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Rhinitis

Von

Marvin P. Fried

, MD, Montefiore Medical Center, The University Hospital of Albert Einstein College of Medicine

Überprüft/überarbeitet Dez 2021
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Kurzinformationen
Quellen zum Thema
  • Erkältungen und Allergien sind die häufigsten Ursachen von Schnupfen.

  • Symptome von Schnupfen sind eine Nase mit vermehrter Ausscheidung von Nasensekret, Niesen und eine verstopfte Nase.

  • Die Diagnose stützt sich typischerweise auf die Symptome.

  • Die verschiedenen Formen von Schnupfen werden unterschiedlich behandelt, wie z. B. mit Antibiotika, Antihistaminika, Desensibilisierungsspritzen (auch als Allergiespritzen bezeichnet), durch eine Operation und Vermeiden von Reizstoffen.

Ein Schnupfen kann kurz dauernd (akut) oder lang anhaltend (chronisch) sein. Der akute Schnupfen beruht gewöhnlich auf einer Virusinfektion, kann aber auch durch Allergien, Bakterien und andere Ursachen hervorgerufen werden. Chronischer Schnupfen geht meist mit chronischer Nasennebenhöhlenentzündung Chronische Nebenhöhlenentzündung Einer Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) liegt gewöhnlich eine Allergie, eine virale oder bakterielle Infektion zugrunde. Einige der häufigsten Symptome einer Nebenhöhlenentzündung... Erfahren Sie mehr (chronischer Rhinosinusitis) einher.

Allergischer Schnupfen

Zu den Symptomen des allergischen Schnupfens zählen Jucken, Niesen, eine laufende oder verstopfte Nase und juckende, tränende Augen. Bei den Betroffenen können Kopfschmerzen, geschwollene Augen, Husten und pfeifendes Atmen auftreten.

Ein allergischer Schnupfen kann basierend auf dem Symptomverlauf einer Person diagnostiziert werden. Häufig gibt es in der Familie Allergiker. Blut- oder Hauttests können detailliertere Informationen darüber liefern.

Die folgenden Behandlungen können helfen, Symptome eines allergischen Schnupfens zu vermeiden oder zu behandeln:

  • Meiden der allergieauslösenden Substanz beugt Symptomen vor, ist aber häufig nicht möglich.

  • Nasensprays mit Kortikosteroiden dämmen die durch verschiedene Quellen verursachten Nasenentzündungen ein und sind auch bei langfristiger Nutzung relativ sicher.

  • Antihistaminika tragen dazu bei, die allergische Reaktion und ihre Symptome zu mildern. Ältere Antihistaminika trocknen die Nasenschleimhaut aus, aber viele von ihnen führen außerdem zu Müdigkeit und anderen Problemen, insbesondere bei älteren Menschen. Einige neuere Antihistaminika sind verschreibungspflichtig, weisen aber nicht so viele dieser Nebenwirkungen auf.

  • Das Spülen der Nase mit Salzwasserlösung mithilfe einer Nasendusche (Nasenspülung) oder die bedarfsgemäße Anwendung eines Salzwassersprays kann ebenfalls beim Bekämpfen der Symptome helfen.

  • Injektionen zur Hyposensibilisierung, die kleine Mengen der Substanzen enthalten, welche die Allergie auslösen (eine sogenannte Desensibilisierung oder Allergiespritze), helfen beim Aufbau einer langfristigen Toleranz gegenüber spezifischen Umweltauslösern. Es kann jedoch Monate oder Jahre dauern, bis sie vollständig wirksam werden.

Antibiotika sind bei allergischem Schnupfen nicht wirksam.

Nicht allergisch bedingter Schnupfen

Akuter viraler Schnupfen

Zu den Symptomen zählen eine laufende und verstopfte Nase, Niesen, Postnasal-Drip-Syndrom, Husten und leichtes Fieber.

