können eingesetzt werden, wobei sie oft nicht in die Tiefe zum Haarbulbus penetrieren, wo der entzündliche Prozess abläuft. Orale Glucocorticoide sind ebenfalls wirksam, wobei der Haarverlust nach dem Absetzen der Therapie oft rezidiviert und durch die Nebenwirkungen nur ein eingeschränkter Einsatz möglich ist.
Topische Anthralin-Creme (0,5- bis 1% für 10-20 Minuten täglich auftragen, dann abwaschen, Anwendungshäufigkeit abhängig von der Verträglichkeit bis zu einer Stunde pro Tag) kann verwendet werden, um eine leichte irritierende Reaktion zu stimulieren. Minoxidil 5% Lösung kann als Zusatzstoff zur Behandlung mit Kortikosteroiden oder Anthralin hilfreich sein.
Die Induktion eines allergischen Kontaktekzems durch Diphenylcyclopropenon und Quadratdibutylester (topische Immuntherapie) löst aus unbekannten Gründen Haarwachstum aus, allerdings sollte diese Therapieoption Patienten mit diffuser Beteiligung vorenthalten bleiben, die nicht auf die anderen Verfahren ansprechen.
Die Alopecia areata kann spontan verschwinden, chronifizieren oder sich diffus ausbreiten. Risikofaktoren für eine Chronifizierung sind ausgedehnter Befall, Beginn vor der Jugend, Atopie und Beteiligung der peripheren temporalen und Hinterkopfhautbereiche (Ophiasis).