Aminoglykoside sind eine Gruppe von Antibiotika zur Behandlung schwerwiegender bakterieller Infektionen wie jener, die durch gramnegative Bakterien (v. a. Pseudomonas aeruginosa) hervorgerufen werden.
Zu den Aminoglykosiden gehört Folgendes:
Spectinomycin ist chemisch mit Aminoglykosiden verwandt und weist einen ähnlichen Wirkmechanismus auf. Es ist in den USA nicht verfügbar.
Die Wirkung von Aminoglykosiden besteht darin, dass sie die Bakterien an der Bildung der für Wachstum und Vermehrung benötigten Proteine hindern.
Aminoglycosides
Medikament |
Allgemeine Verwendung |
Einige Nebenwirkungen |
Amikacin Gentamycin Kanamycin Neomycin Plazomicin Streptomycin Tobramycin |
Infektionen, die durch gramnegative Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa, Escherichia coli und die Gattung Klebsiella verursacht werden |
Schwerhörigkeit Schwindel Nierenschädigung |
Diese Antibiotika werden bei einer oralen Einnahme (über den Mund) nur schlecht in den Blutkreislauf aufgenommen, sodass sie in der Regel in eine Vene oder manchmal auch in einen Muskel injiziert werden. Kanamycin und Neomycin sind in den USA nur für die topische und orale Verabreichung erhältlich (oral werden sie zur Dekontaminierung des Verdauungstrakts verwendet, weil sie nicht resorbiert werden). Diese Antibiotika werden normalerweise zusammen mit einem anderen Antibiotikum eingesetzt, das gegen viele Arten von Bakterien wirksam ist (sogenanntes Breitspektrumantibiotikum).
Alle Aminoglykoside können das Gehör und die Nieren schädigen. Die Ärzte entscheiden sich daher möglichst oft für eine andere Art von Antibiotika.
(Siehe auch Übersicht über Antibiotika.)
Anwendung von Aminoglykosiden während Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Aminoglykoside während der Schwangerschaft eingenommen werden, kann es zu schädlichen Wirkungen am Fötus kommen (z. B. Gehörverlust), aber unter Umständen überwiegt der Nutzen der Behandlung gegenüber den Risiken. (Siehe auch Drogen- und Medikamentenkonsum während der Schwangerschaft.)
Die Anwendung von Aminoglykosiden während der Stillzeit gilt allgemein als zulässig. (Siehe auch Drogen- und Medikamentenkonsum während der Stillzeit.)