COVID-19 während der Schwangerschaft

VonLara A. Friel, MD, PhD, University of Texas Health Medical School at Houston, McGovern Medical School
Überprüft/überarbeitet Nov. 2023
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

COVID-19 ist eine Atemwegserkrankung, die schwerwiegend sein kann. Diese Erkrankung wird von einem Virus verursacht, das als SARS-CoV-2 („schweres akutes Atemwegssyndrom – Coronavirus 2“) bezeichnet wird.

  • Das Risiko, sich mit COVID-19 anzustecken, scheint für Schwangere ähnlich zu sein wie für andere Erwachsene.

  • Ärzte vermuten COVID-19 auf Grundlage von Symptomen und der Wahrscheinlichkeit eines Kontakts mit dem Virus; zur Bestätigung der Diagnose sind allerdings Tests notwendig.

  • Sobald sich Symptome entwickeln, verläuft eine COVID-19-Infektion bei Schwangeren wahrscheinlich schwerwiegender als bei Frauen, die nicht schwanger sind, insbesondere bei Schwangeren mit bestimmten Leiden (wie Diabetes oder Herzerkrankung).

  • Das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft (wie vorzeitige Wehen, Frühgeburt und Präeklampsie) ist bei mittelschweren oder schweren COVID-19-Symptomen erhöht.

Das Risiko, dass eine Schwangere COVID-19 auf den Fötus oder das Neugeborene während der Entbindung überträgt, scheint sehr gering zu sein. Nach der Geburt des Kindes ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch jedoch möglich.

Symptome von COVID-19 während der Schwangerschaft

Die meisten an COVID-19 erkrankten Menschen haben leichte oder keine Symptome, manche werden jedoch schwer krank und sterben. Zu den Symptomen können Fieber, Husten und Kurzatmigkeit gehören. Gelegentlich kann der Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns das erste Symptom sein.

Sobald sich COVID-19-Symptome entwickeln, verläuft die Infektion bei Schwangeren wahrscheinlich schwerwiegender als bei anderen Menschen, insbesondere, wenn sie bestimmte Erkrankungen haben (wie Diabetes oder Herzerkrankung). Bei einer schweren Erkrankung können ein Krankenhausaufenthalt, eine Einweisung auf die Intensivstation und/oder ein Beatmungsgerät erforderlich sein. Das Gesamtrisiko für schwere Erkrankungen und Tod aufgrund von COVID-19 bleibt jedoch für schwangere Frauen gering.

Das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft (wie vorzeitige Wehen, Frühgeburt und Präeklampsie) ist bei mittelschweren oder schweren Symptomen erhöht.

Diagnose von COVID-19 während der Schwangerschaft

  • Untersuchung durch den Arzt

  • Tests zur Identifizierung des Virus

Die Diagnose von COVID-19 bei Schwangeren ähnelt der Diagnose von Frauen mit COVID-19, die nicht schwanger sind. Der Verdacht auf COVID-19 besteht, wenn der Patient an Fieber, Husten, plötzlichem Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns und/oder Atembeschwerden leidet und mit dem Virus in Kontakt gekommen sein könnte.

Um die Diagnose zu bestätigen, können Ärzte Proben der Flüssigkeiten in den Atemwegen entnehmen und diese untersuchen. Wenn ein Test nicht leicht verfügbar ist oder die Symptome leicht sind, kann die Diagnose basierend auf den Symptomen und der Wahrscheinlichkeit eines Kontakts (sofern dies bestimmt werden kann) gestellt werden.

Bei Bedarf wird eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs erstellt und/oder eine Computertomografie (CT) durchgeführt.

Behandlung von COVID-19 während der Schwangerschaft

  • Paracetamol zur Senkung des Fiebers und Linderung der Muskelschmerzen

  • Manchmal Kombination aus Nirmatrelvir und Ritonavir

Die Behandlung von COVID-19 bei Schwangeren und Personen, die nicht schwanger sind, ist ähnlich.

Paracetamol kann ggf. zur Senkung des Fiebers und zur Linderung von Schmerzen (z. B. Muskelschmerzen) angewendet werden.

