Ein offener Ductus arteriosus ist ein angeborener Herzfehler, der auftritt, wenn sich die normale Verbindung zwischen Pulmonalarterie und Aorta beim Fötus nach der Geburt nicht schließt.
Häufig gibt es keine Symptome und die Diagnose wird aufgrund eines Herzgeräusches vermutet, das beim Abhören mit dem Stethoskop zu hören ist.
Frühgeborene sind besonders anfällig für einen offenen Ductus arteriosus. Sie haben mit größerer Wahrscheinlichkeit Symptome, einschließlich Atembeschwerden (insbesondere beim Füttern).
Eine Behandlung mit Ibuprofen oder Indomethacin kann den ODA häufig schließen, vor allem bei Frühgeborenen. Wenn er durch Medikamente nicht zuheilt, kann eine Operation erforderlich sein.
Bei reifen Neugeborenen ist eine medikamentöse Behandlung weniger wahrscheinlich wirksam, besonders weil diese Säuglinge meistens schon etwas älter sind, wenn die Diagnose ODA gestellt wird. Außer bei Symptomen wird hier die operative Behandlung häufig verschoben, weil der ODA sich bei diesen Säuglingen in den meisten Fällen von allein schließt.
(Siehe auch Überblick über Geburtsfehler des Herzens Überblick über Geburtsfehler des Herzens Eines von 100 Babys kommt mit einem Herzfehler zur Welt. Manche sind schwerwiegend, aber viele sind es nicht. Die Defekte können eine anormale Entwicklung der Herzwände, der Herzklappen oder... Erfahren Sie mehr .)
Der Ductus arteriosus ist ein Blutgefäß beim Fötus, das die zwei großen Arterien, die aus dem Herzen führen, verbindet, die Pulmonalarterie und die Aorta (siehe Normaler Blutkreislauf beim Fötus Normaler Blutkreislauf beim Fötus Eines von 100 Babys kommt mit einem Herzfehler zur Welt. Manche sind schwerwiegend, aber viele sind es nicht. Die Defekte können eine anormale Entwicklung der Herzwände, der Herzklappen oder... Erfahren Sie mehr ). Der Ductus (Gang) stellt eine Abkürzung dar, über die das Blut die noch nicht funktionstüchtigen Lungen des Fötus umgehen und direkt von der Pulmonalarterie zur Aorta und nach außen in den Körper des Fötus fließen kann. Beim Fötus wird das venöse Blut, das im Herzen ankommt, mit Sauerstoff von der Plazenta angereichert. Dieses sauerstoffreiche Blut kann durch die zwei Verbindungen, das offene Foramen ovale (PFO) und den Ductus arteriosus, an den Körper abgegeben werden. Unmittelbar nach der Geburt schließen sich diese Verbindungen. Wenn die Nabelschnur durchtrennt wird, wird der Fötus nicht mehr länger über eine Verbindung in der Plazenta durch den Blutkreislauf der Mutter durchblutet. Im Mutterleib sorgt die Membran dafür, dass Sauerstoff in das Blut des Fötus gelangt und Kohlendioxid aus seinem Blut zurück in den Blutkreislauf der Mutter transportiert wird, ohne dass sich dabei die Blutkreisläufe vom Fötus und der Mutter miteinander vermischen. Sobald die Nabelschnur durchtrennt wurde, muss das Neugeborene seinen Sauerstoff über die Lungen aufnehmen. Der Ductus wird daher nicht mehr benötigt und schließt sich normalerweise innerhalb der ersten Lebenstage. Im Mutterleib und während der ersten Lebenstage ist der Ductus offen. Offener Ductus arteriosus bedeutet, dass der Ductus offenbleibt. Wenn der Ductus nach der Geburt offen bleibt, fließt das Blut durch den Ductus und es entwickelt sich ein Links-Rechts-Shunt Ableiten des Blutflusses (Shunt) Eines von 100 Babys kommt mit einem Herzfehler zur Welt. Manche sind schwerwiegend, aber viele sind es nicht. Die Defekte können eine anormale Entwicklung der Herzwände, der Herzklappen oder... Erfahren Sie mehr . Das heißt, dass etwas Blut aus der Aorta, das in den Lungen bereits Sauerstoff aufgenommen hat, durch den Ductus und in die Pulmonalarterie zurückfließt, wodurch zusätzliches Blut zurück in die Lunge gelangt.
