KURZINFORMATIONEN

Meningitis (Hirnhautentzündung) bei Kindern

Überprüft/überarbeitet Nov. 2021
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Was ist eine Meningitis (Hirnhautentzündung)?

Unter einer Meningitis (Hirnhautentzündung) versteht man eine Infektion der Häute (Meningen), die das Hirn und das Rückenmark bedecken. Eine Meningitis (Hirnhautentzündung) wird häufig durch ein Virus verursacht, aber die schwerste Form von Meningitis wird durch Bakterien hervorgerufen. Sowohl eine durch Viren wie Bakterien entstandene Meningitis (Hirnhautentzündung) kann zu Problemen mit dem Gehirn führen.

  • Ältere Kinder mit Meningitis (Hirnhautentzündung) haben für gewöhnlich einen steifen Nacken, Fieber und Kopfschmerzen

  • Babys mit Meningitis (Hirnhautentzündung) sind in der Regel weinerlich (auch, wenn man sie auf den Arm nimmt) essen schlecht oder erbrechen sich

  • Ärzte können anhand einer Spinalpunktion und Bluttests feststellen, ob Ihr Kind an Meningitis (Hirnhautentzündung) leidet

  • Impfungen (Spritzen mit Impfstoffen, die für gesunde Kinder notwendig sind, um sie vor bestimmten Infektionen zu schützen) können einigen bakteriellen Infektionen, die eine Meningitis (Hirnhautentzündung) verursachen, vorbeugen

  • Eine bakterielle Meningitis (Hirnhautentzündung) wird mit Antibiotika behandelt.

  • Einige Kinder mit Meningitis (Hirnhautentzündung) sterben trotz Behandlung.

Wie kommt es zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung)?

Eine Meningitis (Hirnhautentzündung) kann durch eine bakterielle oder virale Infektion ausgelöst werden.

Eine Meningitis (Hirnhautentzündung) bei Neugeborenen kommt in der Regel durch eine bakterielle Infektion des Blutes zustande. Diese Infektion wird durch Bakterien im Geburtskanal der Mutter verursacht.

Ältere Säuglinge und Kinder ziehen sich eine Meningitis (Hirnhautentzündung) in der Regel durch Kontakt mit anderen die krank sind zu. Dank der Impfstoffe tritt bakterielle Meningitis (Hirnhautentzündung) heute nur noch sehr selten auf.

Wer ist für eine Meningitis (Hirnhautentzündung) anfällig?

Alle Säuglinge und Kinder können sich eine Meningitis (Hirnhautentzündung) zuziehen, aber bestimmte Babys und Kinder tragen ein höheres Risiko. Zu den Risikofaktoren zählen:

  • Ein geschwächtes Immunsystem

  • Kontakt innerhalb der letzten Tage mit jemandem, der sich eine Meningitis (Hirnhautentzündung) zugezogen hatte

  • An der Sichelzellanämie leiden

  • Aufgrund von Krebs oder Verletzung keine Milz mehr haben (ein Organ oben links im Bauch)

  • Geburtsfehler des Gesichtes oder Kopfes

Welche Symptome zeigen sich bei einer Meningitis (Hirnhautentzündung)?

Die Symptome der Hirnhautentzündung sind je nach Alter unterschiedlich. In jedem Alter kann sich eine bakterielle Meningitis (Hirnhautentzündung) sehr schnell verschlimmern. Ein „Warnzeichen“ ist, dass ein krankes Kind in der Regel ungewöhnlich müde wird oder verwirrt wirkt. Ein krankes Kind, das nicht ganz bei sich zu sein scheint oder sich unnormal verhält, muss sofort ins Krankenhaus gebracht werden.

Bei Babys unter 12 Monaten sind frühe Symptome unter anderem:

  • Weinerlich oder reizbar, selbst, wenn es in den Arm genommen wird

  • Weigert sich zu essen oder isst schlecht.

  • Eine zu hohe oder zu niedrige Temperatur

  • Erbrechen

  • Ausschlag

  • Leiden unter Krampfanfällen.

  • Die weiche Stelle (Fontanelle) auf dem Kopf ist bei Säuglingen unter 3 Monaten geschwollen.

Bei älteren Kindern und Jugendlichen beginnt eine Meningitis (Hirnhautentzündung) häufig mit einer Erkältung. Dann treten folgende Symptome auf:

  • Fieber

  • Kopfschmerzen

  • Einen steifen Nacken

  • Krampfanfälle

Kinder mit diesen Symptomen sollten besonders genau beobachtet werden, da sie sehr schnell schläfrig oder verwirrt werden können und dann notversorgt werden müssen.

Wie können Ärzte feststellen, ob mein Kind Meningitis (Hirnhautentzündung) hat?

Ärzte vermuten eine Meningitis (Hirnhautentzündung) anhand der Symptome Ihres Kindes. Zur Bestätigung können Ärzte folgende Tests durchführen:

  • Spinalpunktion (Lumbalpunktion), bei der der Arzt mit einer Nadel eine Probe aus der Flüssigkeit um das Rückenmark herum entnimmt

  • Bluttests

Vor einer Spinalpunktion bei Babys führen Ärzte manchmal einen Ultraschall oder einen CT-Scan durch, um auf andere Probleme zu untersuchen.

Wie wird eine Meningitis (Hirnhautentzündung) behandelt?

Wenn Ihr Kind an einer bakteriellen Meningitis (Hirnhautentzündung) leidet, verabreichen Ärzte:

  • Antibiotika über die Vene (intravenös)

  • Manchmal Kortikosteroide über die Vene

Wenn Ihr Kind an bestimmten Formen einer viralen Meningitis (Hirnhautentzündung) leidet, können die Ärzte bestimmte virenbekämpfende Medikamente (Antiviralia) verabreichen. In der Regel erhält Ihr Kind aber auch nur ein Schmerzmittel, z. B. Ibuprofen.

Selbst mit Behandlung sterben Babys und Kinder oder ziehen sich langfristig Probleme durch eine bakterielle Meningitis (Hirnhautentzündung) zu.

Wie kann ich einer Meningitis (Hirnhautentzündung) vorbeugen?

Impfungen können in vielen Fällen vor einer bakteriellen Meningitis (Hirnhautentzündung) vorbeugen.

Kinder, die Kontakt mit einer an Meningitis (Hirnhautentzündung) erkrankten Person hatten, erhalten häufig Antibiotika zur Vorbeugung einer Infektion.