Bei der Katzenkratzkrankheit handelt es sich um eine Infektion mit dem gramnegativen BakteriumBartonella henselae, das durch Kratzer oder Bisse einer infizierten Katze übertragen wird und oft verkrustete Beulen und geschwollene Lymphknoten auslöst.
An der Kratzstelle entsteht eine rote, schmerzlose Beule, und manche Patienten leiden an Fieber, Kopfschmerzen, Appetitmangel oder geschwollenen Lymphknoten.
Bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem kann sich die Infektion im gesamten Körper ausbreiten und unbehandelt tödlich verlaufen.
Der Arzt untersucht Blut und andere Körperflüssigkeiten auf Vorhandensein der Bakterien.
Meist reichen eine Wärmebehandlung der Infektionsstelle und die Einnahme von Schmerzmitteln aus. Patienten mit einem geschwächten Immunsystem benötigen aber möglicherweise Antibiotika.
(Siehe auch Übersicht über Bakterien.)
Die meisten Hauskatzen, insbesondere Katzenjungen, sind weltweit mit Bartonella-Bakterien infiziert. Die meisten infizierten Katzen haben die Bakterien im Blut, werden aber nicht krank und zeigen keine Krankheitszeichen.
Katzen werden von Flöhen infiziert. Die Bartonella-Bakterien werden durch Flöhe von einer Katze an die nächste übertragen. Zu einer Infektion bei Menschen kann es bereits nach einem harmlosen Biss oder Kratzer einer Katze kommen.
Auch kann es zu einer Infektion kommen, wenn eine Katze die offene Wunde einer Person leckt.
Zecken, Läuse und Stechmücken können auch Menschen infizieren.
Am häufigsten sind Kinder betroffen.
Symptome der Katzenkratzkrankheit
An der Stelle, wo die Katze die betroffene Person gebissen oder gekratzt hat, kommt es innerhalb von 3 bis 10 Tagen zu einer roten, schmerzlosen Beule. Die Beule ist in der Regel verkrustet und manchmal eitrig.
Innerhalb von 2 Wochen (manchmal erst nach Abheilen des Kratzers) kommt es zum Anschwellen der benachbarten Lymphknoten, die druckempfindlich werden und sich mit Eiter füllen. Es kann zum Auftreten von Fieber, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit kommen. Manchmal läuft Eiter aus den geschwollenen Lymphknoten ab.
Zumeist bleibt es bei diesen Symptomen, und die Katzenkratzkrankheit verheilt von allein. Bei Menschen mit einer HIV-Infektion (humanes Immundefizienz-Virus), AIDS oder einer anderen Krankheit, die das Immunsystem schwächt, kann sich die Infektion jedoch über den gesamten Körper ausbreiten und ohne Behandlung tödlich verlaufen.
Diagnose der Katzenkratzkrankheit
Bluttests
Gelegentlich Blutkultur und PCR-Test
Manchmal Biopsie eines Lymphknotens
Zur Diagnose der Katzenkratzkrankheit messen die Ärzte Antikörper gegen die Bakterien im Blut. (Antikörper sind Proteine, die vom Immunsystem produziert werden, um den Körper gegen einen bestimmten Angreifer, wie zum Beispiel das Bakterium, zu schützen, das die Katzenkratzkrankheit verursacht.)
Bei sehr kranken Menschen oder Patienten mit geschwächtem Immunsystem kann der Arzt auch eine Blutprobe entnehmen und an ein Labor schicken, um Bakterienkulturen anzulegen und die Bakterien zu bestimmen. Alternativ kann eine Nadel in einen infizierten Lymphknoten eingeführt werden, um eine Flüssigkeitsprobe zu entnehmen. Danach wird die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) eingesetzt, um die Menge an bakterieller DNA in der Probe zu erhöhen, sodass die Bakterien schneller nachgewiesen werden können.
Wenn die Diagnose nicht klar ist und vor allem wenn eine Krebserkrankung vermutet wird, entnehmen die Ärzte eine Gewebeprobe von einem geschwollenen Lymphknoten und analysieren diese (Lymphknotenbiopsie).
Behandlung der Katzenkratzkrankheit
Wärme und Schmerzmittel
Mitunter ein Antibiotikum
Bei Personen mit einem gesunden Immunsystem reichen eine Wärmebehandlung der Infektionsstelle und die Einnahme von Schmerzmitteln in der Regel aus.
In der Regel werden keine Antibiotika gegeben. Manchmal wird das Antibiotikum Azithromycin verabreicht, um die Schwellungen in den Lymphknoten zu reduzieren und die Dauer der Symptome zu verkürzen und möglicherweise die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Wenn Patienten mit geschwächtem Immunsystem (insbesondere jene mit einer HIV-Infektion oder AIDS) eine Infektion haben, die sich ausgebreitet hat, müssen sie Antibiotika einnehmen. Zu den Antibiotika, die eingesetzt werden können, zählen Azithromycin und Doxycyclin. Die erforderliche Einnahmezeit der Antibiotika kann Wochen bis Monate betragen.
Personen mit einem geschwächten Immunsystem können sich vor Infektionen durch die Katzenkratzkrankheit schützen, indem sie Hauskatzen meiden.
Weitere Informationen
Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.
Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Cat-Scratch Disease:: Eine Quelle, die Informationen über die Katzenkratzkrankheit bereitstellt, unter anderem zur Vorbeugung