Die Verstopfung lässt sich durch Nasentropfen oder -spray mit Oxymetazolin oder Phenylephrin oder durch Einnahme von Pseudoephedrin beheben. Durch diese frei käuflichen Medikamente ziehen sich die Blutgefäße der Nasenschleimhaut zusammen (Verengung). Nasensprays sollten nicht länger als drei bis vier Tage verwendet werden, da die Nasenschleimhaut nach dieser Zeit, wenn die Wirkung der Arzneimittel nachlässt, häufig mehr anschwillt als vorher. Dieses Phänomen heißt Rebound-Verstopfung Rhinitis medicamentosa Von einem Schnupfen (Rhinitis) spricht man, wenn sich die Nasenschleimhaut entzündet, anschwillt und vermehrt Nasensekret ausgeschieden wird oder die Nase aufgrund einer Erkältung oder einer... Erfahren Sie mehr Rhinitis medicamentosa . Antihistaminika helfen bei der Kontrolle einer laufenden Nase, verursachen jedoch teilweise Schläfrigkeit und häufig auch andere Probleme, insbesondere bei älteren Personen (siehe Arzneimittel im Alter Arzneimittel im Alter Medikamente sind die häufigste medizinische Intervention und sind daher ein wichtiger Teil der medizinischen Versorgung älterer Menschen. Ohne Medikamente wären viele ältere Menschen weniger... Erfahren Sie mehr Arzneimittel im Alter ). Antibiotika sind bei akutem viralem Schnupfen nutzlos.

Chronische Rhinitis

Chronische Rhinitis ist in der Regel eine Verlängerung des Schnupfens, der durch eine Entzündung oder virale Infektion verursacht wird. Sie kann in seltenen Fällen jedoch mit bestimmten Erkrankungen einhergehen. Diese umfassen Syphilis Syphilis Syphilis ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Syphilis kann in drei Symptomstadien auftreten, unterbrochen von Perioden... Erfahren Sie mehr Syphilis , Tuberkulose Tuberkulose (TB) Tuberkulose ist eine ansteckende chronische Infektion, die durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis verursacht wird, das auf dem Luftweg übertragen wird. Sie befällt in der Regel... Erfahren Sie mehr Tuberkulose (TB) , Rhinosklerom (eine Hautkrankheit, die durch sehr hartes, abgeflachtes Gewebe gekennzeichnet ist, das zuerst auf der Nase erscheint), Rhinosporidiose (eine Infektion in der Nase mit blutenden Polypen), Leishmaniose Leishmaniose Leishmaniose wird von 20 oder mehr Arten der Gattung Leishmania ausgelöst. Leishmaniose umfasst mehrere Krankheitsbilder, welche die Haut, die Schleimhäute in Nase, Mund oder Rachen oder... Erfahren Sie mehr Leishmaniose , Blastomykose Blastomykose Blastomykose ist hauptsächlich eine Infektion der Lunge, die vom Pilz Blastomyces dermatitidis verursacht wird. Betroffene bekommen Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüche und manchmal... Erfahren Sie mehr Blastomykose , Histoplasmose Histoplasmose Histoplasmose ist eine Infektion, die durch den Pilz Histoplasma capsulatum verursacht wird. Sie kommt am häufigsten in der Lunge vor, kann sich aber mitunter im ganzen Körper verbreiten... Erfahren Sie mehr Histoplasmose und Lepra Lepra Lepra ist eine chronische Infektion, die für gewöhnlich von den Bakterien Mycobacterium leprae oder Mycobacterium lepromatosis verursacht wird. Sie führt hauptsächlich zu Schäden... Erfahren Sie mehr Lepra – alle diese Krankheiten zeichnen sich durch die Bildung entzündeter Wunden (Granulome) und die Zerstörung von weichem Gewebe, Knorpel und Knochen aus. Geringe Feuchtigkeit und Luftschadstoffe können ebenfalls zu chronischer Rhinitis führen.

Chronische Rhinitis führt zu Nasenverstopfung und in schweren Fällen zu Krustenbildung, häufigem Nasenbluten und dickflüssigem, übelriechendem, eitrigem Ausfluss aus der Nase.

Abschwellende Mittel können die Symptome mildern. Jede zugrunde liegende Infektion erfordert eine Kultur (Untersuchung von Mikroorganismen, die aus einer Schleimprobe gezüchtet werden, um zu identifizieren, ob es sich um eine Infektion durch Bakterien oder Pilze handelt) und eine angemessene Behandlung. Wenn die Symptome bestehen bleiben, kann eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe zur Bestimmung unter dem Mikroskop) erforderlich sein, um eine Krebserkrankung auszuschließen.