Ein mäßiger oder großer offener Ductus arteriosus verursacht auch Lungenhochdruck und dieser kann schließlich die Blutgefäße der Lunge schädigen. Ein offener Ductus erhöht auch das Risiko für eine schwere Herzinfektion, Endokarditis Infektiöse Endokarditis Bei einer infektiösen Herzinnenhautentzündung (infektiöse Endokarditis) sind die Herzinnenhaut (Endokard) und gewöhnlich auch die Herzklappen betroffen. Sie entsteht, wenn Bakterien in den Blutkreislauf... Erfahren Sie mehr .
Offener Ductus arteriosus: Nicht geschlossene Öffnung
Ductus arteriosus ist ein Blutgefäß, das die Pulmonalarterie und die Aorta miteinander verbindet. Beim Fötus ermöglicht diese Verbindung, dass Blut an der Lunge vorbeifließt. Der Fötus atmet noch keine Luft, daher muss das Blut nicht durch die Lunge geleitet werden, um mit Sauerstoff angereichert zu werden. Nach der Geburt muss das Blut in der Lunge mit Sauerstoff angereichert werden, und normalerweise schließt sich der Ductus arteriosus recht schnell, üblicherweise innerhalb von wenigen Tagen bis 2 Wochen. Beim offenen Ductus arteriosus schließt sich diese Verbindung nicht, sodass ein Teil des mit Sauerstoff angereicherten Blutes, das für den Körper gedacht ist, wieder zur Lunge zurückfließt. Hierdurch kann eine Überlastung der Lungengefäße entstehen und der Körper Sauerstoffmangel erleiden. ![]() |
Symptome des offenen Ductus arteriosus
Ein kleiner offener Ductus arteriosus ruft oft keine Symptome hervor. Bei einem größeren offenen Ductus arteriosus kann die Atmung beschleunigt und schwer sein, insbesondere bei Frühgeborenen mit unreifer Lunge. Der Blutdruck kann niedrig sein. Manche Säuglinge haben Probleme beim Füttern und eine schlechte Wachstumsrate.
Diagnose eines offenen Ductus arteriosus
Echokardiografie
Wenn beim Abhören mit dem Stethoskop bestimmte Herzgeräusche bemerkbar sind, entsteht der Verdacht auf einen offenen Ductus. Verengte oder undichte Herzklappen und abnorme Herzstrukturen rufen Turbulenzen im Blutfluss hervor, die die Herzgeräusche verursachen. Bei älteren Kindern wurde das Herzgeräusch als Waschmaschinengeräusch beschrieben. Bei Frühgeborenen ist das Herzgeräusch weniger eindeutig. Der Puls ist bei einem offenen Ductus arteriosus häufig erhöht und wird manchmal als „Bounding“ (pochend oder rasend) beschrieben.
Eine Echokardiographie Echokardiographie und andere Ultraschalluntersuchungen Bei der Ultrasonographie werden Hochfrequenzwellen (Ultraschall) von den Strukturen im Körperinneren zurückgeworfen und liefern so bewegliche Bilder. Dabei werden keine Röntgenstrahlen eingesetzt... Erfahren Sie mehr (Ultraschalluntersuchung des Herzens) bestätigt die Diagnose.
Die Ärzte beginnen typischerweise mit einem Elektrokardiogramm Elektrokardiografie Bei der Elektrokardiographie (EKG) handelt es sich um eine schnelle, einfache und schmerzfreie Untersuchung, bei der die elektrisch verstärkten Impulse des Herzens gemessen und aufgezeichnet... Erfahren Sie mehr (EKG) und einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs Röntgenaufnahmen des Brustkorbs Bei Verdacht auf eine Herzkrankheit wird der Brustraum von vorne und von der Seite geröntgt. Der Patient steht dabei in der Regel aufrecht; eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs kann jedoch auch... Erfahren Sie mehr
. Diese können normal sein oder ein vergrößertes Herz aufzeigen.
