KURZINFORMATIONEN

Candidose (Hefepilzinfektion)

Überprüft/überarbeitet Okt. 2022
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Was ist eine Candidose?

Die Candidose ist eine Infektionskrankheit durch Pilze der Gattung Candida. Die Candidose wird in der Regel als Pilzinfektion bezeichnet. Candida-Pilze leben in der Regel in geringer Anzahl auf dem Körper, ohne Symptome zu verursachen. Manchmal kann es jedoch zu einer Überwucherung oder Infektion kommen.

  • Hefepilzinfektionen treten in der Regel auf der Körperoberfläche auf, u. a. auf der Haut, im Mund oder in der Scheide

  • Manchmal bekommen Menschen mit einem geschwächten Immunsystem Hefepilzinfektionen ihrer inneren Organe (systemische Candidose), die lebensbedrohlich sein können.

  • Eine Hefepilzinfektion kann Rötung, Ausschlag, Juckreiz, Schwellung oder cremige weiße Flecken verursachen.

  • Manche Windelausschläge werden durch Hefepilzinfektionen verursacht.

  • Hefepilzinfektionen werden mit Cremes oder einzunehmenden Medikamenten behandelt.

Wodurch wird eine Hefepilzinfektion ausgelöst?

Eine Hefepilzinfektion wird durch den Pilz der Gattung Candida verursacht, einem Pilz, der in der Regel in geringer Anzahl auf dem Körper lebt. In geringen Mengen bemerkt man es nicht. Wenn der Pilz zu stark wächst, kommt es zu einem Ausschlag.

Zu den Ursachen für eine zu starke Pilzbildung zählen:

Hefepilze leben in dunklen, feuchten Bereichen des Körpers. Hefepilzinfektionen treten daher häufiger in diesen Bereichen auf:

  • Unter den Hautfalten bei fettleibigen (adipösen) Menschen

  • Im Mund

  • Unter der Brust der Frau

  • In der Leistengegend oder in der Scheide

Welche Symptome gehen mit einer Hefepilzinfektion einher?

Die Symptome hängen von der Stelle der Hefepilzinfektion ab:

  • Auf der Haut: Leuchtend roter, offener Ausschlag

  • In der Scheide: Weiße Flecken und weißer, käsiger Scheidenausfluss

  • Im Mund: Weiße Flecken (Soor)

  • Mundecken: Risse in der Haut

Hefepilzinfektionen
Soor
Soor
Im Mund sind cremig weiße Flecken zu erkennen, die bluten können, wenn man sie abkratzt. Der Befund ist typisch für Soo... Erfahren Sie mehr

Bild von Dr. med. Thomas Habif.

Cheilitis angularis
Cheilitis angularis
Dieses Foto zeigt Cheilitis angularis (manchmal auch Perlèche genannt) wurde hier durch eine Candida-Infektion der Mund... Erfahren Sie mehr

© Springer Science+Business Media

Nagelpilzinfektion (Candidose)
Nagelpilzinfektion (Candidose)
Durch Candida verursachte Nagelinfektionen können die Nagelplatte (Onychomykose – am unteren Teil des Nagels), die Nage... Erfahren Sie mehr

Bild mit freundlicher Genehmigung des CDC / Sherry Brinkman über die Public Health Image Library der Centers for Disease Control and Prevention.

Windelausschlag infolge von Candida
Windelausschlag infolge von Candida
Auf diesem Foto ist ein durch den Hefepilz Candida ausgelöster Ausschlag zu sehen.

Bild von Dr. med. Thomas Habif.

vaginale Candidose
vaginale Candidose
Auf dieser Abbildung ist eine geschwollene und gerötete Scheide mit durch Hefepilzinfektion verursachtem weißem Ausflus... Erfahren Sie mehr

BIOPHOTO ASSOCIATES/SCIENCE PHOTO LIBRARY

Wie erkennt der Arzt eine Hefepilzinfektion?

Der Arzt kann in der Regel nur durch Inaugenscheinnahme feststellen, ob eine Hefepilzinfektion vorliegt. Um sicher zu gehen, schabt der Arzt ein kleines bisschen Haut ab, um diese unter dem Mikroskop zu untersuchen.

Wie werden Pilzinfektionen behandelt?

Die Behandlung hängt von der Stelle der Hefepilzinfektion ab.

Für Infektionen auf der Haut wird Folgendes verordnet:

  • Auftragen von antimykotischer Salbe, antimykotischem Puder oder anderen Produkten auf den infizierten Bereichen

  • Die Haut trocken halten (z. B. indem die Windel eines Babys öfter gewechselt wird)

  • Einnahme von Medikamenten, wenn die Infektion schwer ist

Bei einer Hefepilzinfektion in der Scheide wird Folgendes verordnet:

  • Auftragen von antimykotischer Salbe innerhalb und außerhalb der Scheide

  • Manchmal Einnahme von Medikamenten

Bei Soor bei Erwachsenen wird Folgendes verordnet:

  • Einnahme eines Antimykotikums

  • Manchmal Gurgeln mit einem flüssigen Antimykotikum (Nystatin)

Für Soor bei Babys verschreibt der Arzt ein flüssiges Antimykotikum, das die Eltern im Mund des Babys auftragen müssen.