Innerhalb weniger Tage nach der Entwicklung leichter bis mittelschwerer COVID-19-Symptome kann ein Arzt bei schwangeren Frauen eine Behandlung mit einer Kombination aus Nirmatrelvir und Ritonavir in Betracht ziehen, um die Krankheitsdauer zu verkürzen und den Verlauf der Symptome abzumildern. Eine kleine Studie ergab, dass schwangere Patientinnen keine schwerwiegenden Nebenwirkungen durch die Behandlung entwickelten und es zu keinen Komplikationen mit dem Medikament kam.

Schwangere, die an COVID-19 leiden, sollten vor der Geburt das Krankenhaus darüber informieren, dass sie sich angesteckt haben. Das Krankenhauspersonal kann darauf die notwendigen Vorkehrungen treffen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Vorbeugung von COVID-19 während der Schwangerschaft

Der beste Weg, COVID-19 vorzubeugen, besteht darin, Kontakt mit dem Virus zu vermeiden, was aber schwierig sein kann, da infizierte Menschen nicht immer wissen, dass sie das Virus haben. Die US-amerikanische Behörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hat Empfehlungen zur Verhinderung der Ausbreitung von COVID-19 herausgegeben. Diese Empfehlungen gelten für jeden (siehe auch Vorbeugung von COVID-19).

Ist eine Schwangere möglicherweise infiziert, kann es notwendig sein, sie nach der Geburt von ihrem Kind zu trennen, um einer Infektion beim Baby vorzubeugen.

Impfstoff gegen COVID-19

Die CDC empfehlen eine COVID-19-Impfung für alle geeigneten schwangeren, stillenden Frauen und Frauen, die jetzt oder zukünftig schwanger werden möchten. Der Nutzen einer COVID-19-Impfung während der Schwangerschaft überwiegt gegenüber den bekannten oder potenziellen Risiken einer Impfung. (Siehe auch CDC: COVID-19-Impfstoffe während der Schwangerschaft oder Stillzeit.)

Eine Impfung kann Säuglingen auch Schutz bieten, wenn sie gestillt werden. Eine von den National Institutes of Health (NIH) finanzierte Studie ergab, dass, wenn eine schwangere Frau Antikörper gegen SARS-CoV-2 nach einer Impfung oder nach einer COVID-19-Infektion hat, diese Antikörper durch die Muttermilch auf das Kind übertragen werden können. Die Antikörper helfen Säuglingen, Immunität zu erlangen, die sie vor COVID-19 schützen kann.

Stillen

Das Risiko, dass die Mutter das Virus über die Muttermilch überträgt, ist gering oder nicht vorhanden. (Siehe auch CDC: COVID-19 and Breastfeeding.)

Wenn sich eine Frau mit einer bekannten SARS-CoV-2-Infektion entscheidet, direkt zu stillen, sollte sie eine Gesichtsmaske tragen und eine angemessene Handhygiene befolgen.

Wenn die Muttermilch mit der Flasche gefüttert wird, sollte die Frau vor dem Abpumpen der Muttermilch eine Maske anlegen und die Hände sowie alle Teile der Pumpe, Fläschchen und Sauger gründlich waschen.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. American College of Obstetricians and Gynecologists: Coronavirus (COVID-19), Pregnancy, and Breastfeeding: A Message for Patients: Auf dieser Website wird diskutiert, wie sich COVID-19 auf schwangere Frauen und den Fötus auswirken kann, ob sich Schwangere gegen COVID-19 impfen lassen sollten, wie sie eine Infektion mit dem Virus vermeiden können, was zu tun ist, wenn eine Schwangere glaubt, sich mit COVID-19 angesteckt zu haben, und wie sich COVID-19 auf ihre Pläne rund um Wehen und Entbindung auswirkt. Das Thema Stillen und COVID-19 wird ebenfalls besprochen.

  2. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Coronavirus (COVID-19): Auf dieser Website sind Links zu Informationen über die COVID-19-Impfstoffe (einschließlich Informationen zum Auffinden eines Impfstoffs), Anzahl und Standorte der Fälle in den USA (einschließlich Karten und Grafiken zu Fällen, Todesfällen und Trends im Zusammenhang mit COVID-19) sowie Sicherheitsempfehlungen für Schule und Arbeitsplatz aufgeführt.