Die neurogene Arthropathie entsteht durch eine zugrunde liegende Erkrankung wie Diabetes oder ein Schlaganfall, wodurch die Nerven betroffen sind.
Patienten entwickeln eine neurogene Arthropathie, weil sie Verletzungen der Gelenke nicht spüren können.
Typische Symptome sind Steifheit, Flüssigkeit und Schmerzen in den Gelenken.
Die Diagnose wird auf Basis von Röntgenuntersuchungen gestellt.
Die Behandlung der zugrunde liegenden Nervenstörung, die Stabilisierung von Gelenken und Frakturen sowie manchmal eine Operation können helfen.
Alle Gelenke können betroffen sein, je nachdem, welcher Nerv geschädigt ist. Am häufigsten betroffen sind:
Hand- und Fußgelenke
Fußgelenke bei Diabetikern
Die Erkrankung tritt meist nur in einem Gelenk auf und selten in mehr als zwei oder drei Gelenken.
Ursachen für eine neurogene Arthropathie
Wenn bestimmte Nerven geschädigt sind, führt dies zu einer Schmerzunempfindlichkeit. Diese Nerven können durch zahlreiche Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Rückenmarkerkrankungen (z. B. Verletzungen und flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Rückenmark bzw. Syringomyelie Zyste des Rückenmarks oder Stammhirns Eine Zyste ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Höhle innerhalb des Gehirns (Syringobulbie) oder des Rückenmarks (Syringomyelie) oder in beidem. Zysten können bereits bei Geburt vorliegen oder... Erfahren Sie mehr ) und Syphilis Syphilis Syphilis ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Syphilis kann in drei Symptomstadien auftreten, unterbrochen von Perioden... Erfahren Sie mehr geschädigt werden. Die häufigsten Ursachen sind
In solchen Fällen spüren die Betroffenen den Schmerz in dem betroffenen Gelenk nicht mehr, und kleinere Verletzungen und sogar Brüche bleiben unbemerkt. Es kann Jahre dauern, bis der Schaden im Gelenk so groß ist, dass es nicht mehr funktioniert. Dann kann die Krankheit jedoch so rasch fortschreiten, dass das Gelenk innerhalb weniger Monate vollständig zerstört wird.
Symptome der neurogenen Arthropathie
Im frühen Stadium ähnelt eine neurogene Arthropathie einer Osteoarthrose Symptome Die Osteoarthrose ist eine chronische Gelenkerkrankung, welche die Gelenkknorpel und das angrenzende Gewebe schädigt. Typische Symptome sind Schmerzen, Gelenkversteifungen und Funktionsverlust... Erfahren Sie mehr , da die Gelenke versteifen und sich Flüssigkeit ansammelt. Das häufigste Frühsymptom sind Schmerzen. Da die Schmerzempfindlichkeit deutlich beeinträchtigt ist, verspüren die Betroffenen trotz der immensen Schädigungen nur geringe Schmerzen. Schreitet die Krankheit rasch fort, können jedoch starke Gelenkschmerzen auftreten. Das Gelenk ist dann gewöhnlich durch Flüssigkeitsansammlungen und Knochenwucherungen angeschwollen. Durch mehrfache Frakturen und Überdehnung der Bänder wird es instabil, sodass lose Knochenteile und Knorpel verrutschen. Eventuell schwimmen Knochensplitter in der Gelenkflüssigkeit und verursachen bei Bewegung des Gelenks laute, mahlende Geräusche. Das Gelenk fühlt sich an wie ein „Sack Knochen“.
Bei den unterschiedlichen Gelenken liegen unterschiedliche Erkrankungen zugrunde. Eine unbehandelte Syphilis Syphilis Syphilis ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Syphilis kann in drei Symptomstadien auftreten, unterbrochen von Perioden... Erfahren Sie mehr z. B. greift die Knie- und Hüftgelenke an, Diabetes mellitus Diabetes mellitus (DM) Diabetes mellitus ist eine Erkrankung, bei welcher der Körper nicht genügend Insulin produziert oder nicht in der Lage ist, auf das gebildete Insulin richtig zu reagieren. In der Folge ist der... Erfahren Sie mehr hingegen Füße und Knöchel. Syringomyelie befällt normalerweise die Gelenke der Wirbelsäule und der oberen Gliedmaßen, vor allem an Ellenbogen und Schulter.
Selten kann es zu einer zweiten Arthritis kommen, die durch Bakterien verursacht wird (siehe infektiöse Arthritis Infektiöse Arthritis Bei einer infektiösen Arthritis sind die Flüssigkeit und das Gewebe eines Gelenks entzündet. Sie wird meist durch Bakterien, gelegentlich auch durch Viren oder Pilze verursacht. Bakterien, Viren... Erfahren Sie mehr ). Diese kann mit oder ohne die für eine infektiöse Arthritis typischen Begleiterscheinungen wie Fieber oder allgemeines Unwohlsein auftreten. Diabetiker sind hiervon am häufigsten betroffen.
Strukturen wie Blutgefäße, Nerven und das Rückenmark können durch Knochenwucherungen eingequetscht werden.
Diagnose der neurogenen Arthropathie
Röntgenaufnahmen
Bei einer neurologischen Erkrankung sowie den typischen Symptomen einer Gelenkerkrankung liegt die Vermutung nahe, dass es sich um neurogene Arthropathie handelt.
Der Gelenkschaden ist auf dem Röntgenbild Einfache Röntgenuntersuchungen Röntgenstrahlen sind hochenergetische Strahlen, die in unterschiedlichen Graden durch die meisten Substanzen dringen können. Sehr niedrig dosierte Röntgenstrahlung wird als diagnostisches Hilfsmittel... Erfahren Sie mehr zu erkennen; meist ist er mit Kalziumablagerungen und Knochenwucherungen bzw. Knochendeformierungen verbunden.
Vorbeugung einer neurogenen Arthropathie
Vermeidung von Verletzungen und Verwendung von Schutzvorrichtungen, beispielsweise von Schienen und Spezialstiefeln
Manchmal lässt sich einer neurogenen Arthropathie vorbeugen, indem sorgsam auf die Füße geachtet und Verletzungen vermieden werden.
Schienen und Spezialschuhe können anfällige Gelenke ebenfalls schützen.
Behandlung der neurogenen Arthropathie
Behandlung der zugrundeliegenden Nervenerkrankung
Chirurgische Gelenkreparatur oder chirurgischer Gelenkersatz
Die Behandlung der neurologischen Grunderkrankung kann die Gelenkzerstörung verlangsamen oder den Zustand sogar bessern. Durch Ruhigstellung schmerzloser Frakturen und Stabilisierung der instabilen Gelenke kann die Schädigung aufgehalten oder auf ein Minimum beschränkt werden.
Hüft- und Kniegelenke können in einem chirurgischen Eingriff repariert oder ausgetauscht werden. Doch künstliche Gelenke lockern sich oft und verschieben sich schnell.