Behandlung eines offenen Ductus arteriosus
Medikamente zum Verschluss des Ductus
Manchmal wird ein Stopfen oder anderes spezielles Gerät durch einen Katheter eingesetzt oder es wird operiert.
Indomethazin oder Ibuprofen kann verabreicht werden, um einen offenen Ductus arteriosus zu schließen. Am effektivsten ist die Behandlung, wenn diese Medikamente in den ersten 10 Lebenstagen gegeben werden. Sie wirken besser bei Frühgeborenen als bei reifen Neugeborenen. Es können mehrere Dosen verabreicht werden. Wenn sich der ODA nach mehreren Dosen nicht schließt, kann operiert werden, wenn die Anzeichen darauf hindeuten, dass der ODA die Lunge und das Herz schädigt.
Bei reifen Neugeborenen und Säuglingen ohne Symptome geben die Ärzte dem ODA gegebenenfalls Zeit, sich zu schließen, bevor sie eine Behandlung vorschlagen.
Wenn ein ODA nach Ende des 1. Lebensjahres des Säuglings weiterhin offen ist, ist es extrem unwahrscheinlich, dass er sich von allein schließt. Zu diesem Zeitpunkt empfehlen die Ärzte meistens ein Verfahren zum Verschluss des ODA, sodass das Risiko für eine Endokarditis Infektiöse Endokarditis Bei einer infektiösen Herzinnenhautentzündung (infektiöse Endokarditis) sind die Herzinnenhaut (Endokard) und gewöhnlich auch die Herzklappen betroffen. Sie entsteht, wenn Bakterien in den Blutkreislauf... Erfahren Sie mehr ausgeschlossen werden kann.
In den meisten Fällen verschließen die Ärzte den offenen Ductus arteriosus durch Einsatz eines kleinen Geräts oder einer kleinen Spirale (Coil) während der Herzkatheterisierung Herzkatheterisierung Eines von 100 Babys kommt mit einem Herzfehler zur Welt. Manche sind schwerwiegend, aber viele sind es nicht. Die Defekte können eine anormale Entwicklung der Herzwände, der Herzklappen oder... Erfahren Sie mehr . Bei diesem Verfahren wird das Verschlussgerät an die Spitze eines langen dünnen Schlauchs (Katheter) gesetzt. Der Katheter wird in die große Vene in der Leiste eingeführt. Der Katheter wird vorsichtig durch das Blutgefäß geschoben, bis er das Herz erreicht, und dann etwas weiter, bis die Spitze mit dem Gerät beim Ductus ist. Sobald das Gerät an der richtigen Stelle platziert ist, wird es aufgespannt, um den Ductus zu verschließen.
Hin und wieder, insbesondere wenn der Ductus ungewöhnlich groß ist, verschließen die Ärzte diesen bei einer Operation.
Kinder müssen während eines Zeitraums von 6 Monaten nach der operativen Verschluss des Ductus vor Zahnarztbesuchen und bestimmten Operationen (etwa an den Atemwegen) Antibiotika einnehmen. Manchmal sind Antibiotika über einen längeren Zeitraum erforderlich, wenn der Ductus mit der Operation nicht vollständig geschlossen werden kann. Diese Antibiotika werden benutzt, um schweren Herzinfektionen vorzubeugen, Endokarditis Infektiöse Endokarditis Bei einer infektiösen Herzinnenhautentzündung (infektiöse Endokarditis) sind die Herzinnenhaut (Endokard) und gewöhnlich auch die Herzklappen betroffen. Sie entsteht, wenn Bakterien in den Blutkreislauf... Erfahren Sie mehr genannt.
Weitere Informationen
Im Folgenden handelt es sich um einige englischsprachige Hilfsmittel, die nützlich sein könnten. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.
American Heart Association: Common Heart Defects: Bietet einen Überblick über die häufigen Fehlbildungen des Herzens für Eltern und Betreuer.
American Heart Association: Infective Endocarditis: Bietet einen Überblick über die infektiöse Endokarditis, einschließlich einer Zusammenfassung über die Anwendung von Antibiotika, für Eltern und Betreuer.