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Der Alterungsprozess im Visier: Depression

Der Alterungsprozess im Visier: Depression

Depressionen betreffen etwa jeden 6. älteren Menschen. Manche ältere Menschen haben vorher schon einmal an Depressionen gelitten. Andere bekommen sie zum ersten Mal im Alter.

Ursachen für Depressionen bei älteren Menschen

Manche Ursachen für Depressionen können bei älteren Menschen häufiger vorkommen. So machen ältere Menschen mit größerer Wahrscheinlichkeit emotional belastende Erfahrungen durch wie z. B. den Verlust durch den Tod eines geliebten Menschen oder den Verlust der gewohnten Umgebung, beispielsweise beim Wegzug aus einer vertrauten Wohngegend. Auch weitere Stressfaktoren wie ein geringeres Einkommen, eine sich verschlimmernde chronische Krankheit, der allmähliche Verlust der Unabhängigkeit oder soziale Isolation können dazu beitragen.

Störungen, die zu Depressionen führen können, sind bei älteren Menschen sehr verbreitet. Solche Störungen bzw. Krankheiten umfassen zum Beispiel Krebs Symptome für Krebs Anfangs ist der Krebs ein kleiner Zellhaufen, der keinerlei Symptome verursacht (siehe auch Krebs: Ein Überblick). Während ein Krebs wächst, kann seine physische Anwesenheit das umliegende Gewebe... Erfahren Sie mehr , Herzinfarkt Akute Koronarsyndrome (Herzinfarkt, Myokardinfarkt, instabile Angina pectoris) Akute Koronarsyndrome sind die Konsequenz aus einem plötzlichen Verschluss in einer Koronararterie. Dieser Verschluss führt je nach Lage und Größe zu einer instabilen Angina pectoris oder einem... Erfahren Sie mehr Akute Koronarsyndrome (Herzinfarkt, Myokardinfarkt, instabile Angina pectoris) , Herzinsuffizienz Herzinsuffizienz (CHF) Bei einer Herzinsuffizienz (einem Herzversagen) kann das Herz nicht mit den Anforderungen des Körpers mithalten. Das führt zu einem verringerten Blutfluss, einer Stauung des Blutes in den Venen... Erfahren Sie mehr Herzinsuffizienz (CHF) , Schilddrüsenerkrankungen Übersicht über die Schilddrüse Die Schilddrüse ist eine kleine Drüse, die etwa 5 Zentimeter im Durchmesser misst und direkt unter der Haut im Hals unter dem Adamsapfel liegt. Die beiden Hälften (Lappen) der Drüse sind in... Erfahren Sie mehr , Schlaganfall Ischämischer Schlaganfall Bei einem ischämischen Schlaganfall stirbt Gehirngewebe ab (Hirninfarkt), weil das Gehirn aufgrund einer blockierten Arterie nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Ein ischämischer... Erfahren Sie mehr Ischämischer Schlaganfall , Demenz Demenz Unter Demenz versteht man eine allmähliche Abnahme der geistigen Fähigkeiten, wobei Gedächtnis, Denkvermögen, Urteilskraft und Lernfähigkeit beeinträchtigt sind. Die typischen Symptome umfassen... Erfahren Sie mehr und Parkinson-Krankheit Parkinson-Krankheit (PK) Die Parkinson-Krankheit ist eine langsam fortschreitende degenerative Erkrankung spezifischer Bereiche des Gehirns. Sie ist gekennzeichnet durch Tremor, wenn sich die Muskeln in Ruhe befinden... Erfahren Sie mehr .

Depression oder Demenz

Bei älteren Menschen können Depressionen Symptome verursachen, die den Symptomen der Demenz ähnlich sind: verlangsamtes Denken, Konzentrationsschwierigkeiten, Verwirrung und nachlassendes Gedächtnis, und weniger eine tiefe Traurigkeit, die man sonst mit einer Depression in Zusammenhang bringen würde. Die Ärzte können jedoch Depressionen von einer Demenz unterscheiden, da die Patienten bei einer Behandlung der Depression ihre geistige Funktion wiedererlangen. Bei Patienten mit Demenz ist dies nicht der Fall. Menschen mit Depressionen können sich oft lautstark über ihren Gedächtnisverlust beschweren und vergessen selten wichtige aktuelle Ereignisse oder persönliche Angelegenheiten. Im Gegensatz dazu leugnen Patienten mit Demenz den Gedächtnisverlust häufig.

Diagnose einer Depression bei älteren Menschen

Bei älteren Menschen ist es aus verschiedenen Gründen oft schwierig, eine Depression zu diagnostizieren:

  • Die Symptome sind weniger auffällig, da ältere Menschen meist nicht mehr arbeiten und weniger soziale Kontakte haben.

  • Manche Menschen glauben, dass Depressionen eine Schwäche bedeuten, und erzählen anderen nur ungern, dass sie Traurigkeit oder andere Symptome empfinden.

  • Fehlende Emotionen werden eher als Abgestumpftheit statt als Depression interpretiert.

  • Familienangehörige und Freunde können die Symptome betroffener Personen mitunter einfach als Teil des natürlichen Älterwerdens sehen.

  • Die Symptome können einer anderen Störung, wie beispielsweise Demenz, zugeschrieben werden.

Da es gewöhnlich schwierig ist, Depressionen zu erkennen, stellen viele Ärzte ihren älteren Patienten routinemäßig Fragen über ihren Gemütszustand. Familienangehörige sollten auf feine Veränderungen in der Persönlichkeit achten, vor allem mangelnde Begeisterung und Spontanität, Verlust des Humors und ungewöhnliche Vergesslichkeit.

Behandlung einer Depression bei älteren Menschen

Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind die Antidepressiva, die am häufigsten bei älteren Menschen mit Depressionen verordnet werden, da SSRI seltener Nebenwirkungen aufweisen. Citalopram und Escitalopram sind besonders wirksam.