Toleranz und Resistenz

VonShalini S. Lynch, PharmD, University of California San Francisco School of Pharmacy
Reviewed ByEva M. Vivian, PharmD, MS, PhD, University of Wisconsin School of Pharmacy
Überprüft/überarbeitet Geändert März 2025
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Toleranz ist eine Verringerung der Reaktion auf ein Medikament oder eine Substanz, die wiederholt eingenommen wird. Resistenz ist die Fähigkeit von Mikroorganismen oder Tumorzellen, der ursprünglich zerstörerischen Wirkung eines Arzneimittels zu widerstehen.

Beispiele für Medikamente und Substanzen, die zu Toleranz führen, sind Alkohol und Opioide. Ein für die Toleranzentwicklung verantwortlicher Mechanismus ist ein erhöhter Stoffwechsel, beispielsweise durch Induktion von Leberenzymen wie die Cytochrom-P-450-Enzyme. Im Allgemeinen führt Toleranz zu steigenden Dosen eines Arzneimittels, die erforderlich sind, um den gleichen Effekt zu erzielen. Andere mögliche Mechanismen sind eine verringerte Bindungsaffinität zwischen Arzneimittel und Rezeptor und eine Abnahme der Rezeptorenanzahl. Die für die Arzneimitteltoleranz verantwortlichen Mechanismen sind nicht immer bekannt.

Beispiele für Resistenz umfassen die Folgenden:

  • Mikroorganismen sind resistent, wenn sie durch zuvor wirksame antimikrobielle Arzneimittel nicht mehr abgetötet oder gehemmt werden. Die Resistenzentwicklung beginnt mit einer genetischen Veränderung, die auf einer Mutation oder einem Gentransfer basiert. Da das zuvor wirksame antimikrobielle Arzneimittel bevorzugt nichtresistente Organismen eliminiert, werden die resistenten Organismen zur vorherrschenden Spezies (siehe Überblick über antibakterielle Medikamente/Antibiotikaresistenz).

  • Tumoren können resistent werden, wenn eine Mutation zu einer Unempfindlichkeit gegenüber einem Arzneimittel gegen Krebs führt. Wird das Arzneimittel wiederholt eingesetzt, werden dann hauptsächlich die nichtresistenten Tumorzellen abgetötet. So weisen zum Beispiel viele Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie aufgrund einer Mutation im T315I-Gen eine Resistenz gegen den Tyrosinkinase-Inhibitor Imatinib auf.

  • Eine Kortikosteroidresistenz kann die Behandlung einer Reihe von Erkrankungen wie Asthma oder entzündlichen Darmerkrankungen beeinflussen. Der Mechanismus dieser Art von Resistenz wird noch nicht vollständig verstanden, kann jedoch eine Reihe verschiedener Faktoren beinhalten (z. B. Infektion, oxidativer Stress, Allergenexposition, Entzündung, Mangel an Vitamin D3, genetische Mutationen oder Variationen).

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