KURZINFORMATIONEN

Chronisch venöse Insuffizienz und postthrombotisches Syndrom

Überprüft/überarbeitet Juni 2023
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Was sind chronisch-venöse Insuffizienz und das postthrombotisches Syndrom?

Bei chronisch-venöser Insuffizienz liegt eine Schädigung der Beinvenen vor, die den normalen Blutfluss verhindert.

„Phlebitis“ beschreibt die Entzündung einer Vene und wird oft durch ein Blutgerinnsel (einen sogenannten Thrombus) in einer Vene verursacht. Das postthrombotische Syndrom ist ein Problem, zu dem es nach einer Venenentzündung (Phlebitis) kommt.

  • Eine chronisch-venöse Insuffizienz kann Schmerzen, Schwellungen, Hautausschlag, wunde Stellen am Bein und Veränderungen des Bein-Erscheinungsbilds verursachen.

  • Mit einem Ultraschall wird der Blutfluss in den Beinvenen untersucht, um festzustellen, ob eine chronisch-venöse Insuffizienz vorliegt.

  • Zur Behandlung dieser Krankheit müssen die Beine hochgelegt bleiben, der Betroffene sollte Kompressionsstrümpfe tragen und sämtliche wunden Stellen der Haut sorgfältig behandeln.

Was verursacht eine chronisch-venöse Insuffizienz?

Die Hauptursache einer chronisch-venösen Insuffizienz ist:

Ein Blutgerinnsel im Bein kann zu Narbenbildung und Problemen mit den Klappen in den Venen führen. Bei den Klappen handelt es sich um 2 Gewebeflügel, die wie ein Tor fungieren, das nur in eine Richtung aufgeht. Sie lassen das Blut nur in eine Richtung (zum Herzen) fließen. Wenn die Klappen beschädigt sind, sammelt sich das Blut in den Beinen. Eine Beschädigung der Klappen nach einem Blutgerinnsel in einer Vene kann zu Problemen in den Beinen führen, die als postthrombotisches Syndrom bezeichnet werden.

Einwegklappen der Venen

Einwegklappen bestehen aus zwei Flügeln (Segel oder Blättchen) mit sich überlappenden Rändern. Diese Klappen helfen den Venen, das Blut zum Herzen zurück zu transportieren. Wenn das Blut in Richtung Herz fließt, öffnet es die Segel wie eine Schwingtür, die sich nur in eine Richtung öffnen lässt (siehe Zeichnung links). Wenn die Schwerkraft oder Muskelkontraktionen das Blut zurückdrücken oder das Blut anfängt, in die Vene zurückzufließen, schließen sich die Segel sofort, um den Rückfluss zu verhindern (siehe Zeichnung rechts).

Es besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, an einer chronisch-venösen Insuffizienz zu erkranken, wenn:

  • eine Beinverletzung vorliegt

  • der Patient älter ist

  • Übergewichtig ist

Was sind die Symptome einer chronisch-venösen Insuffizienz?

Zu den Symptomen gehören unter anderem:

  • Schwellung des Beins, die in der Regel abklingt, nachdem sich der Betroffene für mehrere Stunden hingelegt hat.

  • Krampfadern (geschwollene Venen im Bein, die oft wie Ausbuchtungen unter der Haut aussehen)

  • Schuppige, juckende Haut an der Innenseite des Fußknöchels – die Haut kann rötlich-braun werden

Bei einer schweren venösen Insuffizienz kann:

  • der Unterschenkel größer als normal werden

  • es zu Hautgeschwüren (offenen Wunden) kommen, die nicht gut verheilen

Woran erkennt der Arzt eine chronisch-venöse Insuffizienz?

Eine chronisch-venöse Insuffizienz wird für gewöhnlich anhand der Symptome und einer körperlichen Untersuchung festgestellt.

Manchmal wird ein Ultraschall der Beine erstellt.

Wie wird eine chronisch-venöse Insuffizienz behandelt?

Mögliche Behandlungen sind unter anderem:

  • Ausruhen des Beins und es so lagern, dass es höher liegt als das Herz – dies sollte mindestens dreimal am Tag für eine halbe Stunde oder länger gemacht werden.

  • Kompression (Zusammendrücken) des Beins mithilfe einer elastischen Bandage, spezieller Strümpfe oder luftgefüllter Manschetten, die mit einer Maschine verbunden sind, die das Bein gelegentlich drücken.

  • Gute Versorgung sämtlicher wunder Stellen auf der Haut

Der Arzt kann Bandagen verwenden, in denen sich Medikamente befinden, um die Heilung der wunden Stellen der Haut zu unterstützen.

Wie kann eine chronisch-venöse Insuffizienz verhindert werden?

Eine Änderung der Lebensweise kann helfen, wie zum Beispiel:

  • Gewichtsabnahme

  • Körperliche Betätigung jeden Tag

  • Weniger Salz (Natrium) zu sich nehmen.

Wenn der Patient bereits eine tiefe Venenthrombose hatte, kann der Arzt ggf. blutverdünnende Medikamente verschreiben, um ein postthrombotisches Syndrom zu verhindern.