Psoriasisarthritis

VonKinanah Yaseen, MD, Cleveland Clinic
Überprüft/überarbeitet Dez. 2022
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Kurzinformationen

Die Psoriasisarthritis ist eine Spondylarthritis und eine Form der Gelenkentzündung bei Patienten mit Psoriasis der Haut oder der Nägel.

  • Bei Personen mit Psoriasis können auch Gelenkentzündungen auftreten.

  • Zumeist sind das Hüftgelenk, die Knie sowie Finger- und Zehengelenke betroffen.

  • Die Diagnose gründet auf den Symptomen.

  • Nichtsteroidale Antirheumatika, krankheitsmodifizierende Antirheumatika (wie Methotrexat), Cyclosporin und Tumornekrosefaktor-Hemmer können helfen.

Die Krankheit ähnelt der rheumatoiden Arthritis, ohne dass die für sie typischen Antikörper vorliegen. Die Psoriasisarthritis tritt bei etwa 30 Prozent der Patienten mit Psoriasis (Schuppenflechte) auf (einer Hautkrankheit mit schubweise auftretendem gerötetem schuppigem Ausschlag und verdickten Nägeln mit lochartigen Vertiefungen). Träger eines bestimmten Gens (HLA-B27) und Personen mit Krankheitsfällen in der Familie haben ein erhöhtes Risiko für eine Psoriasisarthritis der Wirbelsäule. Die Ursache für diese Erkrankung ist nicht bekannt.

Symptome der Psoriasisarthritis

Von der Entzündung bei Psoriasisarthritis sind gewöhnlich Finger- und Zehengelenke betroffen; sie kommt aber auch an anderen Gelenken wie Hüfte, Knie oder Wirbelsäule vor. Häufig sind die Gelenke der oberen Extremitäten stärker betroffen. Es können Rückenschmerzen auftreten.

Wenn die Entzündung chronisch wird, schwellen die Gelenke an und verformen sich. Mehr als die rheumatoide Arthritis befällt die Psoriasisarthritis die Gelenke asymmetrisch (eine Körperseite ist stärker betroffen als die andere). Außerdem sind weniger Gelenke befallen. Bänder oder Sehnen können sich an den Verbindungsstellen um die Gelenke herum entzünden (Enthesitis). Einige Patienten mit Psoriasisarthritis haben auch eine Fibromyalgie, die Muskelschmerzen, Gelenksteife und Erschöpfung verursacht.

Der Psoriasis-Ausschlag kann vor oder nach Beginn der Arthritis auftreten. Manchmal wird der Ausschlag nicht erkannt, da er auf der Kopfhaut, im Nabel oder in Hautfalten, z. B. den Gesäßfalten, versteckt ist. Haut- und Gelenksymptome können gleichzeitig auftreten und gleichzeitig verschwinden, was aber nicht unbedingt der Fall sein muss. Manchmal sind die Hautsymptome stärker als die Gelenksymptome und manchmal sind die Gelenksymptome stärker.

Psoriasisarthritis
Schwellung eines Fingerendgelenks (distales Interphalangealgelenk)
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Auf diesem Bild ist eine Schwellung des am nächsten zur Fingerspitze gelegenen Gelenks (distales Interphalangealgelenk)... Erfahren Sie mehr

Bild mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. Kinanah Yaseen.

Psoriasisarthritis (Daktylitis)
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Psoriasis an der Kopfhaut
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Psoriasis an den Ellenbogen
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SCIENCE PHOTO LIBRARY

Diagnose der Psoriasisarthritis

  • Bluttests

  • Röntgenaufnahmen

Die Diagnose einer Psoriasisarthritis steht fest, wenn die charakteristische Gelenkentzündung bei einem Patienten mit Arthritis und Psoriasis auftritt. Häufig wird auch nach Psoriasis-Erkrankungen in der Familie gefragt.

Es gibt keine Tests, um die Diagnose zu belegen. Um eine rheumatoide Arthritis auszuschließen, werden jedoch Bluttests durchgeführt, und das Ausmaß der Gelenkschäden wird durch Röntgenaufnahmen bestimmt.

Prognose bei Psoriasisarthritis

Da bei der Psoriasisarthritis weniger Gelenke betroffen sind als bei der rheumatoiden Arthritis, ist die Prognose besser. Dennoch können die Gelenke stark geschädigt werden.

Behandlung der Psoriasisarthritis

  • Krankheitsmodifizierende Antirheumatika

  • Apremilast

  • Tumornekrosefaktor-Hemmer

  • Ustekinumab, Secukinumab, Ixekizumab und Abatacept

Die Behandlung zielt darauf ab, den Hautausschlag einzudämmen und die Gelenkentzündung zu verringern. Mehrere Medikamente, die bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis (siehe die Tabelle Medikamente zur Behandlung einer rheumatoiden Arthritis) wirksam sind, werden auch zur Behandlung von Psoriasisarthritis eingesetzt, insbesondere nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARD – insbesondere Methotrexat), das Immunsuppressivum Ciclosporin und biologische Wirkstoffe.

Apremilast, ein wirksames Medikament, das zur Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis) eingenommen wird, kann bei der Behandlung von Arthritis helfen.

Biologische Wirkstoffe bestehen aus lebenden Organismen und hemmen bestimmte chemische Stoffe, die am Immunsystem beteiligt sind. Hierzu zählen mittels Injektion oder Infusion verabreichte Tumornekrosefaktor(TNF)-Hemmer (wie Adalimumab, Etanercept, Infliximab, Certolizumab pegol, Golimumab und Guselkumab), Ustekinumab, Secukinumab und Ixekizumab als Injektion; und Abatacept als Injektion oder Infusion. TNF-Hemmer sind bei Psoriasisarthritis besonders effektiv.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.

  1. Arthritis Foundation: Informationen über Psoriasisarthritis und verfügbare Behandlungen, Tipps zum Lebensstil und andere Ressourcen