Atrophische Rhinitis

Hierbei handelt es sich um eine Form der chronischen Rhinitis, bei der die Schleimhaut dünner wird (atroph) und sich verhärtet, wodurch sich die Nasengänge weiten und austrocknen. Diese Atrophie tritt häufig bei älteren Menschen auf. Bei Personen, die an Granulomatose mit Polyangiitis Granulomatose mit Polyangiitis Granulomatose mit Polyangiitis beginnt häufig mit einer Entzündung der kleinen und mittelgroßen Blutgefäße und des Gewebes in der Nase, den Nebenhöhlen, dem Hals, der Lunge oder den Nieren.... Erfahren Sie mehr Granulomatose mit Polyangiitis (zuvor als Wegener-Granulomatose bezeichnet) leiden, besteht ebenfalls ein Risiko. Die normalen Schleimzellen, die Schleim abgeben und haarähnliche Fortsätze zur Entfernung von Schmutzpartikeln haben, werden durch normale Hautzellen ersetzt. Die atrophische Rhinitis kann sich auch nach einer Nebenhöhlenoperation entwickeln, bei der ein erheblicher Anteil der Strukturen und der Schleimhaut in der Nase entfernt wurde. Auch eine lang anhaltende bakterielle Infektion der Nasenschleimhaut kommt als Ursache infrage.

Es bilden sich Krusten in der Nase und ein übler Geruch entwickelt sich. Neben wiederholtem starkem Nasenbluten kann der Geruchssinn verloren gehen (Anosmie).

Die Behandlung soll die Krustenbildung verringern, den Geruch beseitigen und Infektionen abklingen lassen. Antibiotika wie Bacitracin oder Mupirocin, die als Salbe in die Nase gestrichen werden, töten Bakterien ab. In die Nase eingesprühte Östrogene und Vitamin A und D, die eingenommen werden, können die Verkrustung regulieren, indem sie die Schleimabsonderung fördern.

Vasomotorische Rhinitis

Vasomotorische Rhinitis ist eine Form der chronischen Rhinitis. Allgemeine allergische Symptome wie Nasenverstopfung, Niesen und eine laufende Nase treten auf, wenn es keine Allergien zu geben scheint. Bei manchen Menschen reagiert die Nase sehr stark auf Reizstoffe wie Staub und Pollen, Parfüm, Umweltgifte oder scharf gewürztes Essen. Die Erkrankung kommt und geht und wird durch trockene Luft verstärkt. Die geschwollene Schleimhaut ist hellrot bis blaurot. Mitunter kommt auch eine leichte Nebenhöhlenentzündung hinzu. Bei den Betroffenen kommt es nicht zu eitrigem Ausfluss oder Krustenbildung.

Die Behandlung der vasomotorischen Rhinitis erfolgt durch Ausprobieren und ist nicht immer zufriedenstellend. Sind die Nebenhöhlen nicht deutlich beteiligt, zielt die Behandlung in erster Linie auf eine Behandlung der Symptome ab. Es kann bereits helfen, verrauchte Räume und Reizstoffe zu meiden und die Raumluft zu befeuchten. In manchen Fällen helfen kortikosteroid- und antihistaminikahaltige Nasensprays. Abschwellende Nasensprays sollten nicht benutzt werden. Abschwellende Mittel können jedoch ein paar Tage zu einem Zeitpunkt eingenommen werden, wenn die Symptome am stärksten sind.

Rhinitis medicamentosa

Rhinitis medicamentosa, auch als Arzneimittel-Rhinitis oder Rebound-Verstopfung bekannt, ist eine schwere Verstopfung der Nase, die durch Überbeanspruchung (über 3 oder 4 Tage dauernd) von abschwellenden Nasensprays und -tropfen (nicht Steroidsprays) verursacht wird. Die Behandlung besteht darin, das Arzneimittel abzusetzen, das die Erkrankung verursacht, und einen Nasenspray mit Kochsalzlösung zu verwenden. Bei Bedarf kann auch ein Nasenspray mit Kortikosteroiden eingesetzt werden.

HINWEIS: Dies ist die Ausgabe für Patienten. ÄRZTE: DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
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