Spasmodische Dysphonie

(Stimmbandkrampf)

VonHayley L. Born, MD, MS, Columbia University
Überprüft/überarbeitet März 2023
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    Eine spasmodische Dysphonie ist eine unwillkürliche Verengung der Muskeln im Kehlkopf (Larynx), welche die Stimmbänder kontrollieren, was zu einer abnormen Stimme führt.

    Bei einer spasmodischen Dysphonie können Betroffene möglicherweise nicht mehr sprechen oder ihre Stimme kann gepresst, zittrig, heiser, flüsternd, ruckartig, knarrend, stakkatoartig oder entstellt wirken, sodass sie nur mit Schwierigkeiten zu verstehen sind. Die Ursachen einer spasmodischen Dysphonie sind unbekannt, sie tritt aber am häufigsten zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr und häufiger bei Frauen auf. Ärzte vermuten, dass es sich um eine Form von Dystonie handelt, eine Art von Bewegungsstörung, die mit der unwillkürlichen Kontraktion verschiedener Muskeln im Körper einhergeht.

    Es gibt 3 Formen der spasmodischen Dysphonie:

    • Spasmodische Dysphonie vom Adduktor-Typ

    • Spasmodische Dysphonie vom Abduktor-Typ

    • Gemischte spasmodische Dysphonie

    Bei der spasmodischen Dysphonie vom Adduktor-Typ verkrampfen sich die Kehlkopfmuskeln und die Stimmbänder schließen sich in der Regel, wenn zu Beginn eines Wortes ein Vokallaut gebildet wird, wodurch ein gepresstes oder angespanntes Geräusch entsteht. Botulinumtoxininjektionen in die Kehlkopfmuskeln führen bei den meisten Menschen zu einer Besserung von bis zu 3 Monaten. Da die Wirkung der Injektionen nur vorübergehend ist, müssen die Injektionen wiederholt werden, um die Besserung aufrechtzuerhalten. In einigen Fällen ist auch eine Operation eine Behandlungsoption.

    Bei der spasmodischen Dysphonie vom Abduktor-Typ öffnen sich die Stimmbänder aufgrund der Krämpfe zu weit, sodass es zu einer schwachen, belegten Stimme kommt. Injektionen von Botulinumtoxin in spezifische Kehlkopfmuskeln ergeben eine vorübergehende Besserung. In einigen Fällen ist auch eine Operation eine Behandlungsoption.

    Bei gemischter spasmodischer Dysphonie können die Betroffenen Symptome sowohl einer adduktor- wie abduktorbedingten spasmodischen Dysphonie in unterschiedlichem Ausmaß und zu unterschiedlichen Zeiten aufweisen.